Bezirksliga Nord: Sperber verdienter 5:3 Sieger in Wellingsbüttel


Bis auf die letzte Viertelstunde zeigte der SC Sperber einen wirklich guten Auftritt beim TSC Wellingsbüttel und gewann am Ende völlig verdient mit 5:3. Die Gastgeber um Trainer Daniel Schäffer erwachten viel zu spät und finden sich nach der zweiten Niederlage im zweiten Punktspiel erst einmal im Tabellenkeller wieder.

Die Gäste, die sich bereits unter der Woche durch einen überraschenden 2:1 Erfolg im Oddset-Pokal gegen den Landesligisten SC Alstertal/Langenhorn von ihrer guten Seite gezeigt hatten, dominierten die Partie auf dem Kunstrasenplatz am Pfeilshof. Goalgetter Marco Heydorn ließ schon nach sechs Minuten seine Torgefahr nach einer Rechtsflanke von Jannik Sebald aufblitzen. Der Abseitspfiff von Referee Tobias Nawo bewahrte die Gastgeber vor Schlimmerem. Sperbers Kapitän Benjamin Baarz versuchte sich nach einer guten Kombination links im Sechzehner mit einer Direktabnahme, die allerdings als Rohrkrepierer über den Kasten endete (12.).

Dann aber sollte der TSC Wellingsbüttel, der recht passiv und abwartend agierte, die bis dahin beste Torgelegenheit bekommen. Ein Abwehrschlag landete zentral auf der Mittellinie bei Sperbers Timo Keßler, dem als letzter Mann der Ball versprang und so Tobias Giesenschlag freie Fahrt auf das von Daniel Göbel gehütete Sperber-Tor gewährte. Ein wenig überhastet zog Giesenschlag aus 17 Metern ab, verpasste dabei aber das Ziel recht deutlich (16.). Durchatmen bei den Gästen, die in der Folge weiter mit guten Ballstafetten tonangebend blieben und nach 26 Minuten die Führung verpassten, nachdem Marco Heydorn mit einem Kopfball aus fünf Metern nicht an Torwart Tom Wolff vorbeigekommen war. Einer sehr unterhaltsamen halben Stunde folgten 15 Minuten, die allein das Eintrittsgeld wert waren. Den Beginn machte ein höchst umstrittener Foulelfmeter für die Hausherren, den Jan Zierau eiskalt zur 1:0 Führung des TSC verwerten konnte (31.). Ausgangspunkt war ein vermeintliches Foulspiel von Sperbers Marcel Willert an Alexander Peck auf – vielleicht sogar hinter der linken Grundlinie, wie einige besser als der Berichterstatter postierte Zuschauer ausgemacht haben wollten.

Die Gäste ließen sich nicht beirren und schlugen unvermittelt zurück, wobei Wellingsbüttels Jakob Peschken mit einem Eigentor nach Hereingabe von rechts durch Jannik Sebald gütige Hilfestellung bot (32.). 120 Sekunden später dann Elfmeter für die Raubvögel, nachdem Manuel Henkel nach einem Freistoß von Baarz im Sechzehner zu Fall gekommen war. Ob nun berechtigt oder nicht sei dahingestellt. Baarz legte sich den Ball zurecht und traf vom Punkt nur die Latte. Wieder nur drei Minuten danach wuchtete Manuel Henkel den Ball mit dem Kopf nach einer Baarz-Ecke von links zur 2:1 Führung der Alsterdorfer in die Maschen. Marco Heydorn verpasste die Erhöhung mit einem weiteren Kopfball aus wenigen Metern nach Flanke von Frank Henniger (40.).

Auch direkt nach der Puase ging die wilde Fahrt unvermittelt weiter. Nach dem ersten Angriff der Gäste wusste sich Wellingsbüttels Jonas Pahlke nur mit einem Foul im Strafraum an Jannik Sebald zu wehren. Den diesmal völlig unstrittigen Strafstoß verwerte dann Marco Heydorn zum 3:1 (47.). Marcel Willert und der erneut sehr agile Selcuk Aytis verpassten kurz darauf gar das 4:1 für die überlegenen Gäste (51./55.). Stattdessen setzten die Hausherren den nächsten Stich. Schlampiges Abwehrverhalten brachte Jan Zierau ins Spiel, der aus kurzer Distanz auf 2:3 verkürzen konnte (57.). Auch dieser Nackenschlag ließ die Gäste nicht von ihrem Weg abbringen. Marco Heydorn stellte nach 65 Minuten mit seinem Treffer zum 4:2 aus 10 Metern den alten Abstand wieder her (65.). Wer nun dachte, dass das Spei damit entschieden sei, sah sich getäuscht. Gerade erst 10 Minuten im Spiel sah sich Adrian Kortmann links im Sperber-Strafraum völlig alleingelassen und verwertete das diagonale Zuspiel von Tobias Giesenschlag zum 3:4 (68.). Nun gerieten die bis dahin klar besseren Gäste noch einmal gehörig unter Druck, leisteten sich aber gegen nie aufgebende Hausherren keine weiteren Aussetzer mehr. Im Gegenteil. Drei Minuten vor Spielende setzte Selcuk Aytis den eingewechselten Malte Burmester in Szene, der kurz hinter der Mittellinie zwei Gegenspieler stehenließ und schließlich auch Torwart Tom Wolff zum 5:3 Endstand überwinden konnte.

„Wir haben uns das Leben völlig unnötig noch einmal schwergemacht“, legte Sperbers Coach Ingo Glashoff nach dem Spiel den Finger auf die Wunde, freute sich aber über einen „völlig verdienten Sieg“ seiner Mannen, die am morgigen Dienstag, 8. August um 19:30 Uhr keinen geringeren als den Oberligisten HSV Barmbek-Uhlenhorst in der dritten Runde des Oddset-Pokals am Heubergredder begrüßen dürfen.




hvp

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