
Als Vorletzter verlebte der SC VW Billstedt 04 den Jahreswechsel in der Oberliga Hamburg ‒ ist aber, bei nur einem Punkt Rückstand auf den bestenfalls zur Rettung genügenden 16. Rang, noch absolut „im Rennen“ im Kampf um den Klassenerhalt. Und wie Hans-Werner Hinsch, Erster Vorsitzender von Vorwärts-Wacker, am Montag im Gespräch mit SportNord berichtete, stehen bisher drei Winter-Neuzugänge fest.
Demnach kehren vom Oberliga-Rivalen FC Türkiye mit Offensivmann Mo Inzou Bashir (22) und Rechtsverteidiger Atef Zakerwal (19) zwei Spieler zurück an den Öjendorfer Weg, die erst im Sommer 2017 von dort aus auf die Elbinsel gezogen waren. „Die beiden Spieler möchten ihr Glück noch einmal bei uns versuchen, worüber wir uns natürlich sehr freuen“, sagte Hinsch auch in Erinnerung daran, dass die beiden Akteure in der vergangenen Saison zur Aufstiegs-Mannschaft gehörten. Bemerkenswert: Obwohl die Billstedter ein direkter Konkurrent von Türkiye (Schlusslicht mit einem Zähler weniger) im Kampf um den Klassenerhalt sind, erteilten die Türkiye-Verantwortlichen beiden Spielern die sofortige Freigabe. „Wir pflegen zum FC Türkiye ein sehr gutes Verhältnis und haben die beiden Spieler im Sommer auch sofort freigegeben, als sie den Wunsch geäußert hatten, zu Türkiye zu gehen“, erklärte Hinsch diesen Umstand.
Der dritte „Neue“ im Bunde bei den Billstedtern ist Torwart Nick Fischer (19), der vom Hansa-Landesligisten FC Bergedorf 85 losgeeist wurde und auf Ubai El-Kahil (19) folgt. Die bisherige Nummer zwei von Vorwärts-Wacker legt eine halbjährige Fußballpause ein: „Das liegt daran, dass er auf einem Kreuzfahrtschiff arbeitet, das im nächsten halben Jahr über die Meere der Welt fahren wird“, wie Hinsch berichtete. Den Abgang von Verteidiger Jerry Sampaney (25) zum Hamburger SV III, der als Dritter im Bunde ebenfalls auf einem Oberliga-Abstiegsplatz überwintert, erklärte Hinsch damit, dass Sampaney als Jugend-Trainer bei den „Rothosen“ anheuerte: „Und dann ist es einfach aus logistischen Gründen sinnvoll, dass er für diesen Verein auch spielt.“
Dass Philipp Sander (25) zum SV Nettelnburg-Allermöhe (Landesliga Hansa) geht, begründete Hinsch damit, dass Sander „leider den Sprung zum Stammspieler nicht schaffte“, was auch daran gelegen habe, dass er „aus beruflichen und privaten Gründen nicht regelmäßig mittrainieren konnte“. Ein Ersatz für Ulas Dogan (22, ging im Sommer zum Nord-Regionalligisten Altona 93), den die Vorwärts-Wacker-Verantwortlichen in Sander zunächst gesehen hatten, „konnte er deshalb nicht sein“, so Hinsch. „Schmerzhaft“ nannte der Erste Vorsitzende den Abfang von Verteidiger Fatih Okur (26), der quasi im Tausch mit Fischer zum FC Bergedorf 85 ging. „Er hat uns erzählt, dass er Vater geworden sei und neue berufliche Aufgaben habe, weshalb er das Oberliga-Pensum nicht mehr schaffen könne ‒ aber wir hätten Okur sehr gerne gehalten, weil er zuletzt eine unumstrittene Stammkraft war“, so Hinsch.
Zwei junge Talente komplettieren das Sextett der winterlichen Abgänge. Mittelfeldakteur Elohim Garbrah (19), der erst im Sommer 2017 aus der A-Jugend des SC Condor an den Öjendorfer Weg gewechselt, in der Oberliga aber nur zu vier Kurz-Einsätzen gekommen war, „geht nun wohl zum Hansa-Landesligisten TuS Berne“, so der Kenntnisstand von Hinsch. Und Abwehrmann Onur Özcelik (19), der im Juli 2017 aus der eigenen A-Jugend in den Liga-Kader hochgezogen, aber komplett ohne Fünftliga-Einsatz geblieben war, verließ den Klub ebenfalls. „Da er es zuletzt nicht einmal mehr in den 18er-Kader geschafft hat, war dieser Schritt logisch“, so Hinsch, der „nicht weiß“, wohin es Özcelik zieht.
Im Gegenzug würden die Offiziellen von Vorwärts-Wacker gerne noch weitere Neuzugänge verpflichten: „Wir sind in Gesprächen mit einem Regionalliga-Spieler“, so Hinsch, der zudem verriet, dass momentan ein Akteur zur Probe mittrainiert. „Außerdem suchen wir noch nach einem Spieler für die Sechser-Position, der möglichst auch in der Innenverteidigung einsetzbar sein sollte ‒ aber es ist schwer, im Winter fündig zu werden, zumal wir als Vorletzter nicht die erste Adresse sind“, wie Hinsch abschließend ausführte.