
Zwei „Sorgenkinder“ trafen aufeinander, als am Sonntagnachmittag im Rahmen des 20. Spieltages der Landesliga Hammonia der TSV Uetersen den SC Alstertal-Langenhorn empfing ‒ denn beide Teams waren seit sechs Runden sieglos. Weil der Rasenplatz im Rosenstadion nach den vorherigen Regenfällen unbespielbar war, rollte der Ball auf dem daran angrenzenden Grandplatz an der Jahnstraße. Dort war das TSV-Team von Beginn an gut im Spiel und ging in der 22. Minute in Führung: Florian Blaedtke flankte den Ball von links mit seinem rechten Fuß mit Effet gen Gäste-Gehäuse und Jannek Laut sprang so perfekt in den Ball hinein, dass er ihn zwischen den Beinen des SCALA-Keepers Hendrik Rabe hindurch zum 1:0 ins Netz bugsierte. Die Hausherren spielten weiter couragiert nach vorne. Als Philipp Ehlers rechts frei durch war, traute sich der TSV-Kapitän allerdings keinen Torschuss zu, sondern legte noch einmal quer zu Kevin Koyro, woraufhin die Hamburger die Situation klären konnten.
Auch die Gäste traten offensiv in Erscheinung und zielten bei ihrer ersten guten Chance nur knapp vorbei (26.). In der 39. Minute bauten die Uetersener ihre Führung dann aus, mit demselben Erfolgsduo wie beim ersten Treffer: Bei einem Freistoß von Blaedtke auf das kurze Eck rutschte Rabe weg und ließ den Ball deshalb abprallen ‒ und Laut staubte zum 2:0 ab. Als sich die Uetersener dann unmittelbar vor der Pause eine Unachtsamkeit in der Defensive leisteten, konnte TSV-Torwart Christopher Knapp zunächst im Eins-gegen-Eins-Duell noch glänzend retten, doch der Nachschuss von Ali Abou Khalil zappelte zum 2:1-Anschlusstreffer im Netz (45.). „Das war ein sehr unglücklicher Zeitpunkt“, ärgerte sich TSV-Trainer Peter Ehlers. Im zweiten Durchgang entwickelte sich auf dem immer nasser und tiefer werdenden Grandplatz ein echtes Kampfspiel. Als Blaedtke einen Eckstoß kurz ausführte, visierte Koyro von halblinks aus mit einer Direktabnahme das lange Eck an ‒ Rabe lenkte den Ball aber stark noch um den Pfosten herum (73.). Ebenso bravourös wehrte Knapp auf der anderen Seite einen Flachschuss noch ab. Den folgenden Eckstoß klärten die Uetersener rund 38 Meter weit vor ihr Tor; von dort aus nahm der Alstertaler Meisam Azadeh den Ball mit vollem Risiko direkt und jagte ihn oben rechts in den Winkel ‒ ein Traumtor, unhaltbar für Knapp, das von den Gästen verständlicherweise frenetisch bejubelt wurde.
Dass SCALA-Akteur Steve Harder für eine Notbremse am rechts durchgebrochenen Uetersener Marvin Schramm noch die Rote Karte sah (79.), wirkte sich nicht mehr auf das Ergebnis aus ‒ trotz Überzahl gab es zum vierten Mal in Folge ein 2:2-Unentschieden für die Rosenstädter. „Immerhin haben wir wieder nicht verloren ‒ und wir sind in der Tabelle an Blau-Weiß 96 Schenefeld vorbei gezogen“, erkannte Peter Ehlers auch zwei positive Aspekte. Als Tabellen-Zehnter liegen die Rosenstädter in der Hammonia-Staffel aber weiterhin nur einen mageren Zähler vor der Abstiegszone. „Wir kämpfen uns Punkt um Punkt unten heraus“, so Peter Ehlers, der neben Torwart Knapp auch Blaedtke und Laut ein Sonderlob aussprach. Die Alstertaler haben als Rang-Siebter immerhin ein Polster von fünf Zählern auf den ersten Abstiegsplatz.