Lotto-Pokal: Teutonia entgeht Blamage in Kummerfeld knapp

Mit einem Tor und einer Vorlage hatte Erolind Krasniqi (rechts), der hier vor dem Kummerfelder Marcel Braun zum Schuss kommt, den größten Anteil daran, dass die Teutonen das drohende Pokal-Aus abwendeten.
(Foto-Credit: Johannes Speckner)

„Wir wollen gewinnen – oder wenigstens das Elfmeterschießen erreichen.“ Diese Ansage von Werner von Bastian, dem Sportlichen Leiter des Hammonia-Landesligisten Kummerfelder SV, dürfte während der ersten Halbzeit des Lotto-Pokal-Achtelfinals gegen den FC Teutonia 05 noch belächelt worden sein, schien es doch nur um die Höhe des Nord-Regionalligisten zu gehen. Tatsächlich aber fehlten den wackeren Kummerfeldern nur sieben Minuten, um tatsächlich ein 1:1 über die Zeit und sich in das besagte Entscheidungsschießen zu retten. Aber der Reihe nach ...

Natürlich hatten die Teutonen, die nach dem Achtelfinal-Aus ihres Viertliga-Rivalen FC Eintracht Norderstedt (2:5 nach Elfmeterschießen beim Oberligisten HEBC) als Topfavorit auf den Pokalsieg gelten, von Beginn an ein klares optisches Übergewicht. KSV-Coach Philipp Obloch, der in der Oberliga-Saison 2019/2020 mit dem TuS Osdorf gegen den späteren Vizemeister und Regionalliga-Aufsteiger aus Ottensen nicht verloren hatte (2:1-Sieg an der Kreuzkirche, 4:4-Unentschieden am Blomkamp), hatte seine Schützlinge aber gut eingestellt. So verschoben sich die KSV-Akteure immer wieder geschickt und machten die Räume zu.

Den Teutonen fehlte es derweil an der nötigen Präzision – so etwa bei einem 17-Meter-Freistoß, den Nick Brisevac in die Abwehrmauer der Hausherren setzte. Die Kummerfelder Verteidiger um Kapitän Torben Hansen grätschten und köpften zahlreiche Bälle weg. Und wenn doch einmal ein Schuss des Favoriten durchkam, reagierte KSV-Keeper Yannik Neumann glänzend. Auf der Gegenseite setzte die Heim-Elf auf Konter und ging nach einem solchen auch in Führung. Bei einer Hereingabe von Mikel Großmann bekamen die Teutonen den Ball nicht geklärt; Hannes Rudek behauptete sich im Luftkampf und letztlich war es Enzo Simon, der zum 1:0 traf und jubelnd gen Eckfahne abdrehte. Sah es von der anderen Seite des Spielfeldes so aus, dass Simon zunächst den Innenpfosten getroffen hatte, so hatte er den Ball in Wirklichkeit an die hintere Stange des Gäste-Gehäuses gesetzt (34. Minute).

Acht Zeigerumdrehungen später glich der Viertligist aus: Erolind Krasniqi schlug eine Freistoßflanke aus dem linken Halbfeld hoch in den KSV-Strafraum, wo Fabian Graudenz den Ball links oben zum 1:1 einköpfte. Dies war zugleich der Pausenstand. In der zweiten Halbzeit tickte die Uhr natürlich zugunsten des Außenseiters, während die Teutonen zunehmend planloser und hektischer in ihren Aktionen wurden. „Vielleicht schaffen wir es ja, mit einem Konter das zweite Tor vorzulegen“, sinnierte von Bastian. Doch dazu kam es nicht, auch wenn der schnelle Simon seinem Gegenspieler Ridel Varela Monteiro immer wieder Probleme bereitete. Stattdessen misslang KSV-Verteidiger Benjamin Struck eine Kopfball-Rückgabe – anstatt dass Neumann den Ball aufnehmen konnte, sagte Teutonias Krasniqi „Danke“ und brachte den Favoriten erstmals in Front (83.).

Die einzige Halbchance auf den Kummerfelder Ausgleich vergab Rudek (85.). So blieb es beim knappen Teutonen-Sieg. Obloch konnte sich immerhin über ein besseres Resultat freuen als am 6. August 2021, als er mit dem TuS Osdorf in der ersten Runde eine glatte 0:4-Pleite gegen die Teutonen kassiert hatte. Hatte von Bastian bei der Terminfindung „einige Kommunikationsprobleme“ mit Teutonias Verantwortlichem gehabt, so attestierte er sowohl Trainer David Bergner als auch Co-Trainer Richard Krohn „ein sehr sympathisches Auftreten“.

(Johannes Speckner)

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