Oberliga: Vicky effizienter als Fischers Elf

Magnus Hartwig (rechts), der für den SC Victoria zum 3:0-Pausenstand traf, ist hier vor Taylan Güvenir vom SV Rugenbergen am Ball.
(Foto-Credit: Johannes Speckner)

Neben dem Umstand, dass sie einst als Stürmer für den FC St. Pauli aktiv waren, einte Michael Fischer und Ronald Lotz am Dienstagabend auch dieselbe Sichtweise: „In der 53. Minute hätte die Partie kippen können“, stellten der Trainer des SV Rugenbergen und der Vorsitzende des SC Victoria Hamburg übereinstimmend fest. „Wenn wir direkt nach dem 3:1 auch noch das 3:2 kassiert hätten, weiß ich nicht, wie die Partie ausgegangen wäre“, fügte Lotz im Gespräch mit Fischer hinzu. Weil in der 53. Minute eine Flanke von Jan Düllberg an beide Innenpfosten, aber eben nicht in das Netz sprang, fiel jenes 3:2 aber nicht – und am Ende schlug „Vicky“ die Bönningstedter mit 5:2.

„Das klingt nach einem klaren Spielverlauf, aber so deutlich war es nicht“, betonte Fischer, der „wieder einmal eine sehr gute Leistung in der ersten halben Stunde“ von seinen Schützlingen sah. Allerdings versäumten sie es so, wie schon bei der vorherigen 0:3-Heimpleite gegen den Wandsbeker TSV Concordia, sich dafür zu belohnen. Nachdem die Gäste-Angreifer Kilian Utcke und Lenny Glissmann jeweils freistehend gescheitert waren, konnten die nur 103 zahlenden Zuschauer, die den Weg ins Stadion Hoheluft gefunden hatten, nach einer halben Stunde sehen, was Effizienz bedeutet. Vincent Boock, der schon zuvor gegen den FC Union Tornesch das 1:0 erzielt hatte (32. Minute), und Gerrit Pressel (33.) nutzten die ersten beiden Chancen der Heim-Elf auch gleich, was eine 2:0-Führung vergab.

Nachdem die Bönningstedter kurz vor dem Ende der ersten Halbzeit den Anschlusstreffer verpasst hatten, zappelte auch der dritte Abschluss der Blau-Gelben im Netz: Magnus Hartwig ließ sich als Schütze des 3:0-Pausenstands feiern (44.). „Damit hätten wir uns fast schon auf den Heimweg begeben können“, stöhnte Fischer. Seine Elf warf die Flinte aber nicht ins Korn, sondern blies nach dem Seitenwechsel zur Aufholjagd: Marlon Stannis erlief sich einen Schnittstellenpass von Nikolaj Rörström und verkürzte von halblinks aus zum 1:3 (49.). Drei Minuten später kam es dann zur eingangs beschriebenen Doppelpfosten-Szene und neben Lotz atmeten auch viele andere Sympathisanten des SC Victoria kräftig durch.

Etwas entspannen konnten sie sich, als ihre „Lieblinge“ einen misslungenen Doppelpass der Gäste nutzten, um über ihre linke Seite einen schnellen Gegenangriff vorzutragen. Dennis Bergmann nutzte die Flanke zum 4:1 (63.) und Fischer nahm kurzzeitig auf der Bank Platz. Nachdem Stannis mehrere SCV-Verteidiger ausgespielt, dann aber an Keeper Dennis Lohmann vorbei nur den linken Außenpfosten getroffen hatte (76.), machte es Patrick Hoppe besser: Im Zusammenspiel zweier „Joker“ hechtete er eine Rechtsflanke von Collins Baafi ins Netz (77.). Daraufhin warfen die Gäste noch einmal alles nach vorne, konnten aber nicht davon profitieren, dass Lohmann einen Düllberg-Eckstoß nicht festhielt (80.).

Dagegen konnte „Vicky“ nach einer Ecke von rechts zum fünften Mal jubeln: Die Gäste klärten den Ball nicht richtig, woraufhin Yannick Siemsen zum 5:2-Endstand erhöhte (82.). „Schade – in den letzten Jahren hat der SV Rugenbergen im Stadion Hoheluft immer gut ausgesehen“, sagte Fischer in Erinnerung daran, dass seine Elf zuletzt am 26. November 2021 ein 2:2-Unentschieden erreicht und davor am 14. Februar 2020 sogar mit 1:0 bei „Vicky“ gewonnen hatte.

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(Johannes Speckner)

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