Regionalliga: Bitteres Ende für Teutonia im letzten Spiel


Ein bitteres Ende nahm am Sonntag die letzte Amateur-Partie, das auf Hamburger Boden vor der neuerlichen Corona-Zwangspause stattfand. Als im Regionalliga-Topspiel zwischen dem FC Teutonia 05 und dem SC Weiche Flensburg 08 die Nachspielzeit lief, wurde Teutonias Stürmer Yves Mfumu im linken Mittelfeld von einem Flensburger so getreten, dass er sich möglicherweise schwer am Fuß verletzte. Der 22-Jährige lag schreiend am Boden; nach einer Behandlung musste er mit einer Trage vom Platz herunter und dann vom Rettungswagen ins Krankenhaus gebracht werden. Schmerzlich war auch die 1:2-Niederlage, die die Teutonen aufgrund einer verschlafenen ersten Halbzeit kassierten – die sie in einer starken Schlussphase allerdings noch hätten verhindern können.

Im Stadion Hoheluft, auf dessen Tribüne 315 Zuschauer die Partie verfolgten, gab Teutonias Quint Breitkreuz den ersten Torschuss ab, den die Gäste noch abblockten (4. Minute). Die nächsten beiden Torannäherungen gab es von Weiche-Kapitän Torge Paetow, der von halbrechts aus aber zweimal in Fynn-Lukas Hegerfeldt seinen Meister fand: Den ersten Versuch begrub der 05-Keeper unter sich (8.), den zweiten boxte er aus dem kurzen Eck (11.). Derweil war Teutonias Trainer Achim Hollerieth früh zum Wechseln gezwungen: Irwin Pfeiffer humpelte mit einer Verletzung im linken Oberschenkel vom Feld, Nico Donner ersetzte ihn. Nach einer Viertelstunde überschlugen sich dann die Ereignisse: Erst verzweifelte Teutonias Soleiman Kazizada, als er es nach einer langen Flanke von halbrechts aus mit einer Direktabnahme versuchte, an Weiche-Torwart Florian Kirschke. Im Gegenzug blieb der Flensburger Marcel Cornils von halblinks aus noch hängen, aber die folgende Rechtsflanke von Nico Empen köpfte Kevin Schulz gegen die Laufrichtung von Hegerfeldt zum 0:1 ein.

Beinahe hätten die Gäste ihren Vorsprung zügig ausgebaut, als Hegerfeldt nach einem Rückpass unter der Bedrängnis von Christopher Kramer genau vor die Füße von Empen spiele. Anstatt selbst einen Torschuss abzugeben, legte Empen noch einmal quer zu Kramer, der traf – allerdings erkannte Schiedsrichter Benjamin Schmidt (SpVgg Laatzen) das Tor wegen einer Abseitsstellung nicht an (22.). Die Hausherren hatten auch in der Folge zu viel Respekt vor dem Tabellenführer. So ging nur selten etwas nach vorne: Nick Brisevac blieb nach einem Steilpass von Fabian Istefo hängen (31.). Auf der Gegenseite blockte Istefo einen Kramer-Schuss noch ab (37.), ehe sich kurz darauf Teutonias Verteidiger Marcus Coffie rechts im eigenen Strafraum ein überflüssiges Foul an Cornils erlaubte. Die Proteste der Ottenser hielten sich in Grenzen, als Schmidt auf den ominösen Punkt zeigte, und Kramer verwandelte flach links zum 0:2, während Hegerfeldt in die andere Ecke gesprungen war (41.).

Der Anschlusstreffer noch vor der Pause wäre möglich gewesen, doch als Mfumu links Paetow weggeräumt und dann schön den Weg nach innen eingeschlagen hatte, hielt Kirschke seinen Flachschuss im Nachfassen (44.). Und als der Flensburger Patrick Thomsen im eigenen Strafraum Kazizada wegräumte, blieb Schmidts Pfeife stumm. Was Hollerieth seinen Schützlingen in der Kabine sagte, ist nicht bekannt. Fakt ist aber, dass die Teutonen fortan deutlich mutiger auftraten und immer wieder zielstrebig in Richtung des Gäste-Gehäuses spielten. Dieses hätte Mfumu aus Nahdistanz treffen können, doch nach einer Linksflanke von Tino Schulze zielte er im Fallen knapp links vorbei (50.). Kurz darauf jagte Davidson Eden den Ball aus der Drehung in die dritte Etage (54.). Zum erneuten Hadern mit dem Referee sahen sich die Hamburger veranlasst, als Schmidt ein Foul an Mfumu, der sich nach Edens Pass stark behauptet hatte, knapp vor der Grenze des Strafraums gesehen hatte. Aus dem daraus resultierenden Freistoß wurde zwar „nur“ ein Eckball, doch diesen köpfte der eingewechselte Abdel Aziz Hathat am langen Pfosten zum 1:2 ein (71.).

Nun wollte die Heim-Elf mehr, und sie hätte tatsächlich noch zum Ausgleich kommen können. Doch der frisch eingewechselte Pascal Eggert blieb von rechts an Kirschke hängen, als er einen flachen Pass in die Mitte schlagen wollte (76.). In der nächsten Minute ging es Schlag auf Schlag: Erst köpfte der Flensburger Kramer nur Eden an, anstatt das Teutonen-Tor anzuvisieren, ehe er nach einer weiteren Rechtsflanke am langen Pfosten stehend wieder zum Kopfball kam, den er nun rechts vorbei nickte. In der Schlussphase gab es noch drei Chancen auf den Ausgleich: Breitkreuz lief einer Linksflanke von Schulze gut entgegen, köpfte sie dann aber am lange Pfosten vorbei (87.), ehe der frisch eingewechselte Sinisa Veselinovic einen Ball gut ablegte zu Eggert, dessen 16 Meter-Schuss ebenso abgeblockt wurde (88.) wie kurz darauf Hathats Versuch aus 20 Metern (88.). Auch in der langen Nachspielzeit gab es kein Tor mehr, wohl aber Mfumus Verletzung, die für den Stürmer eine Auszeit bedeuten könnte, die länger geht als die vorerst für den November geltende Corona-Zwangspause.

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