Bezirksliga West: Kühnbaum sagt in Kummerfeld „Servus“


Im Vorstand des Kummerfelder SV, dessen Erste Fußball-Mannschaft in der Bezirksliga West als Tabellen-Zweiter hinter Rasensport Uetersen auf den Aufstieg in die Landesliga hofft, gibt es eine Veränderung. Hans-Joachim „Jochen“ Kühnbaum zieht sich vom Posten des Zweiten Vorsitzenden zurück. Nun blickte Kühnbaum, der einst auch selbst für die KSV-Kicker aktiv war, in einem Schreiben, das unter anderem auf der facebook-Seite der Cricket-Abteilung der Kummerfelder veröffentlicht wurde, auf die Geschichte des Klubs zurück.


Hier der Wortlaut des Schreibens:

„Ungewöhnliche Zeiten verlangen ungewöhnliche Maßnahmen. Coronavirus hat uns alle voll im Griff und das nicht nur im Sport, sondern im gesamten gesellschaftlichen Leben. So ist es mir, dem langjährigen Zweiten Vorsitzenden des Gesamtvorstandes, leider nicht möglich, mich auf der Jahreshauptversammlung von den Mitgliedern aus diesem Amt zu verabschieden und deshalb wähle ich heute den Weg der schriftlichen Information.

Leider gehöre ich auf Grund gleich mehrerer Faktoren zu den hoch Corona-gefährdeten Personen und muss mich auf Anraten meiner Ärzte in eine mehrwöchige Quarantäne begeben.

Hilft ja nichts, da muss ich durch, wie viele andere Betroffene in diesen Zeiten.
Ich bin im November 1964 in den Kummerfelder SV eingetreten und war lange Jahre aktiver, na , sagen wir mal gnädig „durchschnittlicher“ Fußballer; aber auch schon früh in administrativen Funktionen für den Verein tätig. In den Anfangsjahren waren wir noch der Verein mit den angesagt schlechtesten Bedingungen für sportliche Betätigung im gesamten Kreis Pinneberg; aber das änderte sich schlagartig mit dem Sport- und Freizeitzentrum Am Ossenpadd Ende der 80-Jahre. Aus dem hässlichen Entlein wurde eine wunderschöne Braut, komplettiert durch die großartige Dreifeld-Halle ab 2005 und zuletzt durch die Umwandlung des Grandplatzes in einen modernen Kunstrasenplatz, die ja unmittelbar bevorsteht.

Ich finde, wir können mehr als stolz sein auf diese vorbildliche Sport- und Freizeitanlage, die sich wohltuend und wohl auch einmalig abhebt von den meist eindimensionalen Sportanlagen in unserer Umgebung.

So war es möglich, neue Sportarten zu integrieren, zum Beispiel in der Halle mit Judo und Badminton oder im Außenbereich mit Beachvolleyball und vor allem Cricket, die zweitmitgliederstärkste Sportart der Welt, bei uns sicher immer noch eine Randsportart, in der wir aber den aktuellen deutschen Meister und den aktuellen Sportler des Jahres im Kreis Pinneberg stellen. Was für eine “Erfolgsstory“.

Fußball bleibt aber die Hauptsportart in unserem KSV und da sehen wir uns strukturell und leistungsmäßig in absolut goldenen Zeiten. Mal sehen, wie die Saison 2019/20 endet, noch haben wir beste Chancen, um mit dem phantastischen Liga-Team in die Landesliga aufzusteigen.

Insgesamt kann ich hier das Bild eines intakten, solide geführten sowie in allen Belangen gesunden Sportvereins zeichnen und wenn ich dazu in meiner Funktion als Zweiter Vorsitzender über die letzten Jahrzehnte einen kleinen Beitrag leisten konnte, erfüllt mich das mit Zufriedenheit und ja, auch mit ein wenig persönlichem Stolz.

Natürlich bleibe ich dem Verein auch ohne offizielle Funktion treu, als einfaches Mitglied, im Fördererkreis der Fußball-Ligamannschaften, als Besucher und als Berichterstatter der Spiele (jedenfalls, solange ich keinen Blödsinn schreibe) und wenn es erforderlich ist, gern auch mal mit Rat und Tat, wo es angebracht ist.

Danke an meine Vorstandskollegen, insbesondere an Wolfgang Ständer, unseren Ersten Vorsitzenden und alle Vereinsmitglieder.

Für mich gilt auch weiterhin unser Motto „Nur der KSV“

Euer nun ehemaliger Zweiter Vorsitzender
Hans-Joachim (besser bekannt unter „Jochen“) Kühnbaum“

 Redaktion
Redaktion Artikel