Mit dem Beginn der Rückrunde stand beim FC Kurdistan Welat, dem souveränen Spitzenreiter der Kreisliga 1, ein neuer Chefcoach an der Seitenlinie: Teodore Fici, der erst vor einem Monat überraschend beim benachbarten Hansa-Landesligisten FC Türkiye ausgeschieden war (SportNord berichtete, siehe unten stehenden Link), folgte bei Kurdistan auf Rafet Yaman, der nach dem Ausscheiden von Mohamed Touati zuletzt als Interimstrainer fungierte.
Zu seinem Debüt auf der Trainerbank des FC Kurdistan ging es für Fici am Sonntag an der heimischen Slomanstraße gegen den Nachbarn Rot Weiss Wilhelmsburg. Die Hausherren starteten gut in die Partie, scheiterten aber immer wieder an RWW-Keeper Gökhan Solak. Dann brachte Keven Evim die Gäste plötzlich in Führung (32.): „Wir sind eiskalt ausgekontert worden“, gab Amed Azizoglu vom FC Kurdistan zu, stellte aber auch erfreut fest: „Nach dem Rückstand waren unsere Jungs noch motivierter, um das Spiel zu gewinnen!“ So entwickelte sich eine schöne und offene Partie. Kurz nach dem Rückstand bot sich der Heim-Elf die Chance, per Foulelfmeter den Ausgleich zu erzielen – doch Solak parierte den Strafstoß überragend und rettete seinem Team damit die Pausen-Führung. „Nach dem Seitenwechsel waren unsere Jungs noch bissiger und haben den Druck erhöht, so dass sich die Torchancen häuften“, berichtete Azizoglu. Zunächst vergab Kurdistan Welat weitere gute Gelegenheiten, ehe der starke Kim-Michael Schultze mustergültig von Rojhat Aba in Szene gesetzt wurde, zwei Gegenspieler aussteigen ließ und zum verdienten 1:1 einschoss (61.).
Nur eine Minute später wurde Ahmet Atug im Strafraum der Rot-Weißen gefoult. Unglaublich, aber wahr: Auch mit dem zweiten Strafstoß des Tages scheiterten die Hausherren an Torwart Solak. Die Wilhelmsburger kamen allerdings kaum noch zu Entlastungsangriffen, während die Hausherren den Druck noch weiter erhöhten. Nach einem langen Pass von Kurdistan-Keeper Cahit Koc nahm Ahmet Atug den Ball an und schoss zum 2:1 ein (66.). „Die Freude war riesig“, atmete Azizoglu durch. Nun mussten die Gäste ihren Abwehrverbund lockern, was der FC Kurdistan abgeklärt ausnutzte: Als Schultze mit hohem Tempo in den RWW-Strafraum eindrang, wusste sich ein Verteidiger dort nur mit einem Handspiel zu helfen. Der dritte Strafstoß des Tages wurde dann tatsächlich verwandelt: Ahmet Atug zeigte, dass Solak auch vom Punkt aus zu überwinden ist, und stellte den 3:1-Endstand her (71.). „In der Schlussphase hatten wir noch einige gute Möglichkeiten, die aber nicht klug bis zum Ende ausgespielt wurden“, so Azizoglu abschließend. Als Spitzenreiter liegt der FC Kurdistan nun weiter sieben Punkte vor dem zweitplatzierten BSV Buxtehude II.
Wie die Verantwortlichen des FC Kurdistan vor der Partie angekündigt hatten (SportNord berichtete vorab), werden die Zuschauer-Einnahmen vom Derby gegen Rot Weiss Wilhelmsburg den Opfern des Taifuns auf den Philippinen gespendet.
(JSp)