Oberliga: So erlebte Kevin Reichmann sein Oberliga-Debüt

Kevin Reichmann stand am Freitagabend erstmals in einem Herren-Oberliga-Spiel als Trainer an der Seitenlinie.
(Foto-Credit: Johannes Speckner)

Gab es beim Wandsbeker TSV Concordia etwa einen Trainerwechsel? Dies fragten sich viele interessierte Beobachter, als am Freitagabend zum Restrunden-Start der Oberliga Hamburg beim 1:1-Unentschieden gegen den ETSV Hamburg im DFB-Net nicht Thomas Runge (65), sondern Kevin Reichmann (33) – eigentlich Geschäftsführer und Jugend-Coach des Vereins – sowie Torwart-Trainer Frederick Lorenzen (26) als Übungsleiter aufgeführt wurden.

Reichmann klärte auf Nachfrage von SportNord auf, dass er „keinesfalls befördert worden“ sei: „Zusammen mit Lorenzen habe ich die krankheitsbedingte Vertretung von Runge übernommen.“ Runge, der seit dem Sommer 2023 beim komplett neuformierte Team von „Cordi“ an der Seitenlinie steht, laboriert an einer Corona-Erkrankung. Gefragt, wie sein Oberliga-Debüt als Trainer verlaufen sei, entgegnete Reichmann: „Ich denke, dass Lorenzen und ich ein gutes Duo gebildet und uns sehr gut ergänzt haben.“ Es sei ein „schönes Erlebnis gewesen, in einem Oberliga-Spiel die Verantwortung zu tragen“, so Reichmann, der sich allerdings mit dem Ergebnis nicht ganz zufrieden zeigte: „Wir hätten drei Punkte mehr als verdient gehabt.“

Gegen die ambitionierten „Eisenbahner“, die sich unter anderem mit einem Trainingslager auf Mallorca auf die Restrunde vorbereitet und mehrere starke Neuzugänge verpflichtet hatten, gaben Reichmann und Lorenzen eine Konter-Taktik vor: „Wir haben den ETSV das Spiel machen lassen und versucht, die Räume kompakt zu halten und mit unserem Umschaltspiel Nadelstiche zu setzen“, erklärte Reichmann. Dies habe „ein klares Plus an Großchancen ergeben“, so der 33-Jährige. Nach dem frühen 1:0 durch Muhamed Ajruli (9. Minute) reichte es am Ende aber nur zu einem Punkt. „Das ist das Haar in der Suppe, dass wir uns nicht mit einem Sieg belohnt haben – aber die Spieler haben eine hervorragende Mannschaftsleistung und die von uns geforderte, starke Mentalität gezeigt“, lobte Reichmann.

Einen „Schock-Moment“ gab es für Reichmann, als einer seiner Spieler, der dem Ball hinterherjagte, von hinten so geschubst wurde, dass er ETSV-Torwart Elian Clasen im Gesicht traf. „Das hat sicher sehr weh getan“, sagte Reichmann mitfühlend. Am Sonntag nahm der Aushilfscoach Kontakt auf zu Jasmin Huremovic, dem Sportlichen Leiter der „Eisenbahner“, von dem er erfuhr, dass es „Clasen den Umständen entsprechend gut geht“. SportNord lässt dem Keeper auf diesem Weg beste Genesungswünsche zukommen!

(Johannes Speckner)

 Redaktion
Redaktion Artikel