Oddset-Pokal: Überraschung im Rosenstadion


Die Städte Uetersen und Tornesch gehen fließend ineinander über ‒ deshalb gab es auch schon zwei Freundschaftsspiele zwischen dem FC Union Tornesch sowie Rasensport Uetersen, das est seit zwei Jahren am Spielbetrieb teilnimmt. Jeweils im Rahmen des Vorbereitungsturniers um den „WKK-Cup“ gewannen die Tornescher mit 2:1 (am 21. Juli 2016) und mit 4:0 (am 11. Juli 2017). Am Sonntag trafen die beiden benachbarten Vereine nun erstmals überhaupt in einem Pflichtspiel aufeinander ‒ und prompt hatten die Rasensportler die Nase vorne: Das Team, das im Mai als verlustpunktfreier Meister der A-Kreisklasse 5 in die Kreisliga 7 durchmarschiert war, schlug den Hammonia-Landesligisten Tornesch mit 2:0.

„Um eine Chance zu haben, muss bei uns alles stimmen“, hatte Rasensport-Trainer Peter Ehlers im Vorfeld der Partie erklärt. Als der Ball im Rosenstadion dann rollte, registrierte der Coach erfreut, dass sein Team „eine hervorragende, sehr konzentrierte und taktisch überragende Leistung“ zeigte. Seine Schützlinge hätten „im gesamten Mannschaftsbereich sehr stark und aufmerksam agiert“, ergänzte der 51-Jährige. Dagegen gab der neue FCU-Coach Thorben Reibe, der sich in den vergangenen beiden Jahren bereits mit dem VfL Pinneberg früh aus dem Pokal verabschiedet hatte (2017 durch ein 1:3 in Tornesch ebenfalls in Runde eins und 2016 durch ein 1:2 bei den Rasensportlern in der Zweiten Runde), mit einem gequälten Lächeln zu Protokoll, dass er ein frühes Scheitern in diesem Wettbewerb ja „nun schon gut kennen würde“. Und der 36-Jährige räumte ein, dass „die Rasensportler sicher nicht unverdient gewonnen“ hätten.

Dabei boten auch die Tornescher keine schlechte Leistung. „Wir hätten in der ersten Halbzeit durchaus in Rückstand geraten können“, gestand Peter Ehlers. So rettete Rasensport-Keeper Christopher Knapp einmal stark im Eins-gegen-Eins-Duell. Die Gäste haderten damit, dass Philipp Pohlmann mehrere gute Chancen vergab. Bei der besten traf er aus sieben Metern den Ball nicht richtig, der daraufhin knapp am langen Pfosten vorbei trudelte. Ein weiterer Pohlmann-Schuss ging ebenfalls hauchdünn am Ziel vorbei und Reibe sinnierte: „Wenn wir in Front gegangen wären, wäre es ein anderes Spiel gewesen.“ So aber wurden die Seiten beim Stand von 0:0 gewechselt und beide Trainer wiesen ihre Spieler darauf hin, dass es auch aufgrund der hohen Temperaturen „enorm wichtig“ sei, in Führung zu gehen.

Dies gelang schließlich den Hausherren, die gleich ihre erste gute Chance nutzten: Marvin Schramm holte rechts einen Eckstoß gegen Fabian Tiedemann heraus und brachte diesen auch selbst herein; Tiedemann köpfte den Ball im Luftkampf gegen Philipp Ehlers zurück gen Eckfahne, wo Schramm erneut in die Mitte flankte und nun Marcel Jobmann fand, der gegen Jan-Philipp Zimmermann zum 1:0 einnickte (58.) und danach jubelnd abdrehte. „Die Rasensportler haben uns schon vor ihrem Tor wenig Räume gelassen − und nach dem Treffer war klar, dass es noch schwerer werden würde“, befand Reibe. Trotzdem hätte das 1:1 fallen können, als Lennart Dora einem Eckstoß, den Maik Stahnke von links auf den kurzen Pfosten gezirkelt hatte, zum Kopfball kam, Knapp diesen aber glänzend festhielt (71.).

Auf der Gegenseite zielte Schramm vom linken Strafraumeck aus hauchdünn am verwaisten Gehäuse vorbei (72.), ehe er eine weitere Zeigerumdrehung später das 2:0 erzielte: Raphael Friederich schickte Philipp Ehlers steil, der das Sprintduell gegen den laut Peter Ehlers „laufstärksten Tornescher“ Phillip Kuschka gewann und von rechts in die Mitte passte, wo Schramm vor Zimmermann zum 2:0 einschob. Dies war zugleich der Endstand und der Oddset-Pokal um eine weitere Überraschung reicher.

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