Kreisklasse 3: „Unser Spieler wurde mit den Fäusten attackiert“


Nach zwei klaren Niederlagen (0:4 bei der TSV Reinbek II und 0:5 gegen den FC Lauenburg) hatte der SV Börnsen III am 29. August mit 4:0 beim VfL Lohrügge III seinen ersten Saisonsieg gefeiert. Folglich waren alle Spieler und Verantwortlichen der SVB-Dritten voller Vorfreude auf ihr Duell mit dem Düneberger SV II, das im Rahmen des stets am ersten September-Wochenende stattfindenden Börnsener Heimatfestes von zahlreichen Zuschauern besucht wurde. Umso bedauerlicher war es, dass Schiedsrichter Cedric Matthias Karow die Partie des vierten Spieltages der Kreisklasse 3 am Freitagabend beim Stand von 3:0 für die Börnsener kurz vor der Pause abbrach.

Niclas Strätke, der zusammen mit Marcus Mietzner die SVB-Dritte trainiert („Das ist eine Herzensangelegenheit für mich.“), schilderte auf Nachfrage von SportNord die vorherigen Geschehnisse:

„An dem Wochenende, an dem das Börnsener Heimatfest stattfindet, bestreiten wir unser Heimspiel immer schon freitagabends, weil der Platz am Sonnabend auch von der Gemeinde benötigt wird. Die Ansetzung am Freitag wurde schon vor vielen Wochen fixiert und wir waren voller Vorfreude auf diese Partie, weil das für uns ein Abend ist, an dem das ganze Dorf zusammenkommt. Alle haben Bock, aus diesem Anlass einmal im Jahr Fußball zu schauen – auch die, die sonst nicht an den Hamfelderedder kommen.

Deshalb hatten wir ungefähr 400 Zuschauer, darunter auch die Spieler unserer 2. Herren, während die Liga-Mannschaft zeitgleich selbst ein Spiel hatte (das sie in der Bezirksliga 3 beim Wandsbeker TSV Concordia II mit 4:0 gewann; Anmerkung der Redaktion). Für die Gast-Mannschaft ist es natürlich ebenso überraschend wie schwierig, vor so einer ungewohnt großen Kulisse antreten zu müssen. Wir haben die Partie von Beginn an fest in unserer Hand und komplett unter Kontrolle gehabt. Unsere dominante Spielweise drückte sich auch im Ergebnis von 3:0 aus.

Dass dies den Dünebergern nicht gepasst hat, drückte sich unter anderem darin aus, dass sie einige Gelbe Karten kassiert haben. Aber ich möchte auch betonen, dass es keine extrem unfairen Fouls und kein besonders hartes Einsteigen vonseiten des Gegners gab. Kurz vor der Pause hätten wir nach einem langen Pass zu einer  guten Torchance kommen können, was der Gegner per Foul unterbunden hat. Daraufhin kam es zwischen einem unserer Spieler und einem Düneberger zu einem Wortgefecht. Wer angefangen hat und was genau gesagt wurde, kann ich nicht beurteilen, weil es auf der den Trainerbänken gegenüberliegenden Seite war.

Gut zu sehen war dann aber, dass der Düneberger mit seinen Fäusten unseren Spieler attackiert hat. Unser Spieler hat daraufhin im Mundbereich geblutet. Dann entstand natürlich eine Rudelbildung – aber wir konnten unsere Jungs relativ schnell beruhigen. Wir haben intern die klare Vorgabe, dass unsere Spieler, wenn es zu so einer keinesfalls alltäglichen Situation kommen sollte, in die eigene Spielfeldhälfte zur Eckfahne gehen. Das hat auch gut funktioniert und die älteren, erfahreneren Spieler haben zusätzlich beruhigend auf ihre jüngeren Mitspieler eingewirkt. Von den Zuschauern ist keiner auf das Spielfeld gelaufen und wir haben unseren verletzten Spieler versorgt.

Leider haben sich einige Akteure des Gegners nicht beruhigt, sondern wollten weitermachen. Das hat den Schiedsrichter dann dazu gezwungen, die Partie abzubrechen. Für uns war diese Entscheidung mehr als schade, denn einerseits waren wir gut drauf und hätten sicher die Chance gehabt, in der zweiten Halbzeit in Überzahl – für die Tätlichkeit gab es die Rote Karte – noch deutlich mehr Tore zu schießen. Und andererseits wurde uns und speziell unseren Ersatzspielern, die ich nach der Pause einwechseln wollte, die Chance genommen, vor einer großen Zuschauerkulisse zu spielen, was in diesem Rahmen eben nur einmal pro Jahr möglich ist.“

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(Johannes Speckner)

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