(Foto-Credit: Johannes Speckner)
Die Verbindung zwischen dem Heider SV und Coach Sönke Beiroth (60) war lange und erfolgreich. Im Sommer 2014 übernahm der sympathische Übungsleiter das Traineramt an der Meldorfer Straße von Ex-Profi Thomas Möller (54). Gelang in Beiroths Premieren-Saison der Klassenerhalt erst am letzten Spieltag, als mit einem finalen 4:2-Sieg gegen den FC Dornbreite Lübeck noch der NTSV Strand 08 überholt und auf den ersten Abstiegsplatz verdrängt wurde, so formte Beiroth die Dithmarscher anschließend zu einem Top-Team in Schleswig-Holsteins höchster Spielklasse. Nach drei siebten Plätzen folgte in der Serie 2018/2019 der vierte Rang und der Aufstieg in die Regionalliga Nord.
Doch in Deutschlands vierthöchster Spielklasse taten sich die Heider schwer. Nach saisonübergreifend nur sieben Siegen, acht Unentschieden und 36 Niederlagen wurde Beiroth nun freigestellt. Die am vergangenen Sonnabend bezogene 0:3-Heimpleite gegen den Hamburger SV II, die 15. sieglose Partie in Folge, war die letzte unter der Regie von Beiroth und seinem Co-Trainer Viktor Hardock (34). Diesen drastischen Schritt erklärte Andreas Meyenburg, Geschäftsführer der Liga-GmbH der Heider und zugleich einer der Hauptgeldgeber des Regionalliga-Teams, auf der facebook-Seite seines Klubs wie folgt: „33 Punkte sind mit unserer Beteiligung noch zu holen, nach der letzten Vorrunden-Partie beim FC Eintracht Norderstedt treffen wir in Hin- und Rückspiel auf die vermeidlichen fünf Kellerkinder des Südens. Natürlich wird es unfassbar schwer, natürlich liegen die Rechenschieber und Wahrscheinlichkeiten nicht gerade auf unserer Seite. Aber wir müssen es zu hundert Prozent versuchen. Dazu gehören – gerade bei so langen Negativserien und fehlenden Erfolgserlebnissen – leider eben auch tiefgreifende Veränderungen. Diese Entscheidung ist nicht gegen Personen, sondern für andere Impulse.“
Markus Wichmann (43), der von 1999 bis 2002 in der alten Oberliga Hamburg/Schleswig-Holstein und im Frühjahr 2005 in der alten Verbandsliga Schleswig-Holstein für die Heider auf Torejagd gegangen und im Frühjahr 2021 als Co-Trainer an die Meldorfer Straße zurückgekehrt war, wurde nun zum Chefcoach befördert. Die Freistellung von Viktor Hardock kommentierte Meyenburg ebenfalls via facebook wie folgt: „Ich hoffe sehr, das Viktor Hardock uns und der Liga GmbH erhalten bleibt. In welcher Funktion, das wird sich zeigen. Dafür geben wir ihm und nehmen wir uns auch jede Zeit, die zur Verarbeitung nötig sein wird. Fakt ist aber, dass er den Heider SV wie kaum ein Zweiter lebt und liebt. Als begeisterter Jugendspieler, als talentierter Nachwuchsmann, als gestandener Ligaspieler, als engagierter Co- und Athletiktrainer und als verlässliche Stütze in jeglichen Funktionen.“
In Richtung von Beiroth, der als Spieler ebenfalls für die Heider sowie den TSV Nordhastedt aktiv gewesen war, hieß es auf der facebook-Seite: „Ein angemessener Dank für die erbrachte Arbeit, das Herzblut, die Entbehrungen und die gelebte Liebe zum Sport ist nicht in Worte zu fassen. Dennoch bedankt sich der Heider SV in aller Herzlichkeit bei Sönke Beiroth, der 2014 als Trainer des ehemaligen Oberliga-Teams installiert wurde und dem unter anderem 2019 der sensationelle Aufstieg in die Viertklassigkeit gelang.“
(Johannes Speckner)
