
Quelle: NFV
Zunehmende Spannung im Titelkampf und Positionskämpfe im Tabellenkeller. Der 29. Spieltag der Regionalliga Nord sollte angesichts des „Frühlingseinbruchs“ komplett über die Bühne gehen und dabei für einige neue Erkenntnisse sorgen.
Hannover 96 II – FC. St. Pauli II (Sa., 13 Uhr)
Diese Teams machten ganz unterschiedliche Erfahrungen in den Nachholspielen der letzten Tage. Während 96 II mit 0:1 (0:0) in Jeddeloh verlor, war St. Pauli beim zuletzt zwei Mal siegreichen Eutin 08 gleich mit 5:1 (2.1) erfolgreich. „Die Mannschaft hat eine Top-Leistung gezeigt“, meinte Pauli-Coach Joachim Philipkowski nach dem „hochverdienten Sieg“, dem ersten dreifachen Punktgewinn in diesem Jahr. Die Hamburger (8.) werden also mit breiter Brust zum Duell mit dem Tabellennachbarn (7.) antreten. Da ist ein spannendes Nachwuchsduell zu erwarten…
SC Weiche Flensburg – Germania Egestorf-Langreder (Sa., 14.30 Uhr)
Das Rückspiel: Über die Osterfeiertage hatte Weiche der Germania beim 1:0-Auswärtssieg die erste Niederlage nach drei Siegen in Folge beigebracht. Nun kommt es zeitnahe zum zweiten Duell. Die Ausgangssituation hat sich allerdings nicht geändert: Die Flensburger (3.) benötigen einen weiteren Sieg, um den Rückstand zu Spitzenreiter HSV II nicht zu vergrößern, und die Germania (4.) möchte beim Tabellennachbarn eine weitere Episode ihrer durch und durch positiven Saisongeschichte schreiben.
Eintracht Norderstedt – VfB Lübeck (So., 14 Uhr)
Zu Ostern hatte die Eintracht beim 3:2 über den TSV Havelse den ersten Sieg nach zehn vergeblichen Anläufen gelandet. So soll es nun weitergehen. Allerdings steht der Gastgeber im Derby gegen den VfB Lübeck schon vor einer besonderen Herausforderung. Der Gast setzte sich am Mittwoch mit 2:0 bei Eintracht Braunschweig II durch und ließ sich dabei auch nicht von einem kurzfristigen Flutlichtausfall irritieren. Der VfB scheint also gerüstet für sein ziemlich straffes Programm: Er muss in den kommenden Wochen die meisten Nachholspiele neben den regulär angesetzten Partien absolvieren, hat er bislang doch die wenigsten Duelle (20) hinter sich gebracht .
TSV Havelse – Hamburger SV II (So., 14 Uhr)
Gleich drei Spiele hatte der TSV über die Feiertage absolviert. Dem 2:0 in Oldenburg waren
allerdings eine 0:2-Heimniederlage gegen Germania Egestorf-Langreder sowie eine 2:3-
Niederlage in Norderstedt gefolgt. Der 14. der Regionalliga Nord liegt zwar immer noch fünf
Punkte vor den Abstiegsrängen, den ein oder anderen Punkt könnte er aber sicher
gebrauchen. Mit dem HSV II kommt nun der Spitzenreiter – und eine Mannschaft, deren
Leistungsstärke derzeit ziemlich schwer einzuordnen ist. Wenig überraschend scheint der
Gast nämlich unter den zahlreichen „Abgängen“ der letzten Wochen zu leiden: Der zu den
Profis beförderte Christian Tietz hatte ja den ein oder anderen Spieler befördert. Derart
geschwächt kam die Reserve zuletzt weder gegen Drochtersen/Assel (0:0) noch gegen
Hannover II (1:1) über ein Remis hinaus. „Bei uns hat der letzte Wille gefehlt. Jetzt müssen
wir mit diesem Punktverlust leben“, meinte Neutrainer Steffen Weiß nach dem
Unentschieden gegen 96 zu Ostern.
