Oberliga: Niendorfer 3:1 Arbeitssieg gegen Vorwärts/Wacker


Bei herrlichem Wetter – fürwahr keine Selbstverständlichkeit im bisher miesen Hamburger Frühling – standen sich am Karfreitagnachmittag der Niendorfer TSV und V/W Billstedt 04 auf dem Kunstrasenplatz am Sachsenweg gegenüber.

Vor dem Anpfiff stellte sich vielen Besuchern nur die Frage, wie hoch denn der Sieg der Niendorfer, die sich zur festen Größe unter den ersten vier in der Tabelle platzierten Teams gemausert haben, gegen das Schlusslicht aus Billstedt ausfallen würde, dem unter der Woche Trainer Aydin Taneli abhandengekommen war (SportNord berichtete, siehe unten aufgeführten Link) und nun ertmals unter der Leitung von Wolfgang Krause und Co-Trainer Ömer Ilker Ceylan antrat.

Die Darbietung der klar favorisierten Niendorfer in der ersten Halbzeit konnte keineswegs überzeugen. Zu wenig Bewegung, fehlendes Tempo und fehlerhaftes Passspiel machte es den Gästen vom Öjendorfer Weg recht einfach, sich mit kompaktem und konzentriertem Defensivverhalten den Angriffen des Teams von Coach Ali Farhadi zu erwehren.

So dauerte es tatsächlich 28 Minuten bis Leon Meyer auf Seiten der Gastgeber erstmals einen zielgerichteten Torschuss auf das erstmals in dieser Saison von Nic Fischer gehütete Gehäuse abgab. Der 22-Meter-Schuss strich nur haarscharf am Ziel vorbei. Zu diesem Zeitpunkt führten die Gäste aber bereits durch einen Treffer von Oliver Kunkel nach feinem Zuspiel von Jan Collet mit 1:0 (24.). Erst in den letzten 10 Minuten der ersten Halbzeit roch es zumindest nach einem möglichen Ausgleich der Hausherren. Zweimal war es Magnus Hartwig mit guten Chancen, die er aber einmal aus 12 Metern, das andere Mal aus 16 Metern liegenließ (34./42.). In der Nachspielzeit (45.+2) war es auch Fynn Huneke nach der sechsten Niendorfer Ecke mit einem Kopfball, der nur um Zentimeter am Tor vorbeiging, nicht vergönnt, das Resultat auf remis zu schalten.

Dies sollte sich nach handgestoppten 58 Sekunden im zweiten Spielabschnitt ändern. Ein Komplett-Aussetzer in der Billstedter Hintermannschaft wusste Magnus Hartwig zu nutzen, der nur noch auf Leon Meyer querlegen musste und dies auch tat. Meyer vollendete aus drei Metern zum 1:1. Die Schockstarre der Gäste in Folge dieses Aussetzers hielt dann bis zur 63. Minute an. Niendorf, nun wie aufgedreht, machte extremen Druck. Magnus Hartwig und
Ante-Akira Kutschke
vergaben innerhalb weniger Sekunden das 2:0 (48.). Dann traf Hartwig aus 13 Metern die Latte (50.). Drei Minuten später ließ sich Kutschke, nach Klassezuspiel aus der Tiefe von Tim Krüger, die Chance links im Sechzehner nicht entgehen und vollendete sicher zum 2:1 ins lange Eck. In dieser Phase des Spiels ging es auf Seiten der Billstedter drunter und drüber. Das gute Abwehrverhalten aus Halbzeit eins war wie weggeblasen. Fast folgerichtig fiel dann auch noch das 3:1. Hartwig hatte sich über links durchsetzen können, legte den Ball dann von der Torauslinie hoch auf Kutschke, der aus drei Metern per Kopfball vollendete (63.).

Das sich nun anbahnende Desaster für die Gäste blieb dann aber aus. Niendorf konnte den Druck nicht aufrechterhalten. Billstedt zeigte zumindest Moral und versuchte ich in der Offensive ohne aber Zählbares zu erreichen. Niendorfs Joker Ilyas Afsin hatte nach einem Konter Pech mit einem Schlenzer, der an den linken Pfosten ging (74.). Wenig später bot sich den Gästen dann aber doch die Chance auf den Anschlusstreffer. Zunächst verhindert Niendorfs Lennard Speck eine gute Gelegenheit für Adam Hamdan, wobei sein Abwehrball beinahe ins eigene Tor gegangen wäre (78.). Die nachfolgende Ecke landete bei Oliver Kunkel, dessen Kopfball von Mustafa Ercetin auf der Torlinie entschärft werden konnte (79.). Nur eine Minute später verabschiedete sich Niendorfs Malte Wilhelm nur fünf Zeigerumdrehungen nach seiner Einwechslung mit glatt Rot nach deplatzierten Worten gegenüber Schiedsrichter Jorrit Eckstein-Staben, der in einer ansonsten völlig fair geführten Partie exakt nach 90 Minuten abpfiff, nachdem direkt davor Dennis Thiessen auf Zuspiel von Afsyn das eigentlich sichere 4:1 ausgelassen hatte.





hvp

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