(Foto-Credit: Johannes Speckner)
Fünfmal tauchte Marco Guillery am Freitagabend alleine vor Keeper Tim Heinkel auf – fünfmal behielt er die Nerven und traf. Der daraus resultierende Fünferpack bildete den Grundstein dafür, dass der Landesliga-Neuling Kummerfelder SV den benachbarten Oberligisten FC Union Tornesch am Freitagabend geradezu demütigte. 7:2 für das klassentiefere Team hieß es am Ende im Rahmen des zweiten Spieltages des Vorbereitungsturniers von TBS Pinneberg um den „Yaans-Cup“.
Union-Trainer Thorben Reibe begab sich „reichlich zerknirscht“ auf den Heimweg nach Itzehoe. Zwar lobte der 40-Jährige einerseits auch den Gegner („Die Kummerfelder haben eine starke Mannschaft“), doch übte er auch (Selbst-)Kritik: „Es ist leider wiederholt so, dass sich unsere Akteure bei Testspielen nicht so richtig motivieren und zu ihrer Bestleistung finden können. Da muss ich mich auch an die eigene Nase fassen, weil es meine Aufgabe wäre, genau das aus jedem Spieler heraus zu kitzeln.“
Den Torneschern muss zugutegehalten werden, dass sie nicht in Bestbesetzung antraten. „Gerade in der Abwehr war es personell so eng bei uns, dass wir einige Spieler aufbieten mussten, die definitiv noch nicht fit sind“, stellte Reibe fest. Ein gefundenes Fressen für die Kummerfelder, die durch Cemil Akpinar (29.) und die ersten beiden „Streiche“ von Guillery (36./41.) eine 3:0-Pausenführung vorlegten. Dass Morris von Winckelmann für die Union-Kicker kurz nach dem Seitenwechsel auf 1:3 verkürzte (47.), war nur ein kurzes Strohfeuer der Tornescher.
Nur zwei Zeigerumdrehungen später stellte Guillery nämlich auf 4:1. Der Stürmer mit seinem vierten und fünften Tor des Tages (59., 67.) sowie Dominik Berlin stellten auf sage und schreibe 7:1 (71.), ehe Fabian Knottnerus für den FC Union zumindest noch etwas Ergebniskosmetik betrieb (84.). Da die Kummerfelder am Abend zuvor bereits ihren bisherigen Bezirksliga-Rivalen Blau-Weiß 96 Schenefeld mit 8:2 abgefertigt hatten, sicherten sie sich in der Gruppe B souverän den ersten Platz und den Einzug ins Finale.
Gute Chance, die KSV-Kicker dort herauszufordern, hat TBS Pinneberg. Der Turnier-Gastgeber, in der vergangenen Saison Vizemeister der Bezirksliga 1 hinter den Kummerfeldern, fertigte im zweiten Spiel am Freitagabend nämlich den HFC Falke (Bezirksliga Nord) immerhin mit 5:1 ab. Kurios: Zur Pause führten an der Müssentwiete noch die Gäste mit 1:0 (Tor: Timo Riemer/33.). Nach dem Seitenwechsel spielte dann TBS-Neuzugang Ilyas Afsin groß auf und traf viermal (48., 50., 60., 80.).
Schön anzuschauen war aber auch das zwischenzeitliche 4:1, bei dem Afsin eine Rechtsflanke von Cevin Clausen knapp verpasste, der hinter ihm stehende Rogerio Almeida Ferreira aber per Direktabnahme erfolgreich war (79.). Kurz darauf schnupperte Almeida Ferreira am Doppelpack, scheiterte aber per Flachschuss an HFC-Keeper Benito Rehling; der Abpraller sprang zu Afsin, der von halbrechts aus mit einer satten Direktabnahme zum 5:1-Endstand einschoss.
(Johannes Speckner)
