Regionalliga: Phönix gegen VfB erneut auf der Lohmühle

Im Stadion Lohmühle soll am Sonnabend, 12. Februar, das Derby-Rückspiel stattfinden.

„Drei aus fünf“, hießt es in der Regionalliga Nord, wo es für die drei noch zu vergebenen Plätze in der Aufstiegsrunde mit der SV Drochtersen/Assel, dem FC Teutonia 05, dem VfB Lübeck, dem Hamburger SV II und dem FC Eintracht Norderstedt, der allerdings nur noch minimale Chancen hat, fünf Anwärter gibt. Dass der VfB dabei im Stadt-Derby „beim“ 1. FC Phönix Lübeck erneut Heimrecht genießt, nachdem schon das erste Duell (2:2 am 1. Oktober 2021) im Stadion Lohmühle stattfand, dürfte bei den Verantwortlichen der Teutonen, der HSV-Reserve und der Eintracht für wenig Begeisterung sorgen.

Fakt ist: Zunächst hatten sich die Offiziellen des 1. FC Phönix, deren eigentliche Heimspielstätte an der Travemünder Allee die Viertliga-Anforderungen (noch) nicht erfüllt, bereit erklärt, aus ihrer Ausweich-Heimat, dem städtischen Stadion Buniamshof, an die Lohmühle umzuziehen und somit auf ihr Heimrecht zu verzichten. Dies geschah nach Rücksprache mit den Sicherheitsbehörden und der Stadt Lübeck, die eine Austragung des Stadt-Duells am Buniamshof untersagt hatte. Nachdem der Norddeutsche Fußball-Verband „grünes Licht“ gegeben hatte, folgten nun die Entscheidungsträger des VfB.

Auf dessen Internet-Seite hieß es dazu am Dienstag:

„Auch das zweite Lübecker Stadtderby der Regionalliga-Saison zwischen dem 1. FC Phönix und unserem VfB soll am 12. Februar auf der Lohmühle stattfinden – diesem Wunsch der Hansestadt Lübeck haben Vorstand und Aufsichtsrat des VfB Lübeck am gestrigen Abend zugestimmt. Zuvor hatten die Behörden das städtische Stadion Buniamshof, die aktuelle Heimspielstätte des 1. FC Phönix, als Austragungsort für das Derby abgelehnt und die Austragung in unserem Stadion an der Lohmühle empfohlen. Hierdurch setzte sich eine Spielort-Debatte in Gang, die wir nicht angestrebt haben und für die wir keine Verantwortung tragen. In der vergangenen Woche trafen sich dann Vertreter beider Vereine zu Gesprächen über mögliche Bedingungen auf der Lohmühle.

Nachdem die aufgrund der aktuellen Umstände äußerst entgegenkommend kalkulierte Stadionmiete des VfB vom 1. FC Phönix akzeptiert worden war, blieb vor allem die Verteilung des Kartenkontingents als Knackpunkt. Vor dem Hintergrund unseres finanziellen Entgegenkommens waren wir als VfB Lübeck dabei im Sinne der Fairness davon ausgegangen, dass Phönix seinerseits dann im Verantwortungsbewusstsein für die schwierige Situation einem Kompromiss mit hälftiger Aufteilung des geringen Kartenkontingents zustimmt, was aber nicht geschah. Da angesichts der heutigen Verfügungslage in Schleswig-Holstein leider nicht damit zu rechnen ist, dass zu dieser Partie mehr als 500 Zuschauer (alle auf Sitzplätzen) zugelassen werden können, war von vornherein klar, dass nicht alle Ticketwünsche zu erfüllen sein werden. Letztlich sahen die Gremien des VfB deshalb schweren Herzens keine andere Lösung, als einem von der Hansestadt Lübeck eingebrachten Kompromissvorschlag zuzustimmen. Nach dieser Regelung stehen den VfB-Anhängern bei einer Zulassung von bis zu 500 Zuschauern 30 Prozent der verfügbaren Tickets zu.

Über die Verteilung dieser wenigen Tickets werden wir zu einem späteren Zeitpunkt informieren. Geplant ist darüber hinaus seitens des VfB auch, einen kommentierten Livestream zu dieser Partie anzubieten.

„Es ist für uns keine leichte Entscheidung gewesen, einem Spiel in unserem Stadion zuzustimmen, bei dem wir nicht der Heimverein sind und auch ein Großteil unserer Fans nicht anwesend sein kann, zumal wir für die entstandene Situation keine Verantwortung tragen. Wir wissen um die Sensibilität dieses Themas gerade in Bezug auf das Stadtderby, aber am Ende gab es keine andere zielführende Lösung“, sagt der VfB-Vorstandsvorsitzende Christian Schlichting und erklärt weiter: „Letztlich haben wir uns, auch in Abstimmung mit den Fanvertretern in unseren Gremien, dafür entschieden, diesem Kompromiss und dem Wunsch der Stadt zuzustimmen, auch wenn wir nicht besonders glücklich damit sind. Es ist aber auch selbstverständlich, dass aufgrund der aktuellen Umstände und der entstandenen Situation, für die wir nicht verantwortlich sind, von allen Beteiligten ein Entgegenkommen notwendig war. Dieses haben wir nun weitreichend geleistet. Klar ist für uns aber auch, dass ein Spiel unter solchen Rahmenbedingungen eine einmalige Ausnahme bleiben wird.“

(Johannes Speckner)

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