Kreisliga 1: Acht Tore und eine rätselhafte Gelb-Rote Karte

Nach seinem Platzverweis musste sich der Kummerfelder Spielertrainer Björn Petersen mit der Zuschauerrolle begnügen.
(Foto-Credit: Johannes Speckner)

Mehr noch als über die acht Tore wurde am Sonntag bei und nach der Kreisliga-Partie zwischen dem TuS Hemdingen-Bilsen und dem Kummerfelder SV II über die Gelb-Rote Karte, die KSV-Spielertrainer Björn Petersen kassierte, gesprochen. „Ich selbst kann diesen Platzverweis überhaupt nicht nachvollziehen“, schimpfte der frühere Landesliga-Spieler Petersen, der sich den Rest der Begegnung auf einer Bank neben mehreren Zuschauern sitzend anschaute.

In der 54. Minute hatte die Heim-Elf einen Freistoß schnell ausgeführt und Roman Dohrn den von Alexander Hollm kommenden Ball zur 3:2-Führung versenkt. Mehrere Gäste-Akteure beschwerten sich daraufhin, dass der Freistoß „weit weg vom eigentlichen Tatort ausgeführt worden“ sei, woraufhin Petersen seine Mitspieler dem eigenen Bekunden nach „wegschickte, um selbst beim Schiedsrichter vorstellig zu werden“. Referee Kai Kleen (Sportfreunde Pinneberg) habe ihm „erklärt, dass die Entscheidung, den Freistoß zurückzupfeifen oder andernorts ausführen zu lassen, in seinem Ermessensspielraum liegen würde“, und ihm dann die Gelbe Karte gezeigt. „Und auf meine Nachfrage hin, warum er mir ‚Gelb’ gezeigt habe, folgte dann die Gelb-Rote Karte – warum, weiß ich nicht“, sagte der 37-Jährige Petersen, der im Sommer 2017 vom FC Union Tornesch an den Ossenpadd gekommen war, ratlos.

Fußball gespielt wurde zuvor und anschließend auch – und das ebenso abwechslungsreich wie sehenswert. Die KSV-Führung, erzielt von Stürmer David Trensch (18. Minute), hatte vergleichsweise lange Bestand, ehe sich die Ereignisse in der Schlussphase der ersten Halbzeit geradezu überschlugen. Erst leitete Robin Berg mit einer überragenden Einzelleistung das 1:1 von Dohrn ein (41.). Dann brachte Seymen Tokay die Gäste zügig wieder in Front (43.), doch ebenso postwendend egalisierte Henrik Schmiedehausen zum 2:2-Pausenstand (45.). Nach Dohrns zweitem Streich und dem Platzverweis gab es einen weiteren Nackenschlag für die Kummerfelder, als ihr Keeper Kevin Giese einen Ball nicht festhalten konnte, den Alexander Hollm daraufhin aus Nahdistanz zum 4:2 in das verwaiste Gehäuse schoss (66.).

Bemerkenswert war, dass sich die KSV-Zweite, trotz Unterzahl und Zwei-Tore-Rückstand, keinesfalls geschlagen gab. Der eingewechselte Indrit Behrami konnte mit seinem zum 3:4 verwandelten Elfmeter sogar noch einmal die Hoffnungen auf etwas Zählbares schüren (83.), ehe Sascha Blunk mit seinem 5:3 für die Hemdinger alles klarmachte (87.).

(Johannes Speckner)

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