Aktuell: Kunstrasen an der Blankeneser Chaussee kommt

Der vordere Grandplatz der Sportanlage an der Blankeneser Chaussee wird in einen Kunstrasen umgewandelt.
(Foto-Credit: Johannes Speckner)

„Kinder und Jugendliche sollen so viel Gutes wie möglich bekommen.“ Dies ist das Motto von Andreas Wilken, der dem eigenen Bekunden nach „einst in die Politik ging, weil mein Sportverein Blau-Weiß 96 Schenefeld dort kein Standing hatte“. Seither war Wilken als Lokalpolitiker der Offensive für Schenefeld (OfS) entscheidend daran beteiligt, dass im Sportzentrum Achter de Weiden erst das kleine Kunstrasenspielfeld entstand und 2012 der Platz im Stadion von Rasen in Kunstrasen umgewandelt wurde.

„Insofern ist das jetzt der dritte Streich gewesen“, freute sich Wilken. Denn am 7. März wurde im Schenefelder Ausschuss für Schule, Sport und Kultur sowie am 23. März in der Ratsversammlung beschlossen, dass auf der Sportanlage Blankeneser Chaussee der vordere der beiden Grandplätze in einen Kunstrasen umgewandelt wird. Die Grünen stimmten zwar dagegen, aber die Stimmen der anderen Parteien hätten „Gott sei Dank die nötige Mehrheit ergeben“, freute sich Wilken, der zugleich Fußball-Abteilungsleiter bei Blau-Weiß 96 ist. Der Platz, der nun umgewandelt wird, war in den vergangenen Monaten im Zuge der Straßenbauarbeiten an der Blankeneser Chaussee als Aufbewahrungsort für Rohre sowie Bauschutt verwendet und dadurch zusätzlich in Mitleidenschaft gezogen worden.

Auch, um die Kosten so gering wie möglich zu halten, wird der Kunstrasen nur die Mindestmaße, die ein Spielfeld in Deutschland für den Erwachsenen-Fußball haben muss (45 Mal 90 Meter), erfüllen. „Die Gesamtkosten belaufen sich auf gute 900.000 Euro“, verriet Wilken. Blau-Weiß 96, das als Bauherr fungiert, erhält aus den Fördertöpfen des Landessportverbands Schleswig-Holstein (LSV) und des Kreissportverbands Pinneberg (KSV) insgesamt 250.000 Euro. „Diese Förderung kann nur einem Verein zuteilwerden, keinem anderen Bauherren – deshalb sind wir so auch schon beim Kunstrasenbau in Achter de Weiden verfahren“, erklärte Wilken.

Von der Stadt Schenefeld gibt es einen festen Zuschuss in Höhe von 700.000 Euro. Die 96-Verantwortlichen werden aber auch in die Kasse des Vereins greifen: Mit Eigenmitteln sollen die Umkleidekabinen sowie die sanitären Anlagen nicht nur neugestaltet, sondern auch mit einer klimaneutralen Heizanlage ausstattet werden. Je nachdem, wie schnell nun die bürokratischen Punkte für die besagten Förderprogramme abgearbeitet und die Ausschreibung über die Bühne gebracht werden kann, könnte der Spatenstich „noch Ende dieses Jahres erfolgen“, so Wilken, der versprach: „Andernfalls beginnen die Baumaßnahmen Anfang 2024.“

So oder so soll der Kunstrasenplatz in der zweiten Hälfte des Jahres 2024 bespielbar sein. Die Kindertagesstätte, die auf dem hinteren der beiden jetzigen Grandplätze, der im März übergangsweise den Fußballern von Kickers Halstenbek als Heimspielstätte gedient hatte, gebaut wird, soll 2025 bezugsfertig sein. Veränderungen geben wird es auch auf dem dritten Sportplatz, der den Fußball-Mannschaften von Blau-Weiß 96 zur Verfügung steht: Der Rasenplatz an der Gorch-Fock-Straße kann aber laut Wilken „weiter genutzt werden, bis es zur Überplanung des Geländes kommt“. Mittelfristig sei „angedacht, die eine Hälfte des Platzes für den Schulsport und die andere Hälfte als öffentliche Sportfläche zu nutzen“.

Nur zu gerne würde Wilken, der nach einer personellen Reduktion der Offensive für Schenefeld inzwischen sportpolitischer Sprecher der CDU Schenefeld ist, „auch noch eine neue Sporthalle bauen“. Darüber soll nun in der nächsten Legislaturperiode beraten werden. Nachdem die Idee, an der Blankeneser Chaussee unter dem Sportplatz eine Unterflur-Halle zu bauen, verworfen wurde, schwebt Wilken als Standort der Osterbrooksweg vor. Seinen Vorschlag, den Bau einer Sporthalle bei der Überplanung des Geländes des früheren Spar-Parkplatzes, das die Stadt Schenefeld im Sommer 2015 gekauft hatte, mit einzubeziehen, sei „leider von Rot-Grün abgelehnt worden“, klagte Wilken, der aber „zuversichtlich“ ist, auch seine politischen Mitstreiter noch davon überzeugen zu können, die Jugendförderung zu erhöhen.

(Johannes Speckner)

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