Kreisliga 8: Hinrichsen-Elf müht sich zum 2:1


Voller Stolz stellte Frank Bielfeldt, Trainer des Moorreger SV, fest, dass der Heidgrabener SV am Sonntag in der ersten Halbzeit „kein Mittel“ gegen sein Team gefunden habe. In eine ähnliche Kerbe schlug HSV-Coach Ove Hinrichsen: „Vor allem im ersten Durchgang haben wir uns viel zu viele Fehlpässe geleistet, wodurch wir dann immer wieder dem Ball und dem Gegner hinterherlaufen mussten“, haderte Hinrichsen. Nach einer guten halben Stunde gingen die Moorreger in Führung: Bei einem schönen Angriff über die linke Seite ließ Christoph Prüßing einen Ball durch seine Beine laufen und Jörg Pein flankte in die Mitte, wo Masaod Mohammad aus fünf Metern zum 0:1 einschießen und sein erstes Pflichtspiel-Tor in Deutschland bejubeln konnte (31.). Diesen Rückstand nannte Hinrichsen „ärgerlich“, da seine Elf „deutlich mehr im Ballbesitz gewesen“ sei als der Gegner.

In der Pause stellte der HSV-Coach nicht nur sein System um, sondern nahm auch zwei personelle Wechsel vor und sagte: „Ich hätte auch sieben Spieler auswechseln können.“ Die Ziele, ein Zeichen zu setzen und neue Ideen zu verwirklichen, erreichte er aber auch mit zwei neuen Kräften: „Wir waren in der zweiten Halbzeit von Anfang an klar überlegen und haben 35 Minuten lang auf ein Tor gespielt“, frohlockte Hinrichsen. Dagegen musste Bielfeldt, dem kein Ersatzspieler zur Verfügung stand, gestehen: „Auf die Veränderungen beim Gegner konnte ich leider taktisch nicht reagieren.“ Während die Gäste eine halbe Stunde lang fast gar nicht mehr im HSV-Strafraum auftauchten, belagerten die Hausherren das Moorreger Tor. Als der starke MSV-Keeper Pascal Brand einen Schuss von Mark Zipp abwehren, aber nicht festhalten konnte, schoss Philippe Schümann von halblinks aus zwölf Metern zum 1:1 ins lange Eck ein (54.). In der 69. Minute drehte die Heim-Elf die Partie dann endgültig zu ihren Gunsten: Jan-Philip Bätz setzte sich rechts stark durch und flankte in die Mitte, wo Zipp mit seinem Abschluss erneut scheiterte, aber nun Timo Badermann zum 2:1 abstaubte.

In der Folge versäumten es die Heidgrabener, die Partie vorzeitig zu entscheiden: Nach einem Pfosten-Freistoß von Schümann setzte Zipp den Abpraller über die Latte und weitere gute Chancen wurden ebenfalls vergeben. „Weil wir den Sack nicht zugemacht haben, mussten wir bis zum Abpfiff zittern“, klagte Hinrichsen. In der Schlussphase, als die Hausherren mit ihren Kräften am Ende waren, warfen die Moorreger noch einmal alles nach vorne und hatten tatsächlich noch eine Chance zum 2:2-Ausgleich, bei der Prüßing aber von links aus vorbei zielte. Hinrichsen und Bielfeldt waren sich nach dem Kreisliga-Derby einig darin, dass der Heidgrabener Sieg „über 90 Minuten gesehen verdient war“. Der 16. Niederlage im 20. Saisonspiel zum Trotz sprach Bielfeldt seiner Elf „ein großes Lob für ihren Einsatzwillen bis zum Ende“ aus. Hinrichsen stellte nach dem Knappsieg gegen den Vorletzten klar, dass sein Team „zukünftig besser Fußball spielen müsse“, betonte aber auch: „Nach unserer vorherigen 0:5-Pleite beim TuS Holstein Quickborn war kein Feuerwerk zu erwarten ‒ ich bin einfach froh, dass wir gewonnen haben.“

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