Der Hetlinger MTV muss sich auf die Suche nach einem neuen Trainer begeben: Am späten Montagabend erklärte Marco Kneten seinen Rücktritt als HMTV-Coach: „Mir ist dieser Schritt wirklich nicht leicht gefallen“, erklärte der 38-Jährige, der für seinen Rückzug zwei Gründe angab: „Ich gebe immer hundert Prozent, weil ich Erfolg haben und nicht im Kreisklasse-Mittelmaß herumkrebsen will – Teile der Mannschaft haben das aber anders gesehen und nicht alles dem Erfolg untergeordnet!“ Zudem war Kneten „tief getroffen“, als sich bereits vor vier Wochen einige Spieler hinter seinem Rücken an HMTV-Obmann Michael Kirmse wandten und über den Trainer beschwerten. „Wir sind in Hetlingen immer sehr offen miteinander umgegangen, so dass Kirmse mich sofort über diesen Vorfall unterrichtet hat“, so Kneten.
Nach der am Sonntag bezogenen 1:6-Pleite beim FC Roland Wedel II meldeten sich erneut einige Spieler bei Kirmse zu Wort und prangerten den Coach an. „Anstatt sich selbst zu hinterfragen, sind sie wieder zum Obmann gerannt und haben, angeblich im Namen der Mannschaft, über den Trainer diskutiert – dabei haben sie nur für sich selbst gesprochen“, so Kneten, der dieses Verhalten „nicht mehr hinnehmen“ wollte. HMTV-Fußball-Abteilungsleiter Kirmse sagte dazu: „Gerade in den letzten Wochen sind leider einige unschöne Dinge vorgefallen!“ Kneten zog sich nun laut Kirmse auch „aus persönlichen Gründen“ vom HMTV zurück: „Als junger Familienvater möchte er zukünftig mehr Zeit für seine kleine Tochter haben“, so Kirmse, der betonte: „Wir bedanken uns für die Arbeit von Marco Kneten, der immer zu uns gestanden und uns in der vergangenen Saison aus einer furchtbaren Krise noch in ruhigere Gewässer geführt hat!“ Auch von Kneten, der als echtes HMTV-Urgestein lange Jahre für den Verein kickte, ehe er im September 2012 das Traineramt von Vlado Bogner übernahm (SportNord berichtete), kamen Worte der Dankbarkeit: „Ich möchte mich bei Kirmse und dem Förderkreis bedanken – sie tun alles für den Verein, der seinen Spielern beste Voraussetzungen bietet, um erfolgreich Fußball zu spielen!“ Da auch Co-Trainer Björn Böttcher von seinem Posten im Deichstadion zurücktrat, fungieren nun Kirmse selbst und A-Jugend-Coach Jonas Hübner bis zur Winterpause als Interimstrainer. Kirmse kündigte bereits an, die Zügel anziehen zu wollen: „Ich werde der Mannschaft deutlich mitteilen, dass mich die jüngste Häufung von Roten Karten nervt!“ In Bezug auf einen neuen Übungsleiter sagte Kirmse abschließend: „Wir wollen uns nun irgendwie in die Winterpause retten und dann in Ruhe den für uns richtigen Trainer finden!“
(JSp)