
(Foto-Credit: Johannes Speckner)
„Einige wollten noch weiterspielen – aber uns war wirklich nicht mehr nach Fußball zumute.“ So erklärte Klaus Westphal, Trainer des SC Union 03 II, weshalb am Sonnabend das Spiel seines Teams in der Kreisklasse 11 beim FC Alsterbrüder IV abgebrochen wurde, nachdem sich ein Akteur der „Jonier“ schwer verletzt hatte. Weil die Rettungssanitäter des gerufenen Rettungswagens „lange die Vene nicht fanden“, so Westphal, war die Partie zuvor mehr als eine halbe Stunde lang unterbrochen gewesen, weil der Verletzte auf dem Platz lag und nicht transportfähig war. „Und weil ihm ohne Zugang kein Schmerzmittel verabreicht werden konnten, hat er geschrien vor Schmerzen“, berichtete Westphal.
Nachträglich würden sich sicher alle Beteiligten wünschen, dass der Union-Spieler nicht versucht hätte, einen Ball in letzter Sekunde noch weg zu spitzeln – und sein Gegenspieler nicht voll durchgezogen hätte. „Beide Spieler hätten nicht so durchziehen müssen“, urteilte Westphal, der dem FCA-Akteur aber „natürlich keine Absicht unterstellen“ wollte. Die Alsterbrüder waren durch ein Tor von Christopher Jäger mit 1:0 in Führung gegangen (35. Minute) ehe es kurz darauf zu der verhängnisvollen Aktion kam. „Ich schätze, dass da die 38., 39. oder 40. Minute lief“, so Westphal, der betonte: „Wie die Partie, die sich auf unterstem Kreisklassen-Niveau abspielte, nun gewertet oder ob sie neu angesetzt wird, ist mir komplett egal.“
Der verletzte Union-Akteur wurde bereits zweimal operiert. „Am Montag wurden ihm Eisenplatten in sein Schien- und Wadenbein eingesetzt“, so Westphal. Der Coach und mehrere Kicker der „Jonier“ wollten ihren Mitspieler am Montag im Krankenhaus besuchen. „Als wir am späten Nachmittag vor Ort waren, wurde er allerdings gerade operiert – und als wir nach dem Training gegen 21 Uhr zu ihm wollten, war keine Besuchszeit mehr“, erklärte Westphal, weshalb „am Dienstag ein neuer Versuch unternommen werden“ würde.
(Johannes Speckner)