Altona 93 – SSV Jeddeloh (So., 14 Uhr)
So sieht man sich wieder: Beide Teams stiegen erst im letzten Sommer in die Regionalliga
Nord auf. Aber dann trennten sich ihre Wege. Denn während der Meister der Oberliga
Niedersachsen eine starke Saison spielt und den fünften Platz belegt, kämpft der 17. aus
Hamburg um den Anschluss an die Nichtabstiegsplätze. Zuletzt gingen auch noch die
Kellerderbys gegen Rehden (0:3) und in Oldenburg (0:1) verloren. Der Gast sicherte sich
nach dem Einzug in den DFB-Pokal (Halbfinalsieg bei Arminia Hannover im
Elfmeterschießen) am Mittwoch dagegen noch einen 1:0-Heimerfolg gegen Hannover 96 II.
Keine Frage: Die Form des SSV stimmt, er ist eine harte Nuss für den Gastgeber.
VfV Borussia 06 Hildesheim – Eintracht Braunschweig II (So., 15 Uhr)
In Thomas Siegel präsentierte der Verein nun einen Nachfolger für den kürzlich
zurückgetretenen Jörg Goslar. Der neue Trainer kommt für die letzten elf Spiele vom SV
Ambergau/Volkersheim – und steht vor einer schweren Aufgabe. Denn mittlerweile ist der
VfV seit elf Spielen ohne Sieg und mit einem Rückstand von acht Punkten auf die
Nichtabstiegszone versehen. Der Gastgeber benötigt nun unbedingt Punkte. Sein Gegner
nicht unbedingt. Der Tabellenzehnte aus Braunschweig absolviert eine sorgenfreie Saison.
Die 0:2-Heimniederlage gegen den VfB Lübeck vom Mittwoch möchte die Eintracht
allerdings schon vergessen machen.
Lüneburger SK – Eutin 08 (So., 15 Uhr)
Nach nicht weniger als elf Auswärtsspielen wollte der LSK eigentlich schon zu Ostern mal
wieder auf eigenem Platz antreten. Doch die Partie gegen Braunschweig II musste abgesagt
werden. Nun also Eutin 08. Der Gast verlor am Mittwoch zwar mit 1:5 gegen St. Pauli II,
hatte zuvor beim 2:0 in Hildesheim aber seinen Kampfgeist untermauert. Der 16. zählt zu
den Teams im Tabellenkeller, deren Tendenz eher steigt.
VfB Oldenburg – VfL Wolfsburg II (So., 15 Uhr)
Der VfB hatte wichtige Punkte gewonnen, ehe er zuletzt das Derby in Rehden mit 2:3 verlor.
Leichter wird es nun nicht werden für den Gastgeber: Der VfL Wolfsburg musste über Ostern
zwar pausieren, zählt aber zu den stabilsten Teams der letzten Wochen. Und: der
Tabellenzweite hat angesichts der durchwachsenen Ergebnisse des HSV II nun wieder
realistische Chancen, den Spitzenreiter anzugreifen.
BSV Rehden – SpVgg Drochtersen/Assel (So., 15 Uhr)
Ein 3:0 in Altona sowie das 6:1 über den VfV Borussia 06 Hildesheim sorgten für frohe
Ostern in Rehden. Der nun seit vier Partien siegreiche BSV hat sich angesichts eines
Vorsprungs von zehn Punkten erst einmal aus dem Abstiegskampf verabschiedet. Beim
Gastgeber wissen sie allerdings auch: Sicher ist der Klassenerhalt erst, wenn rechnerisch
nichts anderes mehr möglich ist. Das ist dem Gast natürlich auch bewusst. Vier sieglose
Partien haben die Situation der Spielvereinigung nicht verbessert. Sie ist nun punktgleich mit
dem BSV, befindet sich also in guter, aber nicht völlig sorgenfreier Situation.
(Text: Stefan Freye)