Lotto-Pokal: Rasensport effizienter als Kummerfeld

Dieses Halten des Kummerfelders Hannes Rudek (hinten links) am Trikot des Ueterseners Fynn Laut wurde mit einem Elfmeter gehandet.
(Foto-Credit: Johannes Speckner)

Rasensport Uetersen ist nicht mehr so stark wie früher!“ Dies stellte Nils Hachmann fest, nachdem er die Rasensportler, die im Sommer 2020 aufgrund ihres um 0,09 besseren Punkte-Quotienten gegenüber dem KSV-Team vom Hamburger Fußball-Verband als Erster der Bezirksliga West zum Landesliga-Aufsteiger erklärt worden waren, beobachtet hatte. Auch aufgrund des damals so unglücklich verpassten Aufstiegs waren die Kummerfelder laut Hachmann „hoch motiviert“, als sie am Sonntag die Rosenstädter zum Drittrunden-Derby im Lotto-Pokal empfingen. Auf dem Kunstrasenplatz am Ossenpadd hatten die Hausherren auch deutlich mehr Spielanteile, doch sie belohnten sich für ihren Aufwand nicht – und am Ende triumphierten die effizienten Rosenstädter mit 2:0.

„Allerdings war der Sieg sehr, sehr glücklich. Das junge Kummerfelder Team versäumte es mehrfach, und das besonders in der ersten und zum Ende der zweiten Halbzeit, die vorhandenen Torchancen zu nutzen. Entweder man scheiterte an einem Körperteil der vielbeinigen Raspo-Abwehr oder am besonders starken Torwart Alexej Schmidt“, so die ehrliche Einschätzung der Uetersener Verantwortlichen. Die Kummerfelder haderten derweil mit Schiedsrichter Thomas Hübner, der ihnen in der ersten Halbzeit einen möglichen Elfmeter verweigerte. „Kirill Shmakov hat mich im Strafraum klar gefoult“, beschwerte sich KSV-Stürmer Janko Behrs. Unterstützung erhielt er von seinem Mitspieler David Scheibe, der diese Szene von der Ersatzbank aus verfolgte und urteilt: „Da hätte es einen Strafstoß für uns geben können.“

So stand es zur Pause 1:0 für die Uetersener, deren Führungstor so, wie neun Tage zuvor im ersten Landesliga-Spiel bei Inter Eidelstedt (3:0), Nico Otto erzielte: Er köpfte einen Eckstoß von Mario Ehlers ein. Als es drei Zeigerumdrehungen später auch für die Heim-Elf eine Ecke gab, brachte Marcel Braun diesen in die Mitte, wo Nico Lemcke die Kugel an die Latte nickte. Kurz nach dem Seitenwechsel gab es dieselbe Ecken-Konstellation, wobei nun Schmidt den Kopfball von Nico Lemcke fing (51.). Auch in der Folge ließen die Kummerfelder Ball und Gegner laufen, aber in vorderster Front fehlte ihnen die nötige Durchschlagskraft.

Die Gäste beschränkten sich auf Konter. Bei einem solchen setzte Fynn Laut zu einem Sololauf an, den der eingewechselte KSV-Akteur Hannes Rudek stoppte, indem er das Trikot des Ueterseners hielt (Foto). Das Foul begann vor dem Strafraum, in den sich Fynn Laut aber noch hineintankte, ehe er zu Boden ging. Hübner zeigte auf den ominösen Punkt und wurde in seiner Einschätzung von Assistent Timo Rehder (Heidgrabener SV), der zuvor Check von Mikael Großmann an Philipp Ehlers so eingeschätzt hatte, dass er nicht zu ahnden sei, bestätigt. Rasensport-Kapitän Philipp Ehlers verwandelte den Elfmeter flach links – KSV-Keeper Daniel Atohoun sprang zwar in die richtige Ecke, konnte den Ball aber nicht erreichen (68.).

Ein weiteres Aufeinandertreffen von Atohoun und Philipp Ehlers gab es, als der Torwart einen Otto-Freistoß aus dem Winkel gekratzt, den Ball aber nicht festgehalten hatte, woraufhin der Uetersener nachsetzte. Atohoun beschwerte sich darüber lautstark, was Hübner mit „Gelb“ ahndete. In der Folge kommentierte der Schlussmann nicht nur die Leistung des Unparteiischen („Er ist total unsicher und weiß gar nicht, was er pfeifen soll“), sondern legte sich verbal auch noch mit dem ausgewechselten Uetersener Mario Ehlers an. Fußball gespielt wurde auch noch und eine gute Chance, noch einmal in die Partie zurückzukommen, hatte Hachmanns Elf noch – doch der eingewechselte Dominic Lemcke scheiterte aus Nahdistanz am prächtig reagierenden Schmidt (86.).

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