Landesliga Hammonia: Erster FCU-Sieg gegen den FCE


Die Negativserie des FC Elmshorn hält an: Am Freitagabend kassierten die Krückaustädter mit einem 0:2 gegen den FC Union Tornesch bereits ihre vierte Niederlage in den letzten sechs Spielen, in denen sie sieglos blieben. Damit verpasste es die Elf von FCE-Coach Dennis Usadel auch, Wiedergutmachung für die heftige, fünf Tage zuvor erlittene 1:13-Pleite beim HEBC (SportNord berichtete, siehe unten stehenden Link) zu betreiben. „Schade, wir hätten uns gerne mit einem Sieg von unserem Heim-Publikum verabschiedet“, sagte FCE-Torwart-Trainer Jörg Schwanz, der die Niederlage „sehr unglücklich“ nannte.

An der Wilhelmstraße gab es für die Zuschauer zunächst nur Magerkost ‒ oder, wie Union-Co-Trainer Andreas Mandelartz es ausdrückte, „Rumpelfußball auf einem extrem trockenen Platz“. Auf diesem konnten die Tornescher ihre eigentliche Stärke, nämlich ein Spiel mit kurzen, schnellen Pässen, nicht zum Tragen bringen. „Stattdessen war ,Hoch und weit bringt Sicherheit' das Motto“, sagte Mandelarzt gequält lächelnd. Die ersten beiden Torchancen besaßen die Hausherren, doch Emmanuel Kwakye köpfte nach einem Eckstoß erst an das Lattenkreuz und dann knapp am Union-Tor, das der Ex-Elmshorner Tim Brüggemann hütete, vorbei. „Da hätten wir in Führung gehen können“, ärgerte sich Schwanz. Viel mehr ließ die Gäste-Defensive um Jan-Philipp Zimmermann, der wie Brüggemann in der Saison 2011/2012 für den FCE aktiv war, nicht zu, auch wenn der ehemalige Tornescher Jannick Prien mit seiner Schnelligkeit einige gute Szenen hatte. Auf der Gegenseite schnupperten die Gäste erstmals am Führungstor, als Jannek Laut den Ball an die Latte jagte.

Nach zahlreichen Zweikämpfen, von denen einige auch über die Grenzen des Erlaubten hinaus geführt wurden (in der ersten Halbzeit gab es vier Gelbe Karten), wurden die Seiten beim Stand von 0:0 gewechselt. „In der Pause haben wir uns vorgenommen, weiter geduldig und mit hohen Bällen zu agieren, da der Platz kein anderes Stilmittel zuließ“, so Mandelartz, der zudem die freundliche Empfehlung von Schiedsrichter Benjamin Stello (vom SC Egenbüttel), die mit „Gelb“ vorbelasteten Fabian Tiedemann und Zimmermann auszuwechseln, in die Tat umsetzte. Der dritte Wechsel bei den Torneschern machte sich dann prompt bezahlt: Flemming Lüneburg, von 2010 bis 2013 beim FCE am Ball, ersetzte Sören Badermann, weshalb Jan Dostal auf der rechten Seite aus der Abwehr in den Angriff rückte. Und nur drei Minuten später hatte Dostal, der seine Fußballschuhe in diesem Sommer an den Nagel hängt, nach einem Pass von Maik Stahnke aus 25 Metern freie Bahn, woraufhin er FCE-Keeper Tilman von Velde zum 1:0 tunnelte (66. Minute).

„Nach unserem Tor haben wir im Rahmen der Möglichkeiten Fußball gespielt“, stellte Mandelartz zufrieden fest. Als Jannek Laut im FCE-Strafraum gefoult wurde, zeigte Stello auf den ominösen Punkt ‒ kein Elmshorner protestierte und Martin Schwabe verwandelte den Elfmeter rechts halbhoch zum 2:0, während von Velde in die andere Ecke sprang (71.). Sogar ein noch höherer Gäste-Sieg wäre möglich gewesen, doch Jannek Laut vergab eine gute Chance. Auf der Gegenseite klärte die Union-Abwehr um den kopfballstarken Phillip Kuschka alle hohen Bälle der Hausherren souverän. „Wir haben uns zweimal auskontern lassen“, ärgerte sich Schwanz, der einst auch Torwart-Trainer beim FC Union war und nun erstmals in der Landesliga gegen seinen Ex-Klub verlor ‒ die vorherigen drei Derbys in Hamburgs zweithöchster Klasse hatten die Elmshorner allesamt gewonnen.

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