
Im Titel- und Abstiegsrennen sind in der Oberliga Hamburg bereits alle Entscheidungen gefallen: Die TuS Dassendorf steht längst als Hamburger Meister fest, der SC Victoria Hamburg ist Vizemeister und der letztjährige Neuling FC Teutonia 05, der die höchste Hamburger Klasse aktuell in der Aufstiegsrunde zur Regionalliga Nord vertritt, beendet die Saison als Tabellen-Dritter. Und im Keller des Klassements stehen der SC VW Billstedt 04, der FC Türkiye sowie der Hamburger SV III bereits als Absteiger fest. Während es den türkischen Klub damit im dritten Jahr nach seinem Aufstieg „erwischte“, konnten das abgeschlagene Schlusslicht Vorwärts-Wacker und die HSV-Dritte den sofortigen Wiederabstieg in die Landesliga nicht verhindern.
Wenn am Freitag, 25. Mai zeitgleich um 19 Uhr die acht noch offenen Partien des 34. Spieltages angepfiffen werden, geht es aufgrund der Tatsache, dass alle wichtigen Entscheidungen bereits gefallen sind, vor allem um die Verabschiedungen der nun scheidenden Trainer und Spieler. Tränen fließen dürften dabei vor allem am Gramkowweg, wenn der SV Curslack-Neuengamme (zehnter Rang, 42 Zähler) vor dem finalen Heim-Auftritt gegen den TSV Buchholz 08 (siebter Platz, 50 Punkte) seinen Langzeit-Coach Torsten Henke (52) verabschiedet. Sagenhafte 16 Jahre am Stück, in denen nicht wenige Vereine ebenso viele Übungsleiter verschlissen, saß Henke auf der Trainerbank des SVCN, den er in seiner Premieren-Saison 2002/2003 zum Aufstieg in die Landesliga Hansa und dort drei Jahre später zur Vizemeisterschaft führte, was 2006 den Sprung in Hamburgs höchste Klasse bedeutete. Dort etablierte Henke die Curslacker ‒ mit zwei dritten Plätzen (2011 und 2012) sowie der Hamburger Vizemeisterschaft 2014 als Höhepunkten.
Gleich zwei Trainer stehen in der Fahltsweide letztmals für ihren Verein an der Seitenlinie: Beim VfL Pinneberg (13. Platz, 38 Punkte) scheidet Thorben Reibe (35) nach zweieinhalb Jahren als Chefcoach ebenso aus wie Frank Pieper-von Valtier (45) nach sieben Spielzeiten beim HSV Barmbek-Uhlenhorst Während Reibe, der dank eines „goldenen Aprils“ (18 Punkte in sieben Partien) den VfL erneut zum Klassenerhalt führte, in der kommenden Saison den Hammonia-Landesligisten FC Union Tornesch trainiert, bleibt Pieper-von Valtier der höchsten Hamburger Klasse erhalten und betreut zukünftig den Wandsbeker TSV Concordia. Dies bedeutet, dass, wenn „Cordi“ (neunter Platz, 46 Punkte) nun beim Serienmeister und frisch gebackenen Oddset-Pokal-Sieger Dassendorf (93 Zähler) gastiert, auch Florian Gossow (44) nach 15-monatiger Tätigkeit letztmals auf der Trainerbank sitzt ‒ er bleibt den Concorden allerdings erhalten und fungiert zukünftig als Liga-Manager. Bei den Dassendorfern wiederum nehmen die Erfolgstrainer Peter Martens und Thomas Hoffmann ihre Hüte.
Immerhin neuneinhalb Jahre lang betreute Ralf Palapies den SV Rugenbergen. Wenn die Bönningstedter (fünfter Platz, 55 Punkte) nun die HSV-Dritte (Drittletzter mit 27 Zählern) empfangen, sagt auch „Pala“ ade. Die Leistung des 48-Jährigen, der den SVR im Sommer 2010 zur Landesliga-Vizemeisterschaft sowie zum Aufstieg in die höchste Hamburger Klasse führte und dann dort etablierte, kann gar nicht hoch genug eingeschätzt werden. Und bereits ein Unentschieden würden genügen, um den fünften Rang und damit die beste Fünftliga-Platzierung in der Geschichte zu sichern. Davon ist Christian Woike zugegebenermaßen weit entfernt: Der 39-Jährige wird froh sein, dass, wenn er sich nach fünf Spielzeiten als Chefcoach sowie einer vorherigen Co-Trainer-Tätigkeit und sechs Jahren als Spieler aus dem Sportpark Oldenfelde verabschiedet, der Klassenerhalt sicher ist. Zum Ausklang gastieren die Farmsener (14. Platz, 35 Punkte) beim Tabellenletzten Billstedt (15 Zähler).