Oddset-Pokal: VfL verliert bei B-Klassen-Team


Eine der den Spielklassen nach wohl größten Pokal-Sensationen der jüngeren Geschichte ereignete sich am Dienstagabend: Der Hamburger Oberligist VfL Pinneberg verlor das Oddset-Pokal-Zweitrunden-Duell beim Neuling Rasensport Uetersen, der fünf (!) Klassen tiefer in der B-Kreisklasse 6 um Punkte kämpft, mit 1:2. „Und unser Sieg war keinesfalls unverdient, weil wir von der ersten bis zur letzten Minute voll dagegen gehalten haben“, lobte Rasensport-Co-Trainer Frank Weche, der verantwortlich an der Seitenlinie stand, sein Team. In diesem standen, dies sei zum besseren Verständnis und zur Einordnung der Sensation kurz erklärt, sieben Spieler, die in der vergangenen Saison in der Landesliga aktiv waren; das Team der Rasensportler komplettierten ein letztjähriger Bezirksliga-Spieler (Christian Kilb), zwei aus der Kreisliga gekommene Akteure (Fabian Buller und Yannik Levenhagen), ein Duo aus der Kreisklasse (Artur Koziol und Fynn Laut) sowie mit Christian Förster ein reaktivierter, vorheriger „Fußball-Rentner“.

Die Pinneberger drückten im Rosenstadion in der Anfangsphase ordentlich auf das Tempo, doch die Abwehr der Hausherren hielt. „Dann konnten wir uns zunehmend besser befreien und hatten vor der Pause selbst zwei richtig gute Torchancen“, berichtete Rasensport-Manager Marcel Reinke. Auch im zweiten Durchgang lieferte das B-Klassen-Team dem Oberligisten ein Duell auf Augenhöhe. Marvin Schramm hatte zunächst Pech, dass er nach einer Linksflanke per Flugkopfball nur den Pfosten traf ‒ VfL-Keeper Timo Herrmann, in den vergangenen beiden Jahren noch in Diensten des TSV Uetersen, hatte den Ball wohl noch minimal abgelenkt (64.). Nach einer Förster-Flanke machte es Schramm aber besser und köpfte am langen Pfosten unhaltbar zum 1:0 ein (70.). Die Pinneberger antworteten mit wütenden Attacken und kamen spät zum Ausgleich: Als Flemming Lüneburg der Ball im Strafraum-Getümmel auf den Fuß fiel, beförderte er ihn aus 15 Metern mit der Pike zum 1:1 ins lange Eck (85.). Als die 250 Zuschauer schon mit einer Verlängerung rechneten, holte Philipp Ehlers auf der rechten Seite noch einmal einen Eckstoß heraus ‒ und den von Förster hereingegebenen Ball köpfte der eingewechselte Artur Koziol zum 2:1-Siegtreffer ins Netz (93.).

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