
Obwohl es für die Spieler des SC Alstertal-Langenhorn in dieser Saison in der Landesliga Hammonia wohl nur noch um die berühmte „goldene Ananas“ geht, gelang ihnen am Sonntag etwas Bemerkenswertes: Sie kassierten zwei Platzverweise ‒ und gewannen trotzdem mit 3:2 beim FC Union Tornesch, was zugleich eine gelungene Revanche für das Hinspiel, das am 8. Oktober deutlich mit 0:4 verloren worden war (SportNord berichtete, siehe unten stehenden Link), bedeutete. Dabei besaß das Union-Team im „Torneum Fußballpark“ schon in der Anfangsphase zwei Großchancen: Erst zielte Martin Schwabe nach einem Querpass von Serge Haag zu hoch (3. Minute) und dann traf Jannek Laut nach einem Eckstoß aus Nahdistanz nur die Latte, ehe der Nachschuss von Sören Badermann von den Gästen noch abgeblockt wurde (4.).
Stattdessen gingen in der fünften Minute die Hamburger in Front: Nach einem herrlichen Pass von Petro Zaytsev hatte Florian Kurzberg von halbrechts aus freie Bahn und schoss flach zum 0:1 in das lange Eck ein (8.). Der laut FCU-Coach Stefan Dösselmann „dritte lange Ball des Gegners“ hatte das 0:2 zur Folge ‒ erneut vollstreckte Kurzberg (25.). „Immerhin haben wir danach gezeigt, dass die Moral intakt ist“, sagte Dösselmann mit Verweis darauf, dass seinen Schützlingen zügig der Ausgleich gelang: Erst scheiterte Serge Haag freistehend an SCALA-Keeper Qasim Abdulaziz Busaidy, doch den Abpraller nutzte André Pott zum 1:2 (27.). Und neun Minuten später schob Schwabe nach einem Doppelpass mit Pott, der ein Sonderlob von Dösselmann erhielt, an Busaidy vorbei zum 2:2 ein. Nach der Pause vergab die Heim-Elf vier gute Gelegenheiten: Laut verpasste einen halbhohen Querpass (51.), Serge Haag schoss nur den Torwart an (60.), Jan-Philipp Zimmermann scheiterte per Kopf (64.) und Dennis Beckmann köpfte aus zwei Metern vorbei (65.).
„Wir haben den Ball einfach nicht über die Linie bekommen“, so Dösselmann, der zudem feststellte, dass „der Defensive die nötige Sicherheit fehlte“. Dies nutzte SCALA-Akteur Christoph Gehr: Er tanzte vier Tornescher aus und bereitete das 2:3 von Hasan Yaylaoglu mustergültig vor (70.). Zu diesem Zeitpunkt waren die Langenhorner nach einer Gelb-Roten Karte (62.) bereits in Unterzahl. Obwohl noch ein zweiter SCALA-Akteur „Gelb-Rot“ sah (79.), retteten die Gäste ihre Führung in das Ziel. „Wir hätten wohl noch zwei Stunden gegen fünf Langenhorner weiterspielen können, ohne zu treffen“, vermutete Dösselmann, der in der Partie „ein Spielgelbild der letzten Wochen“ sah: „Uns hat erneut die Kaltschnäuzigkeit im Angriff gefehlt ‒ und der Gegner hat unsere Fehler eiskalt bestraft, wozu wir nicht in der Lage waren.“