Lotto-Pokal: Darum gewann Kummerfeld nicht zweistellig in Blankenese

Der Kummerfelder Hannes Rudek, der hier am höchsten springt, traf in Blankenese erst per Elfmeter-Nachschuss, was zu Recht nicht zählte.
(Foto-Credit: Johannes Speckner)

Als Verteidiger ist Torben Hansen eigentlich dafür zuständig, gegnerische Tore zu verhindern. Am Sonnabend stand er aber einem Torerfolg seines Hammonia-Landesligisten Kummerfelder SV im Weg: Er ging nämlich zu Schiedsrichter Georgotos Georgios und wies ihn darauf hin, dass der Treffer zum 10:0-Endstand im Lotto-Pokal-Erstrunden-Spiel bei der FTSV Komet Blankenese (Kreisliga 1) nicht zählen dürfe - woraufhin der Referee, der das unmittelbar vor dem Abpfiff gefallene Tor bereits auf seinem Spielberichtsbogen notiert hatte, ein 0:9 als Endergebnis im DFB-Net eingab.

Was war geschehen? In der Schlussminute hatte Georgios den Kummerfeldern einen Elfmeter zugesprochen. Diesen schoss KSV-Akteur Hannes Rudek an den Pfosten, um dann den Abpraller zu versenken. Der Unparteiische signalisierte "Tor" und pfiff dann ab. Auf Nachfrage des neuen KSV-Trainers Florian Rammer erklärten sowohl Georgios als auch Schiedsrichter-Assistent Vittorio Manta, dass "der Treffer zählen" würde. Fakt ist aber, dass der Ball bei einem Strafstoß - ebenso wie bei einem Freistoß oder einem Eckstoß - nicht zweimal vom selben Spieler berührt werden darf, bevor ihn ein anderer Akteur berührte. Weil weder Komet-Keeper Maximilian Bender noch ein Feldspieler zwischen Rudeks Erstausführung und Nachschuss das Spielgerät berührten, war das 0:10 irregulär - wogegen kurioserweise aber auch kein Blankeneser protestierte.

Rammer war auch mit dem 9:0-Endstand zufrieden und bilanzierte nach seinem ersten Spiel als KSV-Coach: "Dieser Auftritt war kein echter Maßstab, zumal bei uns noch einige Spieler gefehlt haben - aber die Jungs haben das gezeigt, was ich sehen wollte." Die Akteure, die er aufbot, (er)kannte Rammer noch nicht alle, wie er unumwunden zugab: "Ich musste mehrmals auf den Zettel schauen, um zu wissen, wer wer ist ..." Zur Höhe des Ergebnisses erklärte der 41-Jährige: "Wenn die Blankeneser 15 bis 20 Stück kassiert hätten, hätten sie sich auch nicht beschweren dürfen - aber wir haben zahlreiche hundertprozentige Torchancen vergeben." Dazu gehörte bei hohen Temperaturen vor Rudeks Elfmeter noch ein zweiter Strafstoß, mit dem Enzo Simon an Bender - hatte in der Pause im Komet-Tor Simon Wiechmann abgelöst - scheiterte.

(Johannes Speckner)

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