Landesliga Hammonia: Für den HTB wird es eng

Traf doppelt: Der Rantzauer Lennart Keßner (rechts), zu dem die Harburger Mirsad Farizi (links) und Berat Ademi hier gehörigen Sicherheitsabstand wahren.
(Foto-Credit: Johannes Speckner)

Weil die Hausbruch-Neugrabener TS am Sonntag überraschend gegen den Niendorfer TSV II ihren dritten Saisonsieg einfuhr (2:0), wird es eng für den Harburger TB. Der Vorsprung auf den ersten Regelabstiegsplatz, belebt von der HNT, schmolz auf einen Punkt zusammen, weil die Harburger ihrerseits am Freitagabend beim SSV Rantzau mit 1:3 verloren. Die Barmstedter holten damit zehn Zähler aus ihren ersten vier Liga-Partien im Jahr 2023 und dürfen im Klassement weiter nach oben schauen.

Dass der Ball auf dem Kunstrasen an der Düsterlohe schon am Freitagabend rollte, war ungewöhnlich und dem Umstand geschuldet, dass die SSV-Kicker am Sonnabend erst das Zweitliga-Spiel des Hamburger SV gegen Arminia Bielefeld (3:0) besuchten, und anschließend auf der Schanze noch esse gingen. Die Harburger, die ihrerseits auf der heimischen Jahnhöhe zumeist freitagabends antreten – außer im Hinspiel, dass am 24. September 2022 an einem Sonnabendabend über die Bühne und mit 3:4 verloren gegangen war –, sahen sich von Beginn an in die Defensive gedrängt: „Wir haben gleich das Kommando übernommen und nach vorne gespielt“, berichtete SSV-Coach Marcus Fürstenberg.

Dies drückte sich, nach mehreren vergebenen Chancen, auch im Ergebnis aus: Nach einem Eckstoß, den aufgrund der urlaubsbedingten Abwesenheit des Standard-Spezialisten Lukas Raphael ausnahmsweise Finn Krupski ausführen durfte, gelang Lennart Keßner das 1:0 (36. Minute). Nachdem Sebastian Krabbes, den Fürstenberg für dessen Präsenz und Zweikampfstärke lobte, nach einer weiteren Ecke per Kopf knapp gescheitert war, fiel aus dem Spiel heraus das zweite Tor. Erneut glänzte dabei der 24-Jährige Krupski als Vorbereiter, indem er mit einem Diagonalpass über die Gäste-Abwehr hinweg Bennet von Schassen fand, der den Ball mit vollem Risiko direkt nahm und so perfekt traf, dass er unter der Latte ins Netz krachte (43.).

In der Pause fand HTB-Trainer Kirill Schneider offensichtlich die richtigen Worte, denn seine Schützlinge kehrten mit neuer Zuversicht auf den Platz zurück und kamen schnell zum Anschluss: Nach einem ruhenden Ball gelang Arvid Hoyer das 2:1 (47.). „Schlechter hätte die zweite Halbzeit für uns natürlich nicht beginnen können – aber danach waren meine Spieler wieder voll konzentriert und haben nichts mehr zugelassen“, lobte Fürstenberg. Nach einer „echten Bilderbuch-Kombination“ (Fürstenberg) stellten die Hausherren auch schnell ihren Zwei-Tore-Vorsprung wieder her: Über Marvin Jensen und Niclas Lohmann kam der Ball nach links zu Onur Tiryaki, dessen scharfe Hereingabe Keßner direkt einschob – 3:1 (58.).

In einer ansonsten fairen Partie gab es leider noch zwei unschöne Vorkommnisse. Zunächst trat HTB-Akteur Mawulolo Seyi am Boden liegend nach, wofür ihm Schiedsrichter Rasmus Renner (vom FC Teutonia 05) die Rote Karte zeigte (60.). Kurz darauf musste der Referee den roten Karton erneut aus der Tasche holen, um Schneider mit „Gelb-Rot“ von der Trainerbank zu verweisen (73.). „Unter dem Strich sind die Harburger aber sehr sympathisch aufgetreten“, beteuerte Fürstenberg. Und zumindest SSV-Keeper Semir Svraka, der dieses Mal nur auf der Bank saß, würde dem Turnerbund wohl den Klassenerhalt gönnen, wohnt er doch in Hamburg-Eißendorf unweit von der Jahnhöhe.

(Johannes Speckner)

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