Kreisliga 8: Keine Tore, aber dreimal Gelb-Rot


Zwei unterschiedliche Halbzeiten, zwei Tore, die jedoch nicht zählten und drei Platzverweise ‒ das hatte am Sonntag das Spitzen-Derby der Kreisliga 8 zwischen dem Heidgrabener SV und dem Hetlinger MTV zu bieten. Auf dem Kunstrasenplatz an der Uetersener Straße hatten die Hausherren schon in der dritten Minute ihre erste gute Chance, als Philippe Schümann nach einem langen Pass von halblinks aus einen Torschuss abgab, den HMTV-Kapitän Jesse Plüschau jedoch stark abblockte. „Danach waren aber die Hetlinger 20 Minuten lang besser“, so HSV-Coach Ove Hinrichsen, der zugab: „Wir haben lange gebraucht, um ins Spiel zu kommen!“

Auch, weil sie in der ersten Halbzeit gegen den Wind spielten, konnten sich die Hausherren teilweise nur mit langen Bällen, die ins Seiten-Aus gingen, aus der eigenen Spielfeldhälfte befreien. Bereits in der siebten Minute trafen die Gäste: Nach einer schönen Aktion von Philipp Drews über die linke Seite leitete Maximilian Heilborn den Ball weiter in die Mitte, wo Tim Dreschniol ihn im Fallen an HSV-Keeper Pascal Fritz vorbei unter die Latte setzte. Schiedsrichter-Assistent Michael Nernheim (vom FC Union Tornesch) hatte Dreschniol jedoch im Abseits gesehen. „Dieses Tor hätte nicht unbedingt aberkannt werden müssen“, so Hinrichsen, der ehrlich einräumte: „Wir hätten uns über einen Rückstand nicht beklagen dürfen. Als Adnan Kubat nach einem Eckstoß von der linken Seite per Kopf die Latte traf, lag erneut das 0:1 in der Luft (18.). Mit fortlaufender Spielzeit bekamen die Hausherren die Partie aber besser in den Griff.

„Im zweiten Durchgang war es dann ein Spiel auf ein Tor“, berichtete Hinrichsen, dass seine Elf, als sie den Wind im Rücken hatte, komplett die Initiative ergriff. Alleine Schümann vergab fünf gute Chancen: „Normalerweise nutzt er mindestens zwei davon ‒ aber dieses Mal haftete ihm das Pech an“, klagte Hinrichsen. In der 62. Minute zählte ein schönes Kopfballtor von Alexander Martin nach erneuter Intervention von Nernheim nicht. Zehn Minuten später attackierte Drews mit langem Bein Schümann, der im HMTV-Strafraum fiel. Schiedsrichter Bjarne Dzimbowski (Tornesch) entschied auf Elfmeter. Drews schrie Schümann daraufhin an, weshalb Dennis Malysz ihn wegschubste ‒ und Dzimbowski sowohl Drews als auch Malysz, die beide schon gelb-vorverwarnt waren, die Gelb-Rote Karte zeigte. Mit dem Strafstoß scheiterte Tim Siebels an HMTV-Torwart Daniel Kleinwort, der den flach geschossenen Ball sogar festhielt.

In der 81. Minute sah auch noch der Heidgrabener Lukas Lübberstedt „Gelb-Rot“, als er Kleinwort, der einen Ball wegschlagen wollte, am Fuß traf. Als es in der Schlussphase „neun gegen zehn“ hieß, intensivierten die Hetlinger zwar noch einmal ihre Offensivbemühungen, doch es blieb beim 0:0. Was dieses Ergebnis im Dreikampf um die Meisterschaft in der Kreisliga 8 mit dem Kummerfelder SV und dem 1. FC Quickborn wert ist, werden die Heidgrabener erst am Saisonende wissen. „Wir hätten bei den guten Chancen, die wir hatten, am Ende den Sieg verdient gehabt“, sagte Hinrichsen. Der HSV-Trainer stellte allerdings fest: „Es sollte wohl einfach nicht sein, dass wir ein Tor schießen, denn wir haben nicht konsequent genug zu Ende gespielt oder zu überhastet abgeschlossen!“

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