Holsten-Pokal: GW Eimsbüttel II kegelt Eintracht Norderstedt II raus

Trainer Jannik Paulat scheiterte mit Eintracht Norderstedt II überraschend schon in der zweiten Runde des Holsten-Pokals.
(Foto-Credit: Johannes Speckner)

Lange Zeit dürfte das DFB-Junioren-Pokalspiel, in dem er am 29. September 2013 mit der A-Jugend des Niendorfer TSV dem Profi-Nachwuchs von Hannover 96 II mit 0:6 unterlag, die „größte“ Partie in der Karriere von Lucas Niebuhr gewesen sein. Bis zum Dienstag, 6. August: Als im Holsten-Pokal-Zweitrunden-Spiel von Grün-Weiß Eimsbüttel II (A-Kreisklasse 7) gegen den Hammonia-Landesligisten FC Eintracht Norderstedt II die 74. Minute lief, verwandelte der 29-Jährige einen Elfmeter aus seiner Sicht flach links so maßgenau, dass sich Eintracht-Torwart Sönke Günther vergeblich streckte.

Dies war das Tor zum 2:0 für den Außenseiter, das angesichts der relativ kurzen Restspielzeit schon frenetisch gefeiert wurde. Als Schiedsrichter Marc Szymczak (vom SC Egenbüttel) die Begegnung um 21.09 Uhr abpfiff, kannte der Jubel bei den Grün-Weißen keine Grenzen mehr. Sie hatten es tatsächlich geschafft und den drei (!) Klassen höher spielenden Gegner, der als haushoher Favorit galt und den Wettbewerb in der vorletzten Saison 2022/2023 gewonnen hatte, mit 2:1 geschlagen.

Obwohl der neu formierten Eintracht-Reserve mit Joe Gilleßen, Bojan Lakic, Ognjen Lakic, Armando Luso und Jeroom Rapp fünf Stammkräfte fehlten, erwischte sie den besseren Beginn. Und vermutlich wäre die Partie auch in die allseits erwartete Richtung gekippt, wenn, ja wenn Issa Safer (9. Minute), Marijo Saric (10.) oder Anil Orhan (12.) eine der guten Gäste-Chancen in der Anfangsphase genutzt hätten. Doch GWE-Keeper Hendric Linnemann war nicht zu bezwingen.

Auf der Gegenseite versuchte Niebuhr rotzfrech von der Mittellinie aus, Günther zu überwinden (21.). Dies misslang zwar, war aber trotzdem ein Mutmacher für die Eimsbütteler, die immer aktiver wurden und durch Paul Rademacher keinesfalls unverdient in Führung gingen (38.). Dieses Ergebnis hatte lange Bestand – auch, weil von den Norderstedtern, von Sajics Latten-Freistoß (58.) einmal abgesehen, nicht allzu viel kam. Stattdessen leistete sich Eintracht-Kapitän Jeremiah Boakye im eigenen Strafraum ein Foul und Niebuhr behielt, wie eingangs beschrieben, vom Punkt aus die Nerven – 2:0.

Immerhin: Die Segeberger gaben nicht auf, wofür sie mit dem Anschlusstreffer belohnt wurden. Einen langen Pass von Stefan Basta, der zusammen mit Orhan vom Oberliga-Absteiger FC Union Tornesch an die Ochsenzoller Straße gekommen war, köpfte Safer aus elf Metern zum 2:1 ein (80.). Jedoch gelang es dem Favoriten nicht mehr, sich zumindest in das Elfmeterschießen zu retten, sodass sich Niebuhr und seine Eimsbütteler über eine der wohl größten Überraschungen in der Holsten-Pokal-Geschichte freuen konnten.

(Johannes Speckner)

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