
Unter keinem guten Stern stand am Freitagabend die Partie des 18. und ersten Rückrunden-Spieltages zwischen dem TuS Osdorf (elfter Platz, 19 Punkte) und dem VfL Pinneberg (Drittletzter mit 16 Zählern). Zunächst fielen auf dem Kunstrasenplatz am Blomkamp einige Flutlichtstrahler aus und schließlich sogar alle. Schiedsrichter Thore Holst (vom FC Türkiye) konnte die Begegnung deshalb nicht, wie eigentlich vorgesehen, schon um 19.30 Uhr anpfeifen.
Dem Platzwart und den TuS-Verantwortlichen gelang es allerdings bei einem Neustart der Anlage dafür zu sorgen, dass es wieder „hell wurde“. Allerdings gab es noch ein zweites Problem: Im Hamburger Westen und damit auch am Blomkamp zog am Freitagabend immer stärkerer Nebel auf. Holst entschied jedoch, dass gespielt werden könne, und um 20.13 Uhr erfolgte endlich der Anpfiff. Nach nur sechs Minuten wurde der Osdorfer Bennet Krause bereits zum Duschen geschickt, denn wegen einer Notbremse sah er die Rote Karte. Trotzdem brachte Torben Krause die Hausherren mit einem direkt verwandelten Freistoß in Führung (26. Minute). Der Nebel wurde aber immer stärker, weshalb Holst in der Pause entschied, die Partie abzubrechen.
Es ist davon auszugehen, dass der Hamburger Fußball-Verband das Spiel neu ansetzen wird. Welche Mannschaft dadurch nun mehr benachteiligt ist ‒ die, die auch die komplette zweite Halbzeit zu zehnt hätte bestreiten müssen, oder die, die zurück lag ‒, sei dahingestellt. Fakt ist, dass die Osdorfer beim Wiederholungsspiel erneut die Gelegenheit bekommen, Speisen und Getränke an die sicher wieder zahlreich erscheinenden Zuschauer zu verkaufen, und sich somit über Mehreinnahmen freuen können. Wann die Partie wiederholt werden soll, ist noch fraglich. Die Osdorfer hoffen, dann ihren dritten Heimsieg in Folge gegen den VfL feiern zu können, den sie zuletzt im Oddset-Pokal gleich zweimal geschlagen hatten (2:1 am 13. März 2012 als Landesligist und sogar 4:0 am 24. Juli 2009 noch als Bezirksligist).
Für alle daheimgebliebenen Pinneberger Anhänger war der Freitagabend übrigens sehr unterhaltsam: In der Whats-App-Chatgruppe für Freunde und Fans des VfL berichtete vor allem David Fock, Ex-Obmann und -Co-Trainer der Kreisstädter, in launigen Kommentaren über die Geschehnisse vom Blomkamp. Bei einigen Lesern des Chats kamen deshalb schon Erinnerungen auf an den „Tor-Bruch von Madrid“, bei dem Fernseh-Moderator Günter Jauch am 1. April 1998 überaus unterhaltsam durch das Programm führte, als sich der Anpfiff des UEFA-Champions-League-Spiels zwischen Real Madrid und Borussia Dortmund sogar um 76 Minuten verzögert hatte.