
2:4 hieß es am Ende der Partie des Niendorfer TSV III gegen den SC Sperber, der nach einer 3:0 Führung schon wie der sichere Sieger aussah, dann aber noch einmal in Bedrängnis geriet, aber dank Goalgetter Marco Heydorn doch den vierten Saisonsieg im sechsten Spiel einfahren konnte.
Ohne so einiges Stammpersonal angetreten – auch Kapitän Benjamim Baarz musste verletzungsbedingt passen – erwischten die Gäste vom Heubergredder den klar besseren Start. Mit der ersten Ballberührung von Last-Minute Transfer Tom Nitzsche für seinen neuen Verein sorgte der Ex-HSVer schon nach vier Minuten mit 1:0 in Führung. Nitzsches eleganter 22-Meter-Freistoß landete im oberen rechten Toreck, unhaltbar für Niendorfs Torwart Henning von Holdt. Danach kamen die Hausherren besser in die Partie, ohne aber die Sperber-Abwehr vor unlösbare Probleme zu stellen.
Ein erstes Ausrufezeichen setzte dann Philip Bracker, der nach einer Rechtsflanke von am langen Pfosten per Kopfball zum Abschluss kam, aber dies direkt in die Arme von Keeper Christoph Möhring (21.). Drei Minuten danach wurde ein weiterer Standard der Raubvögel den Hausherren zum Verhängnis. Stefan Ruhm schlug einen Eckball von links und der aufgerückte Innenverteidiger Markus Trilk erzielte per Kopfball das 2:0 für die Alsterdorfer, die danach souveräner auftraten. Eine Flanke des starken Timo Keßler auf Selcuk Aytis konnte die Niendorfer Abwehr so gerade noch zur Ecke klären (26.). Ohne den berufsbedingt verhinderten Bo Jannik Gehrke fehlte den Hausherren augenscheinlich die Durchschlagskraft im Offensivbereich.
Fünf Minuten vor der Pause hatten die Hausherren Glück, dass ein Foulspiel an Selcuk Aytis im Sechzehner nicht mit einem Elfmeter geahndet wurde. Der sonst so treffsichere Marco Heydorn verpasste zudem nach einem Zuspiel von Tom Nitzsche das mögliche 3:0 mit einem Schuss neben den Kasten nur knapp (41.). Auf der anderen Seite sorgte noch ein von Paul Schacht getretener 22-Meter-Freistoß, den Keeper Möhring entschärfen konnte, für so etwas wie Niendorfer Torgefahr (43.).
Nach der Pause bauten die Hausherren erst einmal Druck gegen die sich in die eigene Hälfte zurückziehenden Alsterdorfer auf. Doch auch den nächsten Stich setzten die Gäste. Als die Niendorfer Abwehr den Ball nicht richtig aus dem Sechzehner klären konnte, prallte die Kugel direkt auf Timo Keßler, der dann ohne große Mühe auf 3:0 erhöhen konnte (54.). Es sah nicht gut aus um die Gastgeber, die dann aber gewaltig aufdrehten und schon fünf Minuten später nach einer Flanke von links durch Jacek Duczek verkürzten.
Er war mit dem Kopf den entscheidenden Tick eher am Ball als Sperber Schlussmann Christoph Möhring. Nun hatten die Hausherren richtig Blut geleckt und verkürzten nur 120 Sekunden später nach einer schönen Kombination gegen plötzlich konfus auftretende Raubvögel durch Philip Bracker auf 2:3 (61.). Fast eine halbe Stunde blieb Niendorf noch Zeit, ein eigentlich schon verlorenes Spiel noch zu drehen. Der Wille war klar erkennbar, aber irgendwie überstand der SC Sperber die für ihn kritische Phase schadlos. Paul Schacht bot sich nach 69 Minuten noch die Chance zum 3:3. Doch Torwart Möhring warf sich ihm entgegen und rettete den Vorsprung. Danach bekam der SCS das Spiel wieder besser unter Kontrolle, ließ kaum noch etwas anbrennen und entschied die Partie nach 86 Minuten durch einen Abstauber von Marco Heydorn, nachdem der eingewechselte Maik Appel mit einem Heber über Torwart Henning von Holdt hinweg am linken Pfosten hängengeblieben war.
Bei Betrachtung der gesamten 90 Minuten ging der Sieg für den SC Sperber, der mit nun 12 Punkten auf Rang vier vorrückte, in Ordnung. Für die Niendorfer blieb es so bei den mageren drei Zählern und aktuell Rang 15 nach sechs Spieltagen. Eine Zwischenbilanz, die doch sehr überrascht und so überhaupt nicht vorhersehbar war.
hvp