Oberliga: Kein Punkt, aber ein neuer Vorname für Reibe


„Thorsten, Thorsten!“ So riefen am Mittwochabend kurz vor der Pause des Oberliga-Nachholspiels zwischen dem VfL Pinneberg und der TuS Dassendorf sowohl TuS-Trainer Peter Martens als auch Jan Schönteich, Sportlicher Leiter der Dassendorfer Fußballer, den Pinneberger Coach, der in Wirklichkeit Thorben Reibe heißt. Stein des Anstoßes war ein vorheriges, angeblich überhartes Foul eines Pinnebergers: „Thorsten, wir haben am Freitag noch ein wichtiges Spiel gegen den TuS Osdorf“, rief Schönteich in die Richtung von Reibe. Schiedsrichter Konrad Oldhafer (vom SC Poppenbüttel), der jederzeit ein souveräner Leiter war, fand das Foul übrigens gar nicht so schlimm: Er entschied zwar auf Freistoß für die Gäste, beließ es aber bei einer Ermahnung für den VfL-Akteur.

Zum eigentlichen sportlichen Geschehen: Erwartungsgemäß hatte der Hamburger Serienmeister Dassendorf ein klares Plus an Ballbesitz ‒ doch die Pinneberger waren von Reibe taktisch hervorragend eingestellt worden und verschoben sich mit hohem läuferischem Einsatz immer wieder geschickt, so dass der Favorit keine Räume fand. In der 18. Minute gab es so etwas wie die erste Torannäherung der Gäste, bei der Maximilian Dittrich einen Freistoß aber deutlich über die Latte jagte. Auf der Gegenseite hätte Alexander Borck durchaus auch den Außenseiter in Führung bringen können ‒ doch als er nach einem langen Pass von halbrechts aus freie Bahn hatte, blieb er am herausstürzenden TuS-Torwart Stanislaw Lenz hängen. Kurz vor der Pause musste VfL-Keeper Lucas Albracht dann erstmals ernsthaft zupacken, als Jeremy Opoku Karikari nach einer Freistoßflanke von Pascal Nägele aus acht Metern zum Kopfball kam, diesen aber relativ mittig platzierte und Albracht damit vor keinerlei Probleme stellte.

So wurden die Seiten beim Stand von 0:0 gewechselt, was für die Pinneberger, bei denen sich Madjid Albry für seine zahlreichen Grätschen und Zweikämpfe ein Fleißkärtchen verdiente, ein erster Achtungserfolg war. Kurz nach der Pause ging der Titelträger dann aber in Führung: Finn Lasse Thomas, der schon in der ersten Halbzeit einer der Aktivposten seiner Elf war, erzielte das 0:1 (48. Minute). In der Folge verpasste es das Team vom Rande des Sachsenwalds, mit dem 0:2 für Klarheit zu sorgen ‒ was sich aber nicht rächte, weil die Pinneberger, die drei Tage zuvor beim 1:7 beim SC Condor noch übel unter die Räder gekommen waren, den Ausgleich nicht mehr erzielten. So feierten die Dassendorfer ihren 14. Liga-Sieg in Folge, während es für Reibe zwar keinen Punkt, aber einen neuen Vornamen gab.

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