Oberliga: Berkan Algan bleibt beim ETSV – Regionalliga als Ziel

Trainer Berkan Algan plant mit dem ETSV Hamburg den Aufstieg in die Regionalliga.
(Foto-Credit: Johannes Speckner)

Zugegeben, auch mit Berkan Algan als Coach musste der ETSV Hamburg Rückschläge hinnehmen. Mehr noch als das 3:3-Unentschieden vom Gründonnerstag gegen den Abstiegskandidaten FC Union Tornesch (nach 2:0- und 3:2-Führung) schmerzte das am Ostermontag erlittene Aus im Halbfinale des Lotto-Pokals durch eine 0:2-Niederlage beim Liga-Rivalen USC Paloma.

Insgesamt aber ist die Entwicklung, die die „Eisenbahner“ unter Algan hinlegten, beachtlich: Als der frühere Offensivspieler Anfang November 2023 das Traineramt übernahm, lag der ambitionierte Neuling in der Oberliga Hamburg auf einem enttäuschenden zwölften Platz. Seither gab es für „Eise“ im Liga-Alltag zehn Siege, vier Unentschieden und nur eine einzige Niederlage (0:2 gegen Algans „alte Liebe“ Altona 93 am 21. November 2023). Der Punkteschnitt von 2,33 Zählern pro Partie, den die „Eisenbahner“ unter Algan erreichten, würde auf die gesamte Saison hochgerechnet aktuell 65 Punkte bedeuten, womit das ETSV-Team gleichauf mit dem Rang-Zweiten TuS Dassendorf und vier Zähler hinter dem Spitzenreiter Altona 93 in Lauerstellung liegen würde. Tatsächlich ist es, aufgrund der mageren Bilanz in den drei Monaten vor Algans Amtsantritt, der vierte Platz mit 17 Punkten Rückstand auf den Tabellenführer.

Deshalb würden sie sich „sehr freuen“, betonten die ETSV-Verantwortlichen, dass der in Hamburg-Lurup lebende Algan „trotz mehrerer höherklassiger Angebote seinen Vertrag bei Eisenbahn vorzeitig um gleich zwei weitere Jahre bis zum 30. Juni 2026 verlängert hat“. Dies erklärte der 47-Jährige auf der Instagram-Seite seines Vereins wie folgt: „Der Hauptgrund, warum ich ja überhaupt zu Eisenbahn gekommen bin, ist natürlich meine Freundschaft zu Jassi (Anmerkung der Redaktion: ETSV-Manager Jasmin Huremovic). Er und auch Tommy (Hauptsponsor Thomas Kropmanns) sind der Grund, warum ich überhaupt weitermache. Durch diese alltägliche Arbeit mit Jassi ist da schon sehr viel Herzblut und Freundschaft entstanden. Das ist schon etwas Besonderes und hat man nicht überall. Das funktioniert einfach sehr gut, da wir einfach auf einer Wellenlänge sind und das ist das Fundament der Zusammenarbeit des Vertrauens.“

In der kommenden Saison, daraus macht Familienvater Algan keinen Hehl, ist für die „Eisenbahner“, die von 2010 bis 2013 noch in der Kreisliga gekickt und erst in der Vorsaison als Meister der Landesliga Hansa den Durchmarsch aus der Bezirks- in die Oberliga geschafft hatten, der Aufstieg in die Regionalliga Nord das klare Ziel: „Der Grund, warum ich jetzt für zwei Jahre verlängert habe, ist dass ich mich bei Eisenbahn sehr wohlfühle und ich mit allen Beteiligten im Verein eine sehr positive, enge Zusammenarbeit habe. Der ETSV baut da mit sehr viel Bedacht und im Rahmen seiner Möglichkeiten eine sehr vernünftige Sache auf. Im nächsten Jahr wollen wir voll angreifen und in die Regionalliga. Ich möchte ein bisschen mehr meine Handschrift da reinbringen und die Mannschaft mitgestalten. Die Eisenbahn in diese Richtung zu steuern, mit allen Beteiligten im Verein, die dort sehr akribisch und voller Herzblut arbeiten, ist eine sehr, sehr angenehme Geschichte.“

Hätte Algan dem Mittleren Landweg schon in diesem Sommer wieder den Rücken zugekehrt, hätte er das Gefühl gehabt, etwas Unfertiges zurückgelassen zu haben: „Ich bin der Meinung, dass, wenn ich jetzt nicht weitermachen würde, dieses Projekt noch nicht diese Form hat – es wurden noch nicht die endgültigen Schritte bewältigt. Diese stehen uns jetzt bevor, das ist noch sehr viel Arbeit. Es ist die Herausforderung, im Jubiläumsjahr des Vereins diese Polarisierung und Entwicklung in den Fokus zu rücken.“ Abschließend betonte Algan, der vor seinem knapp fünfjährigen Engagement bei Altona 93 auch schon den SV Lurup und den FC Bergedorf 85 sowie als Spielertrainer den FC Sylt und den Wedeler TSV betreit hatte, dass er selbst parat steht, um Vollgas zu geben: „Mit Hilfe aller Beteiligten, Hand in Hand mit Jassi, bin ich bereit, mit aller Kraft und Konzentration dort mitzuwirken, dass der Verein stabil steht. Wir haben alle Möglichkeiten, dass wir uns dahin bewegen, dass der Verein auf einer professionelleren Ebene steht.“

(Johannes Speckner)

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