
Trotz großer Zuschauerkulisse an der Hamburger Straße, kam auf dem Platz keine echte Derby-Stimmung auf, als Fetihspor Kaltenkirchen am Sonnabend in der Verbandsliga Süd-West die Kaltenkirchener TS zum Stadt-Duell empfing. „Früher ging es in solchen Spielen viel mehr zur Sache“, so KT-Manager Frank Horstmann, der nach dem 90-minütigen Rückspiel, das von 400 Zuschauern verfolgt wurde, urteilte: „Die nötige Aggressivität fehlte!“
Dass die Turnerschaft nach dem 2:2-Unentschieden im Hinspiel (SportNord berichtete, siehe unten stehenden Link) nun das Rückspiel mit 2:0 gewann und damit die „Nummer eins“ in Kaltenkirchen ist, stufte Horstmann als „glücklich“ ein und gab unumwunden zu: „Über eine Niederlage hätten wir uns nicht beschweren können!“ Fetihspor-Coach Klaus Kasper klagte: „Wir müssen uns an die eigene Nase fassen, weil wir unsere Chancen nicht verwertet haben ‒ dabei hätten wir locker drei oder vier Tore schießen können!“ Das Fetihspor-Team hatte die ersten beiden guten Chancen, doch Kevin Trotzki (10.) scheiterte ebenso wie Nasim Jueidi, der aus spitzem Winkel knapp links vorbei zielte (28.). Die KT gestaltete das Geschehen phasenweise ausgeglichen und hatte kurz vor der Pause ihre erste gute Gelegenheit, als Lukas Freitag frei vor Fetihspor-Keeper Lars Krause rechts vorbei schob (45.). „Die Teams haben sich weitestgehend neutralisiert, aber Fetihspor war aggressiver in den Zweikämpfen“, so Horstmann, während Kasper haderte: „Wir hätten zur Pause schon mit 2:0 führen können!“
Im zweiten Durchgang erhöhten die Hausherren den Druck, doch Tobias Günther scheiterte aus vier beziehungsweise sechs Metern (48., 54.). Aus dem Nichts heraus gingen dann die Gäste in Führung, als Jury Geibel-Hoffmann nach einem Pfostenschuss von Lukas Freitag zum 1:0 abstaubte. Fetihspor antwortete mit wütenden Angriffen, doch Andrej Denk hatte kein Zielwasser getrunken und Valentin Ilenser hämmerte den Ball von halblinks aus 25 Metern auf die Latte (70.). In der Folge wehrte KT-Keeper Florian Weers sowohl einen zu laschen Schuss von Alexander Baranov als auch einen Kopfball von Andreas Schulz, die jeweils aus Nahdistanz abgegeben worden waren ab. Dann machte Lukas Freitag den Gäste-Sieg perfekt, als er nach Geibel-Hoffmanns Vorlage mit Hilfe des linken Innenpfostens auf 0:2 erhöhte. „Am Ende war es ein glücklicher Sieg“, räumte Horstmann ein, während Kasper haderte: „Die KT war einfach abgezockter ‒ es war zu sehen, dass mein Team bis zum vergangenen Sommer 2015 noch in der Kreisliga gespielt hat!“