Bezirksliga 1: FCE mit großem Schritt zum Ligaerhalt

Mustafa Mustafa (links), der das vorentscheidende 2:0 für den FC Elmshorn köpfte, im Duell mit dem Hörnerkirchener Malte Rixe.
(Foto-Credit: Johannes Speckner)

Etwas Historisches gelang dem FC Elmshorn in seinem vorletzten Saisonspiel. Mit einem 3:0-Sieg beim SV Hörnerkirchen erreichten die neu formierten Krückaustädter erstmals im Jahr 2022 ein besseres Ergebnis, als in der Hinrunde, in der sie sich am 12. November 2021 mit einem 1:1-Uentschieden gegen „Höki“ begnügen mussten. „Wir haben defensiv nichts zugelassen und dank einer Steigerung nach der Pause verdient gewonnen“, freute sich Feyyaz Kilic, der nach der Neuformierung in der Winterpause seinen zweiten Punktspiel-Sieg als FCE-Liga-Coach feierte.

Zunächst hatten die Gäste auf dem holprigen Rasenplatz Probleme, in die Partie hineinzufinden. Erschwerend hinzu kam, dass Petrit Kelmendi schon nach drei Minuten passen musste: „Wieder einmal eine Muskelverletzung“, stöhnte Kilic. Kastriot Kabashi signalisierte kurz vor der Pause ebenfalls, ausgewechselt werden zu wollen – wegen einer Leistenverletzung war für ihn in der Halbzeit Schluss. Da die Gäste bis dahin offensiv harmlos geblieben waren, während Timo Kunrath und Tom Wickhorst für die Hausherren zu hoch gezielt hatten, fand Kilic in der Kabine klare Worte: „Ich bin etwas lauter geworden“, gab er zu.

Das, was der 33-Jährige sagte, trug Früchte: Im zweiten Durchgang ergriffen die Elmshorner mehr und mehr die Initiativ. Dies machte sich schließlich mit drei Toren innerhalb von nur sechs Minuten auch im Ergebnis bemerkbar. „Dosenöffner“ war ein von Ömer Aygün aus 22 Metern direkt verwandelter Freistoß: Der FCE-Kapitän schoss den Ball so hart und perfekt über die Mauer, dass er im Eck einschlug und SVH-Torwart Marc Schikowski chancenlos war. „Das kann er einfach“, lobte Kilic seinen Spielführer.

Auch dem zweiten Tor ging ein ruhender Ball voraus: Einen Eckstoß von Albert Revutskiy köpfte Mustafa Mustafa ein (70.). Und da aller guten Dinge bekanntlich drei sind, fiel das 0:3 nach einer weiteren Ecke, die die Hörnerkirchener zwar zunächst klärten, ehe Mert Acar den von Aygün abermals in die Mitte geflankten Ball versenkte (73.). „Anschließend hätten wir sogar noch höher gewinnen können – aber auch so haben wir etwas für unser Torverhältnis getan“, befand Kilic angesichts der Tatsache, dass sein Elf vor dem letzten Saisonspiel drei Punkte und eine um sechs Treffer bessere Torbilanz als der Drittletzte SC Pinneberg aufweist.

Nach dem Massen-Exodus von Stammspielern im Winter, ausgelöst durch den Abschied des inzwischen beim FK Nikola Tesla (Landesliga 1) tätigen Sportlichen Leiters Daniel Witt, gab es für das neu formierte FCE-Team bisher zwei Siege, zwei Unentschieden und fünf Niederlagen. Dies ergibt acht Punkte aus neun Partien und einen Schnitt von 0,889 Zählern pro Partie, was absolut respektabel ist, da viele der Winter-Neuzugänge entweder aus der FCE-Reserve (B-Kreisklasse 1) kamen oder nach einer Fußball-Pause reaktiviert wurden. Kilics Vorgänger Hesham Hassan hatte, mit qualitativ deutlich besseren Einzelspielern, aus den ersten zehn Saison-Begegnungen 13 Punkte geholt, was einen Schnitt von 1,3 bedeutet. Und so sieht es ganz danach aus, als würde dem FCE ein anderes historisches Ereignis, nämlich der erstmalige Abstieg in die Kreisliga, erspart bleiben.

(Johannes Speckner)

 Redaktion
Redaktion Artikel