Testspiel: Scharkowski schießt Raspo ab

Hier ist der Uetersener Rechtsverteidiger Raphael Friederich (links) vor Victorias Mats Lahrtz, der kein Zielwasser getrunken hatte, am Ball.
(Foto-Credit: Johannes Speckner)

45 Minuten lang schaute sich Nick Scharkowski am Dienstagabend von der Ersatzbank aus an, wie seine Mitspieler reihenweise an Christopher Knapp scheiterten. Mit dem Ergebnis, dass der SC Victoria Hamburg (Oberliga 2) zur Pause im Testspiel gegen Rasensport Uetersen (Landesliga 1) mit 0:1 zurücklag. Dann wurde Scharkowski von SCV-Coach Marius Ebbers eingewechselt – und zum „Mann des Tages“, da er gleich viermal traf und „Vicky“ somit zum 4:1-Sieg schoss.

Im Stadion Hoheluft hielten die Rasensportler in der ersten Halbzeit mehr als passabel mit und gut dagegen. Als klassentiefere Mannschaft konnten sie immer wieder aussichtsreiche Umschaltmomente generieren. Die erste Chance gehörte den Hausherren, für die Mats Lahrtz nach einer Linksflanke hauchdünn rechts am Ziel vorbei köpfte (5. Minute). Die Gäste deuteten erstmals ihre Gefährlichkeit an, als es Philipp Ehlers nur knapp misslang, einen langen Pass von Mats Lennart Enderle mitzunehmen (9.). Nachdem erneut Lahrtz einen Tick zu hoch gezielt hatte (10.), nahm Gäste-Kapitän Philipp Ehlers nach einem Pass von Marvin Schramm Tempo auf; SCV-Verteidiger Nikolas Mallwitz hechelte hinterer und grätschte im Bemühen, den Ball zu klären, den Uetersener um. „Was soll das denn?“, erboste sich Rasensport-Trainer Peter Ehlers – wohl in Sorge, dass sein Schützling sich verletzt haben könnte, was aber nicht der Fall war. Schiedsrichter Andre Becker (von Grün-Weiß Eimsbüttel) hatte den „Tatort“ richtigerweise knapp im Strafraum gesehen, weshalb er auf Gelbe Karte und Elfmeter entschied – damit konnte sich Mallwitz glücklich schätzen, denn hätte der seinen Gegenspieler einen Tick früher erwischt, hätte ihm das möglicherweise ein Rote Karte und eine Pflichtspiel-Sperre beschert. Fakt ist: Philipp Ehlers selbst verwandelte den fälligen Strafstoß sicher flach links, auch wenn SCV-Keeper Hendrik Rabe in die richtige Ecke sprang (14.).

Die Hamburger hatten auch in der Folge mehr Ballbesitz. Als sich Gerrit Pressel rechts an Veton Hajrizi vorbei in den Gäste-Strafraum „hineingemogelt“ hatte, fand er aber in Knapp seinen Meister (23.). Nun wogte die Partie hin und her: Nach einer misslungenen Abwehr von Rabe traute sich Tomasz Koziol aus 25 Metern keinen Torschuss zu (25.), im Gegenzug konnte Lahrtz eine Rechtsflanke von Luca Palzer nicht verwerten (26.). Dann verzweifelte „Vicky“ abermals an Knapp, der per Fußabwehr rettete, als Pascal Eggert von halblinks aus abgezogen hatte (29.). Die Rosenstädter sorgten anschließend für etwas Entlastung, doch erst wurde Philipp Ehlers halblinks wegen einer Abseitsstellung zurückgepfiffen, als er auf Rabe zusteuerte (35.), kurz darauf fand Tomasz Koziol mit seinem Pass den startenden Eddy-Morton Enderle nicht. Und als die Gäste einen Freistoß von halblinks in Victorias Abwehrmauer setzten, wurde daraus sogar ein Konter der Hem-Elf, bei dem Eggert aber erneut an Knapp scheiterte (37.). Kurz vor der Pause hätten die Uetersener ihren Vorsprung dann beinahe noch verdoppelt, doch nach einer Rechtsflanke von Raphael Fiederich sauste Schramms Direktabnahme knapp rechts vorbei (42.).

Nach dem Seitenwechsel brachte Ebbers insgesamt vier frische Akteure – unter anderem Ebbers, der sich mit einem Schuss in das Außennetz einfügte (47.). Nur eine Zeigerumdrehung später behauptete sich Jannes Arndt dann stark auf der rechten Seite und fand mit seiner halbhohen Flanke Scharkowski, der von der Grenze des Fünfmeterraums aus einnetzte – 1:1. Schramm hätte nach einer guten Stunde für die erneute Gäste-Führung sorgen können, zielte aus guter Position aber zu hoch. Statt 1:2 hieß es fast im direkten Gegenzug dann 2:1, als sich Palzer über links in den Strafraum „hinein fummelte“ und mit einem Querpass Scharkowski fand, der einschob (64.). In der 69. Minute machte Scharkowski dann bereits seinen lupenreinen Hattrick perfekt – und damit nicht genug, denn nach einer Rechtsflanke von Konrad Janta gelang Scharkowski sogar noch de 4:1-Endstand (82.). Während es für „Vicky“, das am vergangenen Freitagabend sein erstes Oberliga-Spiel des Jahres gegen den Uetersener Nachbarn FC Union Tornesch wegen mehrerer Corona-Fälle im Team abgesagt hatte, nun am Freitag, 28. Januar beim TuS Osdorf erstmals in 2022 ernst wird, absolvieren die Rasensportler einen Tag später noch einen weitere Test-Kick beim HSV Barmbek-Uhlenhorst II (Landesliga 3).

(Johannes Speckner)

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