
Hervorragend bot der SC Union 03, der in der Kreisliga 2 um Punkte kämpft, am Dienstagabend im Oddset-Pokal-Zweitrunden-Nachholspiel dem Hammonia-Landesligisten TSV Uetersen Paroli. „Und das, obwohl noch zahlreiche Stammkräfte im Urlaub weilen“, wie die Union-Verantwortlichen am Spielfeldrand berichteten. So stand es bis zur 85. Minute 2:2. Dann legte sich der erfahrenste Uetersener Florian Blaedtke den Ball zum Freistoß zurecht und verwandelte diesen von halblinks aus direkt zum 2:3 ins lange Eck.
Als TSV-Torjäger Marcel Jobmann nur eine Minute später einen satten 18-Meter-Linksschuss ebenfalls in die lange Ecke versenkte und sein dritter Treffer des Tages das 2:4 bedeutete, war die Partie entschieden und der Favorit in die Dritte Runde eingezogen. „Am Ende haben wir unsere Klasse noch einmal kurz aufblitzen lassen“, sagte TSV-Trainer zum erfolgreichen Schlussspurt seiner Mannschaft, mit dem sie sich eine 30-minütige Extra-Spielzeit und ein mögliches Elfmeterschießen ersparte. Dass das Pokalspiel bis zum Ende so eng bleiben würde, deutete sich zunächst nicht an. Die Uetersener nahmen auf dem Grandplatz an der Memellandallee, auf dem gespielt wurde, weil der Rasen im angrenzenden Stadion an der Waidmannstraße noch gesperrt ist, sofort das Heft in die Hand und spielten druckvoll nach vorne. Mehrmals lag eine frühe Führung in der Luft: Nach einem Eckstoß von Maik Stahnke von der rechten Seite köpfte Jannek Laut nur knapp am langen Pfosten vorbei (3.); dann traf Marcel Jobmann nach einer Rechtsflanke von Phillip Kuschka, soll dabei aber im Abseits gestanden haben (4.).
Anschließend scheiterte Jobmann an Union-Keeper Martin Meier (6.), schoss vorbei (9.) und erzielte nach einem Pass von Philipp Ehlers ein weiteres Abseitstor (11.), ehe er nach einer Stahnke-Ecke mit seinem Hinterkopf in bester Uwe-Seeler-Manier zum 0:1 einköpfte, das nun auch zählte (14.). Und als Jobmann nur sechs Minuten später von halbrechts aus per Flachschuss ins lange Eck das 0:2 nachlegte, schien die Partie ihren von allen Seiten erwarteten Verlauf zu nehmen. Allerdings verflachte das Spiel fortan und die Rosenstädter wurden von Minute zu Minute immer passiver. „Wir haben nicht mehr so gespielt, wie man es auf Grand tun sollte“, haderte Peter Ehlers. Und nachdem auch Raphael Friederich, der bei Uetersen ausnahmsweise als Linksverteidiger agierte und nach einem Steilpass frei durch war, wegen einer angeblichen Abseitsstellung zurückgepfiffen worden war (42.), gelang Kay Hannemann für die Hausherren im direkten Gegenzug der 1:2-Anschlusstreffer. Und nach einer knappen Stunde kam es sogar noch besser für den Außenseiter: Stürmer Daniel Scharntke stand nach einem Freistoß vollkommen frei vor TSV-Torwart Timo Herrmann und glich zum 2:2 aus (59.).
Die Uetersener hatten aber das bessere Ende für sich und empfangen bereits am kommenden Dienstag, 18. August zum Drittrunden-Nachholspiel das neu formierte Team des Oberliga-Neulings SV Lurup. „Wir sind in der nächsten Runde ‒ alles andere sollten wir jetzt schnell unter den Teppich kehren“, sagte Peter Ehlers. „Union hat für seine Verhältnisse gut gespielt, uns aggressiv attackiert und in Bedrängnis gebracht“, lobte der Coach den Gegner, gab aber auch zu: „Wir haben uns den Schneid abkaufen lassen!“ Ein Sonderlob hatte Peter Ehlers für seinen Dreifach-Torschützen Jobmann parat: „Er hat das gemacht, wofür wir ihn geholt haben ...“