
(Foto-Credit: Luca Schadeck)
Schon zur Halbzeitpause ging es beim Stand von 8:0 für den SC Wentorf II nur noch darum, wie hoch der Kreisligist sein Erstrunden-Duell des Holsten-Pokals beim FSV Geesthacht 07 II (Kreisklasse 3) gewinnen würde. Beim Stand von 15:0 für die Gäste brach Schiedsrichter Leon Menne (TSG Bergedorf) die Partie am Sonntag dann aber in der 74. Minute ab – weil der Kunstrasenplatz an der Berliner Straße für die Landung eines Rettungshubschraubers benötigt wurde. Alexandros Schellhorn, Trainer der Wentorfer Reserve, schilderte gegenüber SportNord seine Sicht der Geschehnisse:
„Zunächst einmal möchte ich betonen: Der Spielabbruch hatte nichts mit uns, den Geesthachtern oder den Zuschauern auf der Anlage zu tun. Beim Stand von 15:0 für uns in der 73. Minute kam eine Polizeibeamtin auf den Platz und ließ diesen räumen, da ein Rettungshubschrauber landen musste, um einen Patienten aufzunehmen. Da die Einsatzkräfte nicht einschätzen konnten, wie lange dies dauern würde, und etwa 30 Minuten als Richtwert nannten, pfiff der Schiedsrichter das Spiel aufgrund höherer Gewalt ab.
Zum Spiel selbst: Ein großer Respekt an den FSV Geesthacht II, der an diesem Sonntag mit nur zehn Spielern angetreten ist und sich dabei jederzeit fair und respektvoll verhalten hat. Über meine Mannschaft kann ich sagen, dass wir das Spiel, den Gegner und die Rahmenbedingungen zu jeder Zeit ernst genommen haben. Wir sind mit absoluter Professionalität und Souveränität aufgetreten. Der Start war stark, und wir konnten schnell fünf Tore erzielen. Danach hatten wir eine kurze Phase der Inkonsequenz, die wir jedoch direkt nach der Trinkpause korrigiert haben.
Bis zum vorzeitig erfolgten Abpfiff haben wir einen guten und disziplinierten Auftritt hingelegt. Uns ist jedoch bewusst, dass dieses Spiel keine Aussagekraft für den Punktspielstart hat. Obwohl der Hubschrauber am Ende gar nicht auf dem Sportplatz gelandet ist, sondern auf dem daneben liegenden Parkplatz, war es absolut verständlich, dass die Polizei alle möglichen Landeplätze räumen ließ. Die Versorgung von Menschen, die in Not sind, hat immer höchste Priorität.“
Da zum Zeitpunkt des Abbruches bereits mehr als zwei Drittel der Spielzeit absolviert worden waren und die klassenhöheren Wentorfer zweistellig führten, ist davon auszugehen, dass der Hamburger Fußball-Verband die Partie so werten wird, wie sie zum Zeitpunkt ihres Abbruches stand.
SportNord wünscht der Person, für die der Rettungseinsatz stattfand, gute Besserung!
(Johannes Speckner)