
Mancherorts war im Vorfeld die Frage aufgeworfen worden, ob der Wedeler TSV (Oberliga Hamburg) sein Oddset-Pokal-Zweitrunden-Duell beim Heidgrabener SV (Kreisliga 8) wohl zweistellig gewinnen würde. Am Ende wurde es „nur“ ein 5:0-Kantersieg für das Team von TSV-Trainer Jörn Großkopf, der sich nach dem Abpfiff ebenso wie sein Trainerteam und seine Spieler freundlich von den Heidgrabenern verabschiedete. Und HSV-Coach Ove Hinrichsen zog ein positives Fazit: „Ich bin mit unserer Leistung und dem Ergebnis absolut zufrieden.“
Erstmals seit mehr als zwei Jahren, in denen sie ihre Heimspiele ausnahmslos auf dem angrenzenden Kunstrasenplatz absolviert hatten, traten die Heidgrabener wieder auf ihrem Rasenplatz an. Dort fühlten sich auch die Wedeler wohl: Theodoros Ganitis, den die Elbstädter erst in der vergangenen Woche verpflichtet hatten (SportNord berichtete, siehe unten stehenden Link), erzielte wie schon am Sonntag im Oberliga-Spiel beim SV Curslack-Neuengamme (Endstand 3:3) das erste Tor seines Teams. Hatte der 23-Jährige am Gramkowweg „erst“ in der 67. Minute zugeschlagen, so war er nun bereits in der siebten Minute erfolgreich, als er eine Linksflanke von Tim Jeske von halbrechts aus 15 Metern in das kurze Eck einschoss. Dem frühen Rückstand zum Trotz, steckten die Heidgrabener Akteure ihre Köpfe nicht in den Sand. „Wir haben in der ersten Halbzeit hervorragend dagegengehalten“, lobte Hinrichsen. HSV-Torjäger Philippe Schümann hatte sogar zweimal den Ausgleich auf dem Fuß: Seinen ersten Schuss blockte der Wedeler Tim Vollmer in letzter Sekunde ab (15.), drei Minuten später scheiterte Schümann erneut von halblinks aus an TSV-Torwart Niklas Marten. Dann hatte der Heidgrabener Jan Hansen freie Bahn, traute sich aber keinen Torschuss zu und spielte stattdessen einen Fehlpass (22.). „Schade, dass wir nicht getroffen haben“, so Hinrichsen, der aber auch erfreut feststellte: „In unserer Spielfeldhälfte haben wir die Räume gut eng gemacht.“
Die Wedeler, die in der ersten Halbzeit wiederholt zu schnell die Geduld verloren hatten, sorgten dann nach dem Seitenwechsel mit einem Doppelschlag schnell für Klarheit. „Ärgerlich“ nannte es Hinrichsen, dass Christian Dirksen (49.) und Jan Eggers (50.) direkt nacheinander trafen. „Leider fehlte uns in der zweiten Halbzeit im Umschaltspiel der letzte Pass − das hätten wir besser machen können“, fand Hinrichsen einen Kritikpunkt, nachdem sein Team einen Überzahl-Konter ungenutzt verstreichen ließ. Christopher Eibl (65.) und Ex-Profi Eric Agyemang (80.) erhöhten zum 0:5-Endstand. Ganitis hofft nun auf seinen ganz persönlichen „Hattrick“, sprich dass er auch in seinem dritten Pflichtspiel im TSV-Trikot trifft ‒ das würde dann nämlich am Sonntag, 6. August einen Torerfolg gegen seinen Ex-Klub Wandsbeker TSV Concordia, der ab 14 Uhr auf dem Kunstrasenplatz an der Schulauer Straße zu Gast ist (das Elbestadion ist noch gesperrt), bedeuten.