Kreisliga 3: Gottschling spricht über Abbruch


Am Freitag wurde die Partie des 13. Spieltages der Kreisliga 3 zwischen dem Oststeinbeker SV (zweiter Rang, 30 Zähler) und dem SV Hamwarde (neunter Platz, 15 Punkte) in der Pause beim Stand von 3:0 abgebrochen. Beim Gang in die Kabine kam es zu unschönen Geschehnissen, über die bei facebook schon diverse Vermutungen und Spekulationen angestellt wurden. Fakt ist: Die Polizei nahm Anzeigen wegen wechselseitiger Körperverletzung auf.

Leider gelang es SportNord im Laufe des Wochenendes nicht, eine Stellungnahme von Hamwarder Seite zu erhalten. OSV-Coach Simon Gottschling äußerte sich auf Nachfrage von SportNord wie folgt zu den Geschehnissen:

„Die Situation hat sich direkt beim Verlassen des Platzes und beim Betreten des Kabinentraktes abgespielt. Ich selbst war zu diesem Zeitpunkt noch nicht in der Kabine ‒ aber mein Co-Trainer und mehrere Spieler, die bereits vor Ort waren, haben mir erzählt, was sich aus ihrer Sicht ereignet hat.

Einer unserer Spieler, der schon während der Partie wiederholt gefoult worden war, hat von einem Hamwarder beim Verlassen des Platzes mehrere Tritte gegen Fuß und Bein abbekommen. Im Kabinentrakt setzte sich dies fort ‒ und das, obwohl die Tür zur Gäste-Kabine, wenn das Gebäude betreten worden ist, gleich vorne links kommt und unsere weiter hinten liegt. Daraufhin hat sich unser Spieler umgedreht und seinen Unmut über die wiederholten Tritte kund getan. Im Verlauf des Disputs haben sich die Spieler gegenseitig vorne am Trikot angefasst, ehe sie voneinander getrennt wurden und jeder in seine eigene Kabine gegangen ist.

Als ich in der Kabine angekommen war, wurde mir von dem Vorfall berichtet. So etwas hatte ich in meiner Spielerkarriere und meiner bisherigen Trainerlaufbahn noch nie erlebt. Wir haben uns aber trotzdem normal auf die zweite Halbzeit vorbereitet, ehe es plötzlich hieß, dass die Hamwarder nicht mehr weiterspielen wollen. Der Schiedsrichter und seine beiden Assistenten hatten dafür kein Verständnis: Sie wollten die Partie fortsetzen, sagten mir gegenüber jedoch, dass sie keine Handhabe hätten und die Hamwarder Akteure ,ja nicht zur Spielfortsetzung zwingen' könnten.

Das Spiel selbst war, sieht man von den Provokationen und Tritten einmal ab, absolut fair. Die Hamwarder haben körperbetont gespielt, aber das war aus meiner Sicht in Ordnung. Wir haben Fotos von den lädierten Beinen und Füßen unseres Spielers, der getreten wurde, gemacht. Wir gehen fest davon aus, dass der Hamburger Fußball-Verband die Partie nun mit 3:0 für uns werten wird ‒ am Sonnabend war ich im Sportartikelgeschäft des früheren Bundesliga-Schiedsrichters Michael Malbranc und er sagte mir ebenfalls, dass es bei dieser Faktenlage nur die Möglichkeit einer solchen Spielwertung geben würde.

Unter dem Strich sind wir die Verlierer: Dadurch, dass sich die Hamwarder geweigert haben, weiterzuspielen, sind wir noch mehr aus dem Rhythmus gekommen, nachdem am vorherigen Freitag bereits unser Gastspiel beim TuS Aumühle abgesagt worden war. Dass der Gegner zur zweiten Halbzeit nicht mehr antreten wollte, hat uns außerdem um die Chance gebracht, weitere Treffer zu erzielen ‒ und die Tordifferenz könnte am Ende im Kampf um die Meisterschaft sowie den Aufstieg entscheidend sein. Zu guter Letzt hatten wir dadurch, dass der zweite Durchgang nicht mehr ausgetragen wurde, Einnahmeverluste zu beklagen, da wir weniger Würstchen und Getränke verkauft haben, als wenn die Partie über 90 Minuten gegangen wäre.“

 Redaktion
Redaktion Artikel