Kaum ein Trainer prägte einen Verein in den vergangenen Jahren so sehr, wie Frank Neben (59) den TuS Berne, den er in der Saison 2003/2004, von 2007 bis 2011 und dann wieder seit dem Oktober 2014 betreute. Doch damit ist es bald vorbei. Wie Neben in einem Interview, das am Mittwoch auf der Internet-Seite seines Noch-Klubs veröffentlicht wurde, bekanntgab, zieht er seinen zunächst für das Saisonende angedachten Abschied von der Berner Allee auf den 1. Dezember vor. Auch Nebens Nachfolger gaben die TuS-Verantwortlichen in diesem Zusammenhang bekannt: Christian Dittmar (39), der Ende September beim Lokal- und Liga-Rivalen SV Bergstedt ausgeschieden war, beerbt Neben.
Die Frage, wieso er seinen Abschied um sieben Monate vorzog, begründete Neben auf „www.tusberne-fussball.de“ wie folgt: „Der aktuelle Tabellenplatz gibt hierauf die Antwort. Ich denke, dass man Probleme niemals mit der gleichen Denkweise lösen kann, durch die sie entstanden sind. Wir beziehungsweise die Mannschaft brauchen neue Impulse – und zwar schnellstmöglich, also jetzt.“ Aktuell liegen die Berner als Vorletzter vier Punkte hinter dem rettenden 13. Rang. Gefragt, ob er daran glaube, dass die TuS-Mannschaf „noch die Kurve bekommen“ würde, entgegnete Neben: „Ich hoffe doch! Deswegen nehmen wir zum 1. Dezember einen Trainerwechsel vor! Hier sollte doch das dritte newtonsche Axiom greifen, das Prinzip ‚Actio und Reactio‘ – oder wie der Volksmund sagt: ‚Neue Besen kehren gut!‘“
In seinen Antworten auf weiteren Fragen stellte Neben klar, dass er „natürlich“ schon Kontakt zu seinem Nachfolger gehabt habe und er „zu keiner Zeit“ das Gefühl gehabt habe, dass die Vereinsverantwortlichen nicht mehr hinter ihm stehen würden. Zudem dankte Neben „allen Verantwortlichen, der Fußball-Abteilungsleitung, Trainerkollegen, Spielern, Sponsoren und Fans im Verein für die langjährige Zusammenarbeit“ und präzisierte: „Mein Dank gilt aber auch Frank Martin Hirsch, Florian Völker, Oliver von Elm, Björn Jacobs, Bruderherz Sven Neben, Dennis „Hugo“ Fernandes, Jannik Prodöhl, Michael Kraft und Brigitte Steckel, die mich in der Vergangenheit immer unterstützt haben – ich habe ihnen viel zu verdanken!“
Nachdem Frank Neben im Oktober 2014 nach einem 15-monatigen Abstecher zum Hoisbütteler SV an die Berner Allee zurückgekehrt war (SportNord berichtete, siehe unten stehenden Link), führte er das TuS-Team im Mai 2017 zur Meisterschaft in der Bezirksliga Nord und damit auch in die Landesliga, in der es als Tabellen-Elfter (2018) und zuletzt als Rang-Zehnter zweimal den Klassenerhalt schaffte. Der 20 Jahre jüngere Dittmar hatte, nach einer vorherigen Co-Trainer-Tätigkeit beim Glashütter SV, im Sommer 2014 das Traineramt in Bergstedt übernommen. Auf Anhieb führte er das SVB-Team zur Meisterschaft in der Kreisliga 6 und zwei Jahre später als Vizemeister hinter den Bernern und Neben zum Aufstieg in die Landesliga, der die Mannschaft zuvor letztmals in der Saison 2000/2001 angehört hatte. In der Hansa-Staffel erreichte Dittmar mit den Bergstedtern die Ränge neun (2018) und elf.
