Landesliga Hansa: Schmutziger SVNA Sieg in Bramfeld


Florian Neumann, Trainer des Bramfelder SV, war nach dem Schlusspfiff schon einigermaßen enttäuscht über seine Kicker, die noch vor Wochenfrist zum Auftakt der Saison mit einem 4:1 Erfolg bei Aufsteiger Juventude einen guten Ligastart hingelegt hatten. „Uns fehlte heute einfach die letzte Torgeilheit und der letzte Wille, den Ball im gegnerischen Tor unterzubringen. Und dann verlierst du so ein Spiel eben, das man eigentlich klar hätte gewinnen müssen“, brachte Neumann das Geschehen sehr treffend auf den Punkt.

Die ohne ihre etatmäßigen Offensivkräfte angetretenen Gäste vom Henriette-Herz-Ring hatten am Ende ein knappes 1:0 über die Bühne geschaukelt, was ihren Trainer Mirko Petersen nach dem Schlusspfiff ein breites Lächeln aufs Gesicht zauberte. „Klar, wir haben in einigen Situationen schon Glück gehabt, aber ich freue mich riesig, dass wir hier drei Punkte mitgenommen haben. Vor dem Spiel wäre ich mit einem Zähler mehr als zufrieden gewesen“, sagte Petersen, dem so nach der 3:5 Auftaktniederlage gegen Dersimspor ein echter Fehlstart erspart blieb.

Mit viel Druck eröffnete Bramfeld die Partie auf dem Kunstrasenplatz an der Ellernreihe und ließ dem Gegner kaum Luft zum Atmen. Schon nach 70 Sekunden vergab Robin Polzin mit einem Schuss aus der Drehung, der sein Ziel nur haarscharf verfehlte, die frühe Führung. Ein Ballverlust der Hausherren auf Höhe der Mittellinie nutzten die Gäste mit schnörkellosem Umschaltspiel zur überraschenden 1:0 Führung, für die Elyas Ebadi nach Linksflanke von Philip Siegmund sorgte (8.). Danach wackelte die Abwehr der Allermöher gegen unverdrossen anrennende Bramfelder mehrfach. Robin Polzin verpasste eine Hereingabe von rechts nur um eine Schuhgröße (11.) und schloss dann viel zu lasch aus nur fünf Metern ab, so dass SVNA-Keeper Oliver Winkmann den Kullerball nur aufnehmen brauchte (21.). Dass Niklas Remark einen von Torwart Winkmann abgeprallten Ball nach wuchtigem Freistoß von Milos Ljubisavljevic aus kurzer Distanz über anstatt ins Tor beförderte gehörte schon in die Kategorie Pleiten, Pech und Pannen (34.).

Auch nach der Pause setzte der BSV seinen Sturmlauf zunächst fort. Ljubisavljevic setzte den Ball mit einer verunglückten Direktabnahme übers Tor (49.) und der bis dahin unauffällige agierende Patrick Lüth scheiterte mit einer Riesenchance im Eins-gegen-Eins aus 11 Metern an Torwart Oliver Winkmann (54.). Kurz zuvor war es auf der anderen Seite Philip Siegmund, der endlich einmal einen weiteren, den eigentlich erst zweiten Abschluss seines Teams bis dahin fand, dabei aber auf einen aufmerksamen Torwart Dennis Schäfer traf, der den Ball zur Ecke abwehren konnte (51.). Auch Oliver Lubinski blieb mit einem 22-Meter-Schuss am Bramfelder Keeper hängen (57.). An der Bramfelder Überlegenheit änderte dies jedoch wenig, auch wenn die Hausherren in der Folge ihre Angriffe immer zerfahrener gegen eine nun mehr und mehr sicher auftretende Abwehr der Gäste vortrugen. Der letzte Pass der Hausherren misslang zunehmend und auch die schwachen Standards führten zu kaum Kopfzerbrechen bei der guten SVNA-Defensivabteilung, in der Innenverteidiger Philip Dittrich mit kühlem Kopf und großer Leidenschaft herausragte.

Erst kurz vor Ende des Spiels wurde es noch einmal richtig eng für die Schützlinge von Trainer Mirko Petersen. Zunächst traf Niklas Remark nach einer schönen Rechtsflanke von Joker Christopher Hoff aus 11 Metern den linken Außenpfosten (88.) und in der Nachspielzeit hatte Torwart Oliver Winkmann das Glück des Tüchtigen, als nach fast identischer Spielsituation erneut der linke Pfosten dem an diesem Abend völlig glücklosen Remark im Wege stand. Dass sich Sekunden vor dem Schlusspfiff von Schiedsrichter Jouri Savitchev Milos Ljubisavljevic noch eine Gelb-Rote Karte wegen Meckerns einhandelte, passte irgendwie zum verkorksten Bramfelder Abend.






hvp


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