
Am Mittwochabend kam es vor dem Sportgericht des Hamburger Fußball-Verbandes zur mit Spannung erwarteten Verhandlung des Protestes, den die Verantwortlichen des Hamburger Oberligisten Niendorfer TSV gegen die Wertung der 2:4-Niederlage nach Elfmeterschießen, die sie am Tag der Deutschen Einheit im Oddset-Pokal-Viertrunden-Duell gegen den klassenhöheren FC Eintracht Norderstedt (Regionalliga Nord) kassierten, eingelegt hatten.
Zur Erinnerung: Eintracht-Trainer Dirk Heyne hatte Philipp Koch eingesetzt, obwohl der Mittelfeldspieler in der vorherigen Regionalliga-Partie der Norderstedter beim SC Weiche Flensburg 08 (1:2) die Rote Karte gesehen hatte. Darauf bezogen die Niendorfer ihren Protest. Obwohl die Verantwortlichen des Norddeutschen Fußball-Verbandes, der für den Regionalliga-Spielbetrieb verantwortlich ist, die Sichtweise der Norderstedter, Koch sei im Pokal spielberechtigt gewesen, da er wegen eines Foulspiels und nicht wegen einer Tätlichkeit „Rot“ gesehen hatte, stützte (SportNord berichtete, siehe unten stehenden Link), gab das HFV-Sportgericht dem Protest der NTSV-Offiziellen statt ‒ und wertete die Partie in einen 3:0-Sieg für die Niendorfer um.
Auf der facebook-Seite von Eintracht Norderstedt hieß es dazu am Mittwochabend:
„
Das HFV-Sportgericht hat heute dem Niendorfer TSV in seinem Einspruch gegen die Wertung des Oddset-Pokal-Spiels gegen Eintracht rechtgegeben. Christian Koops vom Sportgericht begründete das wie folgt: ,Der Spieler Koch war zum entsprechenden Zeitpunkt gesperrt. Gemäß Paragraf 15 Absatz 1 ist ein Spieler bis zum schriftlichen Urteil gesperrt. Mündliche Urteile sind nur formal, aber ohne Rechtskraft.'
Nach diesem Urteil steht damit Niendorf im Achtelfinale des Oddset-Pokals, Eintracht Norderstedt wäre damit ausgeschieden.
Eintracht Norderstedt hat umgehend Einspruch gegen das Urteil eingelegt. Der Fall wird nun vor dem Verbandsgericht verhandelt.“
Mit dem HFV-Verbandsgericht machten die Norderstedter in dieser Saison schon gute Erfahrungen: Dort hatten sie Ende September erreicht, dass ihr beim Stand von 3:1 wegen eines Gewitters abgebrochenes und dann auch wegen Flutlicht-Problemen nicht mehr fortgesetztes Drittrunden-Duell beim Ost-Bezirksligisten Ahrensburger TSV nicht wiederholt, sondern für sie gewertet wurde (SportNord berichtete).
Fakt ist: Verliert die Eintracht nun auch vor dem HFV-Verbandsgericht, kann der Pokal-Sieger der Jahre 2016 und 2017 den angestrebten Titel-Hattrick abschreiben. Dann würden die Niendorfer im Achtelfinale entweder ihren Oberliga-Rivalen FC Türkiye empfangen oder beim Hammonia-Landesligisten SV Halstenbek-Rellingen gastieren. Die noch offene Viertrunden-Partie zwischen HR (Pokal-Finalist der Vorsaison) und Türkiye soll am kommenden Dienstag, 17. Oktober wiederholt werden.