(Foto-Credit: Johannes Speckner)
Die Hoffnungen bei Holstein Kiel darauf, dem Doppelabstieg noch entgehen und zumindest das Absinken der U23 aus der Regionalliga Nord in die Oberliga Schleswig-Holstein abwenden zu können, währten nur kurz. Denn am Mittwoch, 4. Juni, beendeten die Verantwortlichen des Bremer SV die von ihnen selbst drei Tage zuvor geschürten Spekulationen: Sie bekannten sich klar zu einem Verbleib in der Regionalliga.
Den sportlichen Klassenerhalt hatte dem Bremer SV, der die Regionalliga als Tabellen-15. abgeschlossen hatte, am Sonntag, 1. Juni, der Drittliga-Aufstieg des Regionalliga-Nord-Meisters TSV Havelse beschert. Weil die BSV-Kicker jedoch acht Tage zuvor das Bremer Landespokal-Finale verloren hatten (0:1 gegen den Bremen-Liga-Meister SV Hemelingen), was den Club um die Teilnahme am DFB-Pokal und eine Summe von 210.000 Euro brachte, hatte die Vereinsführung über einen freiwilligen Viertliga-Verzicht nachgedacht.
Nun erklärte Alfons van Werde, Finanzvorstand des BSV, jedoch in einer Mitteilung seines Clubs: „Wir haben keine leichtfertige Entscheidung getroffen, sondern genau hingeschaut, was möglich ist. Dank der vielen, die uns in den letzten Tagen unterstützt haben – auf ganz unterschiedliche Weise –, können wir die Regionalliga jetzt mit realistischem Budget planen.“ Der Etat würde aber „weiterhin sehr knapp bleiben“, hieß es weiter in der Mitteilung des BSV, der „weiter auf Unterstützung angewiesen“ sei, „um die anstehenden Aufgaben bestmöglich zu bewältigen“.
Bei einer Spendensammlung seien „bisher rund 90.000 Euro zusammengekommen“, teilten die BSV-Offiziellen weiter mit: „Diese Summe in so kurzer Zeit zu erreichen, ist absolut außergewöhnlich und zeigt, wie sehr der Verein den Menschen am Herzen liegt“, betonte van Werde. Trotzdem sei der Etat „aktuell nur das absolute Minimum, um die Regionalliga zu realisieren“, so die BSV-Führung, für die van Werde abschließend betonte: „Die Zusage ist da – und das ist ein wichtiges Signal. Jetzt geht es darum, diesen Weg weiter zu gehen und zu zeigen, dass wir auch unter schwierigen Bedingungen gemeinsam etwas bewegen können.“
Holstein Kiel II steht nun nach sieben Regionalliga-Jahren endgültig als Absteiger fest. Die kommende Saison 2025/2026 wird die erste in der Oberliga Schleswig-Holstein seit der Serie 2017/2018. An deren Ende hatte den „Jungstörchen“ der dritte Rang hinter dem NTSV Strand 08 und TSB Flensburg genügt, um an der Aufstiegsrunde zur Regionalliga teilzunehmen, wo das Team noch mit Trainer Ole Werner als Gruppen-Erster vor dem VfL Oldenburg, dem Brinkumer SV und dem FC Teutonia 05 den Sprung in die 4. Liga realisiert hatte.
(Johannes Speckner)
