Oberliga: BU überzeugt gegen Victoria und gewinnt 2:1


Vor 541 zahlenden Zuschauern im Stadion an der Dieselstraße trafen am Sonnabendabend der HSV Barmbek-Uhlenhorst und der aufeinander. Der Tabellen-Neunte mit 11 Punkten gegen den Siebten mit 12 Zählern auf dem Konto. Beide Teams mussten auf so einiges Stammpersonal verzichten, was die Hausherren zugegebener Maßen bei nur vier Auswechselspielern inklusive Torwart Kaspars Plendiskis noch um einiges härter traf.

Demnach war von einem engen Match auszugehen und das sollte sich dann auch genauso bestätigen. Das erste Zeichen per Freistoß – der Ball von Ian Claus ging rechts neben das Tor – setzten die Gastgeber (3.). Jan Kämpfer hatte nach neun Minuten die erste Torchance für die Gäste, aber sein Abschluss links im Sechzehner wurde Beute von BU-Keeper Oliver Gaedtke. Kurz darauf brachte ein Claus-Zuspiel links in den Lauf Fatih Umurhan in Schussposition. Doch der Ex-Inter Hamburg Akteur zielte knapp am langen Pfosten vorbei (12.). Es folgte das verletzungsbedingte Aus für Victorias Dennis Bergmann (17.). Ein weiterer Nackenschlag für die personell ohnehin nicht auf Rosen gebetteten Mannen von der Hohenluft. Für ihn brachte Coach Jean-Pierre Richter in der 19. Minute Bibie Njie ins Spiel. Kurzzeitig also zu Zehnt auf dem Platz leistete sich Innenverteidiger Manasse Fionouke einen Querschläger vor dem eigenen Strafraum, den Victorias Torwart Dennis Lohmann zunächst gegen Louis Mandel in die Bredouille und dann Jan Eggers unverhofft in Schussposition brachte, der dann Pech hatte, dass Felix Schuhmann den Ball noch blocken konnte (18.).
Zwei Minuten später sollte es dann aber doch im Gäste-Tor klingeln. Tolga Odabas, der mal wieder auf der Sechserposition zum Einsatz kam und dies augenscheinlich mit großer Freude und viel Ehrgeiz tat, entdeckte Mitspieler Abdel Hathat, der gänzlich blank am Strafraumrand positioniert war, mit einem feinen Zuspiel, welches Letztgenannter zum ungehinderten Abschluss aus 15 Metern durch die Beine von Keeper Dennis Lohmann zum 1:0 im Tor unterbrachte (20.).
Victoria tat für das Spiel nach vorne einfach zu wenig, hatte schon bedingt durch das frühe Anlaufen der Hausherren Probleme im Spielaufbau und die unweigerlich lang gespielten Bälle verpufften weitestgehend gegen die sicher auftretende BU-Abwehr. Dass dann doch noch kurz vor dem Seitenwechsel der 1:1 Ausgleich fiel, entsprang einem völlig unnötigen Eckball, verursacht durch Quergeschiebe des Balls sechs Meter vor dem eigenen Tor. Andres Monteiro Branco zog den Standard dann in die Mitte, wo Bibie Njie am höchsten Stieg und per Kopfball vollendete (42.).

Ein wenig lebendiger und zielstrebiger kamen die Gäste aus den Kabinen. Len Aike Strömer kam aus 15 Metern zum Abschluss. Doch ein BU-Akteur verhinderte kurz vor der Torlinie den möglichen Einschlag (51.). Viel passierte zunächst nicht mehr bis BU-Torwart Oliver Gaedtke mit letztem Einsatz gegen Babie Njie rettete. Elfmeter-Proteste seitens Victoria blieben von Referee Murat Yilmaz unerhört (62.) genau wie sieben Minuten später nach einem Foulspiel von Umurhan, aus seiner Sicht links am Strafraumrand, wo sich die Frage stellte, innerhalb oder außerhalb. Welch gutes Auge der Assistent an der Linie und sicherlich auch Referee Murat Yilmaz in dieser Szene hatten, belegten Live-Bilder seitens „FuPa“ eindrucksvoll.
Danach spielte sich das Geschehen wieder mehr in der Hälfte des Victoria ab. BU legte ne Schippe drauf und setzte die Gäste mit einem klaren Vorteil in Sachen Physis und dem Mehr an Überzeugung, das Spiel noch für sich zu entscheiden, unter Druck. Vielleicht auch ein Verdienst vom zu Saisonbeginn für die Liga verpflichteten Athletiktrainer Andreas Höhn, dessen Einheiten die Spieler zwar schlauchen, aber eben den gewünschten Effekt mit sich bringen, was auch Trainer Marco Stier vollauf bestätigte.
Ian Claus stand nach 78 Minuten links vor dem Fünfmeterraum frei, schloss ab, scheiterte aber mit seinem Schuss am per Fußabwehr klärenden Keeper Dennis Lohmann. Als dann Victorias Alexander Borck beinahe fahrlässig BU-Joker Tim Jeske im Strafraum, fast auf der linken Grundlinie, zu Fall brachte, zögerte Schiedsrichter Yilmaz kurz, entschied sich dann aber doch richtig und zeigte auf den Punkt zum fälligen Strafstoß, den Ian Claus mit Wucht und Entschlossenheit direkt unter die Latte ins Netz beförderte (85.). Ein letztes Aufbäumen der Gäste danach, dies nun mit der berühmten Brechstange, sollte am 2:1 Sieg der Barmbeker letztlich nichts mehr ändern.

BU- Trainer Marco Stier sprach nach dem Spiel von einem „verdienten und extrem wichtigen Erfolg“ seiner Truppe, nachdem sie aus den drei vorhergegangenen Partien nur einen Zähler geholt hatte.
Sein Gegenüber Jean-Pierre Richter saß die Enttäuschung spürbar in den Knochen: „Alles in allem haben wir zu wenig getan, um das Spiel zu gewinnen.“ Den spielentscheidenden Strafstoß kurz vor Ende des Spiels bezeichnete er als „Negativhöhepunkt, den wir uns selbst setzen“.






hvp

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