
Zu den so genannten „Kleinen“, die in der Zweiten Runde des Oddset-Pokals einen „Großen“ schlugen, gehörte auch der Heidgrabener SV: Das Team aus der Kreisliga 8 bezwang am Dienstagabend den klassenhöheren Eimsbütteler TV (Bezirksliga Nord) mit 3:2. HSV-Coach Ove Hinrichsen, dem der Pokal-Wettbewerb dem eigenen Bekunden nach „nicht allzu wichtig“ ist, freute sich anschließend darüber, dass seine Mannschaft nach dem Fehlstart in die Punktspielrunde „wieder ihr gutes Gesicht gezeigt“ habe.
Die Heidgrabener setzten gegen den Bezirksligisten auf eine sichere Abwehr: „Wir haben deutlich defensiver agiert als sonst“, sagte Hinrichsen. Die Taktik ging auf und in der 23. Minute gab es die erste große Chance, als Dennis Malysz freistehend per Flachschuss an ETV-Torwart Nick Motzke. Nachdem auf beiden Seiten einige Fernschüsse nicht zum Torerfolg geführt hatten, gingen die Heidgrabener kurz vor der Pause in Führung: Manuel Maresch traf von rechts den linken Innenpfosten und den Abpraller bugsierte Schümann im zweiten Anlauf zum 1:0 ins Netz (38.). Schümann erhöhte auch auf 2:0, als er nach einem herrlichen Doppelpass mit Timo Badermann aus 16 Metern und vollem Lauf den nicht allzu groß gewachsenen Motzke überlupfte (65.). Die Eimsbütteler gaben sich damit aber noch lange nicht geschlagen, sondern kamen nach einer von den Heidgrabenern nicht richtig abgewehrten Ecke zum 2:1, als ein 15-Meter-Schuss von Malte Piechottka noch unhaltbar für HSV-Keeper Krystof Barth abgefälscht wurde (76.).
Als Maresch den Ball bei einem Konter über die ETV-Abwehr lupfte, kam Schümann knapp vor Motzke an den Ball und beförderte ihn erneut über den Torwart hinweg zum 3:1 ins Netz (92.). Damit schien die Partie entschieden zu sein, weshalb Schümann sich beim Torjubel auch sein Trikot auszog, wofür er die Gelb-Rote Karte sah. Doch die Hamburger verkürzten sofort zum 3:2 (Sven Hellmund/93.) und besaßen in der merkwürdig langen Nachspielzeit sogar noch eine große Ausgleichschance. Diese vereitelte Barth, der zuvor schon einige starke Paraden gezeigt hatte, jedoch (95.) und bewahrte sein Team damit vor der drohenden Verlängerung. „Wir hätten die Konzentration bis zum Ende hochhalten müssen“, sagte Hinrichsen, der Barth und Debütant Claas Wehling, der sein erstes Herren-Pflichtspiel bestritt, gesondert lobte. Zum Leidwesen von Hinrichsen geht es in der Dritten Runde, wie schon in der Ersten Runde, wieder gegen einen Staffel-Rivalen: „Ich hätte lieber einen Oberligisten als die SV Lieth empfangen“, betonte Hinrichsen.