Oberliga: Spannung im Auf- und Abstiegskampf

Wenn Trainer Khalid Atamimi und der Eimsbütteler TV am Freitag auf der Paul-Hauenschild-Anlage mindestens einen Punkt holen, hätten sie die Teilnahme an der Aufstiegsrunde zur Regionalliga Nord sicher.
(Foto-Credit: Johannes Speckner)

Zugegeben, der Hamburger Meister wurde mit dem TSV Sasel bereits gefunden. Trotzdem werden am 38. und letzten Spieltag der Oberliga Hamburg, dessen neun Partien allesamt zeitgleich am Freitag, 5. Mai um 19 Uhr angepfiffen werden, noch zwei spannende Fragen geklärt. Nämlich, ob die „jungen Wilden“ des Eimsbütteler TV oder die etwas erfahrenere Mannschaft von Altona 93 die Hamburger Farben in der Aufstiegsrunde zur Regionalliga Nord vertreten darf. Und ob der Hamm United FC oder der SV Rugenbergen als Viertletzter den bitteren Gang in die Landesliga antreten muss ...

 

Meisterschaft:
Der TSV Sasel steht schon vor seinem letzten Spiel gegen den SV Rugenbergen als Hamburger Meister fest. Damit wandert der Titel zum zweiten Mal nach 2005 an den Saseler Parkweg.

Teilnahme an der Aufstiegsrunde zur Regionalliga Nord:
Während der Meister TSV Sasel und die als Vizemeister feststehende TuS Dassendorf keinerlei Aufstiegsambitionen hegen, haben die Verantwortlichen des Rang-Dritten Eimsbütteler TV ebenso wie die des Tabellen-Vierten Altona 93 beim Norddeutschen Fußball-Verband eine Zulassung zur Regionalliga Nord für die kommende Saison beantragt. Vorbehaltlich der Erteilung dieser Zulassung würde deshalb das Team, das die Saison auf dem dritten Platz liegend abschließt, die Farben des Hamburger Fußball-Verbandes in der Aufstiegsrunde vertreten.
Gewinnt der ETV beim Absteiger Hamburger SV III, ist ihm der Bronze-Rang definitiv nicht mehr zu nehmen. Aller Voraussicht nach genügt den Eimsbüttelern auch ein Unentschieden in Norderstedt, haben sie doch aktuell eine um 19 (!) Treffer bessere Tordifferenz als die Altonaer, die diese Bilanz kaum wettmachen werden können, auch wenn sie den längst abgestiegenen Tabellenletzten SV Curslack-Neuengamme empfangen. Folglich müssen die 93ziger gewinnen und hoffen, dass der ETV seine sechste Saison-Niederlage kassiert, wenn sie den sofortigen Wiederaufstieg in Deutschlands vierthöchste Spielklasse noch schaffen wollen.

Abstieg in die Landesliga:
Nach dem Schlusslicht SV Curslack-Neuengamme, die seit 2005 Hamburgs höchster Spielklasse angehörten, und dem Vorletzten TuS Osdorf (seit 2016), deren Abstieg schon länger feststeht, wurde am Dienstagabend auch das Schicksal des Hamburger SV III besiegelt: Die „Rothosen“ steigen nach vier Oberliga-Spielzeiten wieder in die Landesliga ab. Im Gegenzug entledigte sich der FC Türkiye am Dienstagabend mit einem 5:2-Sieg gegen den USC Paloma endgültig aller Abstiegssorgen. Und indem der FC Union Tornesch ebenfalls am Dienstag das direkte Duell beim Hamm United FC gewann, ist nicht nur er selbst „aus dem Schneider“, sondern auch der TSV Buchholz 08 – hat am letzten Spieltag spielfrei – endgültig gerettet.

Der vierte und letzte Absteiger wird somit zwischen zwei Teams ermittelt: Es „erwischt“ entweder den Hamm United FC (16. Platz, 33 Punkte mit 44:77-Toren) oder den SV Rugenbergen (15. Rang, 35 Zähler mit 47:72-Treffern). Die Bönningstedter haben zwar alles in der eigenen Hand, aber mit einem Gastspiel beim Meister TSV Sasel die vermeintlich deutlich schwierigere Aufgabe als der HUFC, der – nach zwei „Heimspielen“ an der Slomanstraße auf der Veddel beziehungsweise an der Marckmannstraße in Rothenburgsort endlich wieder im Stadion Hammer Park – den Tabellen-Zehnten HEBC empfängt. Klar ist: Gewinnt der SVR, hat er den Klassenerhalt sicher. Aller Voraussicht nach genügt ihm im Alfred-Mager-Sportpark auch ein Unentschieden, weil er eine um acht Treffer bessere Tordifferenz als die Hammer hat. Wenn der HUFC den HEBC nicht schlägt, sind die Bönningstedter so oder so gerettet. Die Elf von HUFC-Coach Sidnei Marschall muss den HEBC schlagen und auf Schützenhilfe der Saseler hoffen.

Hamm United war erst 2019 erstmals in die Oberliga geklettert und ihr vor Jahresfrist nur erhalten geblieben, weil die HUFC-Führung erfolgreich dagegen Protest eingelegt hatte, dass ihr Team als Tabellen-Sechster der damaligen Oberliga-Abstiegsrunde in die Landesliga heruntergestuft wurde, nachdem der Wandsbeker TSV Concordia in der Aufstiegsrunde zur Regionalliga gescheitert war. Der SV Rugenbergen gehört Hamburgs Beletage seit 2010 durchgehend an.

(Johannes Speckner)

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