Kreisliga 8: Seestermühe geht nach der Pause unter


Nachdem der TSV Seestermüher Marsch seine ersten drei Saisonspiele in der Kreisliga 8 allesamt verloren hatte, zeigte die Formkurve des diesjährigen Bezirksliga-Absteigers ab Ende August nach oben: Zwei Siegen folgten zuletzt immerhin zwei Unentschieden. Am Sonntag bot sich den Seestermühern die Chance, ihre Saison-Bilanz mit dem dritten Sieg auszugleichen. Kurz vor der Pause sah es auch gut aus, als Hendrik Mühlenkamp zur 2:1-Führung traf ‒ doch am Ende setzte es mit einem 2:6 gegen den Heidgrabener SV die höchste Niederlage in dieser Saison.

Beide Teams mussten im Derby mit einem knappen Kader auskommen. Während die Personalprobleme für TSV-Trainer Michael Pelster ein altbekanntes Leid sind, musste HSV-Coach Ove Hinrichsen mit Jan-Philip Bätz, Dennis Lebedinski, Yannick Sippel und Leon Sorgenfrei (alle verletzt) sowie Fabian Doell und Malte Willms (Urlaub) sechs weitere Ausfälle hinnehmen. „Trotzdem haben wir die Seestermüher von Beginn an unter Druck gesetzt“, stellte Hinrichsen zufrieden fest. Schon in der ersten Minute eroberte Tjorben Fülscher im Pressing einen Ball und bediente Philippe Schümann, der zum 1:0 in das kurze Eck einschob. „In der ersten Viertelstunde hatten wir die Partie klar im Griff“, so Hinrichsen, dessen Team aber vier gute Chancen, die Führung auszubauen, nicht verwerten konnte.

Dies wussten die Hausherren für sich zu nutzen: Als die Gäste auf ihrer rechten Seite nicht richtig in einen Zweikampf kamen, setzte sich der Seestermüher Metin Tefci durch und Mühlenkamp schob an HSV-Keeper Krystof Barth vorbei zum 1:1 ein (21.). „Wer vorne nicht trifft, kassiert hinten Treffer“, haderte Hinrichsen angesichts der Tatsache, dass sein Team bei einigen Kontergelegenheiten nicht an TSV-Torwart Uwe Dahlke vorbeikam. Kurz vor der Pause gab es dann eine umstrittene Szene: Der Schiedsrichter-Assistent zeigte einen Einwurf für die Gäste an, wurde aber von Schiedsrichter Heinz Pingel überstimmt, der der Heim-Elf den Ball zusprach. In der Folge flankten die Seestermüher den Ball in den HSV-Strafraum, wo sich Mühlenkamp behauptete und zum 2:1 traf (41.).

Doch den Schwarz-Weißen gelang es nicht, ihre knappe Führung in die Pause zu retten: Der Heidgrabener Björn Spriestersbach eroberte an der Mittellinie einen Ball von Lasse Zipfel und setzte zu einem Alleingang an, den er mit dem 2:2 krönte (44.). „Und jetzt nehmt die Köpfe nach oben“,¸rief Spriestersbach beim Torjubel seinen Mitspielern zu. Hinrichsen stellte fest: „Dieser Ausgleich noch vor der Pause war ganz, ganz wichtig.“ In der Anfangsphase der zweiten Halbzeit vergaben zunächst beide Teams jeweils zwei aussichtsreiche Chancen, ehe das Pendel nach einer guten Stunde zugunsten des „kleinen HSV“ ausschlug. Spriestersbach passte zu Schümann, der sich fast an der Grundlinie gegen einen TSV-Verteidiger behauptete und den Ball dann in die Mitte schob, wo er von Dahlkes Hacke zum 3:2 ins Netz sprang (61.).

Nur eine Minute später sah der Seestermüher Andre Hinz wegen wiederholten Foulspiels die Gelb-Rote Karte und als Schümann einen langen, von Barth kommenden Ball, der noch zweimal aufgesprungen war, aus der Luft direkt über Dahlke hinweg in das Netz jagte (4:2/66.), bedeutete dies eine Vorentscheidung. Eine Kopie des vierten Gäste-Treffers war das 5:2, bei dem nun Timo Badermann nach einem langen Schlag von Barth frei auf das TSV-Gehäuse zulief und einschoss (78.). Für den laut Hinrichsen „krönenden Abschluss“ sorgte Christoph Ketelhohn, der nach seinem in der Ersten Runde des Oddset-Pokals erlittenen Mittelhandbruch erstmals in dieser Kreisliga-Saison eingewechselt wurde und nach Schümanns Querpass den 6:2-Endstand herstellte. „Wir hatten ein klares Chancenplus und haben auch in der Höhe verdient gewonnen“, betonte Hinrichsen, dessen Heidgrabener im Klassement nun wieder nach oben schauen dürfen, während die Seestermüher als Tabellen-Elfter nur drei Punkte Vorsprung auf die Abstiegszone haben.

 Redaktion
Redaktion Artikel