
Im Nachholspiel der Landesliga Hammonia am Mittwochabend bei denkbar schlechten äußeren Bedingungen überrannte der VfL Pinneberg den HEBC mühelos auf dem Grandplatz an der Fahltsweide. VfL-Liga-Trainer Michael Fischer moderierte gewohnt launig an der Seitenlinie das Spiel seiner Mischung aus Erster und Zweiter Mannschaft, während der eigentliche VfL-Reserve-Trainer Patrick Funk neben ihm stand und drei vollkommen verdiente Punkte genießen konnte. Fischer sagte dazu anschließend: „Patrick hatte mich um Hilfe gebeten und dem bin ich gerne nachgekommen. Und selbstverständlich waren alle Spieler der Ersten Mannschaft spielberechtigt.“ Sicherlich waren darunter der eingesprungene Torwarttrainer Sinanudin Omerhodzic und zwei weitere Akteure, die erstmals wieder spielen konnten. Herausragend waren allerdings die Oberliga-Offensivkräfte Sascha Richert und Flemming Lüneburg ‒ beide spielten die Eimsbütteler Viererkette an diesem Abend schwindelig. Richert traf dreimal und legte den ersten Treffer von Flemming Lüneburg in der zehnten Minute wunderbar auf, so dass Flemming Lüneburg aus elf Metern von halbrechts den Ball unhaltbar ins linke untere Eck dreschen konnte. Trotz der frühen Führung kam keine Ruhe ins Pinneberger Spiel und die Gäste konnten sogar gut dagegenhalten. „In der ersten Halbzeit stand unsere Innenverteidigung ziemlich schlecht“, kommentierte Fischer diesen Umstand.
Aber das HEBC-Team betrieb den üblichen Chancenwucher. Ole Natusch und Matthäus Kosik vergaben jeweils sehr gute Chancen, bis dann Rogerio Almeida Ferreira im Alleingang über links den Ausgleich in der 32. Minute erzielen konnte. Der HEBC war nun eindeutig am Drücker, aber die Pinneberg blieben über die beiden Oberliga-Angreifer torgefährlicher. So erzielte Richert nach einer schönen Einzelleistung postwendend in der 34. Minute die 2:1-Führung, die bis zur Pause halten sollte. Wer erwartet hatte, dass die Eimsbütteler in der zweiten Halbzeit auf Sieg spielen würde, sah sich enttäuscht. Die „Lila-Weißen“ waren nun nicht mehr dazu in der Lage, das Tempo der Hausherren mitzugehen. Und so ergaben sich für die Pinneberger zahlreiche weitere große Chancen, aus denen Stürmer Richert zwei weitere Tore zum 4:1-Endstand erzielen konnte (64., 82.). HEBC-Coach Marco Fagin war nach dem Spiel bedient und sprach von einem „vollkommen verdienten Sieg der Gastgeber“. Und natürlich ließe sich so einiges kritisieren: Neben dem Einsatz der Spieler aus der Ersten Pinneberger Mannschaft und dem schlechten Platz, der noch nicht einmal ein Kreiden des Spielfeldes zuließ, dann aber in erster Linie der gebrauchte Tag seiner Mannschaft, „die an diesem Abend kein Mittel fand, ein ruhiges Spiel aufzuziehen“. Die VfL-Reserve zog durch den Sieg nach Punkten mit dem HEBC gleich und die Eimsbütteler müssen nun schon am Freitag, 9. Oktober bei ihrem diesjährigen Mitaufsteiger Hamburger SV III antreten. Dies wird sicher auch kein einfaches Spiel ‒ aber immerhin wird der HSV III ohne Hilfe aus seiner Zweiten oder gar Ersten Mannschaft auskommen müssen ...
(SK)